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FK Željezničar |
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07.11.2009, Grbavica, Premijer Liga |
Der FK Željezničar wurde 1921 von Schaffnern und Schienenarbeitern gegründet und gilt als der zweitälteste Fußballverein aus Bosnien und Herzegowina, wobei Željezničar auf Deutsch tatsächlich so viel wie Eisenbahner bedeutet. Bereits zu Zeiten der jugoslawischen Liga feierte man
erste Erfolge und konnte sich 1972 die Meisterschaft sichern. 1985 machte der Club sogar international von sich reden, als er erst im Halbfinale des UEFA-Cubs vom FC Fehervar gestoppt wurde. Nach der Abspaltung Bosniens schafften die Eisenbahner drei weitere Meisterschaften, allerdings alle zwischen 1998 und 2002. Heute geht es ins Derby gegen den Lokalrivalen FK Sarajevo, der als einziger Bosnischer Verein neben Željezničar auf der Liste der jugoslawischen Meister steht - sogar zweimal, nämlich als Titelträger von 1967 und 1985 - und 1998 sowie 2007 Meister von Bosnien und Herzegowina wurde. Nach zwölf Spieltagen stehen die Rivalen punktgleich auf den Plätzen vier und fünf der Liga und benötigen heute die Punkte, um
den Anschluß nach oben zu halten, so daß es beim Derby nicht nur um Prestige geht, sondern es sich viel mehr auch um eine Partie von großem sportlichen Wert handelt.
Die Partie ist ausgeglichen und kampfbetont und es gibt auf beiden Seiten Torchancen. In der 19. Spielminute kommt es zu einem nicht unumstrittenen
Elfmeter für die Gäste, den Alen Skoro zum 1:0 für den FK Sarajevo nutzen kann. Mit diesem Spielstand geht es auch in die Pause, aber zehn Minuten
nach dem Seitenwechsel werden die Bemühungen von Željezničar belohnt, das bereits in der ersten Hälfte auf den Ausgleich gedrängt hat, und es ist
Samir Becric, der für die Eisenbahner erfolgreich ist. In der Folge bleiben die Gastgeber das überlegene Team und stehen mehrmals kurz vor dem Führungstreffer, aber auch der FK Sarajevo sucht weiter seine Chance, und am Ende sind es tatsächlich die Gäste, die noch mal treffen und durch Addis Jahovic zum Siegtreffer kommen, an dem erneut der Schütze des 1:0 beteiligt ist, denn Željezničars Torhüter Ibrahim Sehic kann einen Schuß von Skoro nicht festhalten, gibt Jahovic die Möglichkeit zum Abstauben und sorgt so zwei Minuten vor Schluß für den Sieg der Gäste, der sicherlich etwas glücklich ist, aber nicht unverdient - was man genauso hätte schreiben können, wäre das entscheidende Tor auf der anderen Seite gefallen.
Der Großteil des Publikums ist naturgemäß für die Gastgeber von Željezničar, wobei die aktiven Fans der Gastgeber in einem Hintertorbereich zu finden sind, während die zahlreich erschienenen Gästefans in der Diagonale zwischen dem gegenüberliegenden Hintertorbereich und der Gegenseite untergebracht
sind, aber auch teilweise auf dem angrenzenden Bereich der Gegenseite. Die Fans des FK Sarajevo zeigen sich von Anfang an als pyrobegeistert und zünden immer wieder bengalische Feuer und sonstige pyrotechnische Artikel, wozu Knallkörper ebenso gehören wie Leuchtspurschüsse. Die bengalischen Feuer werden zum Größtenteil während des Abbrennens in den Innenraum geworfen, landen aber auch teilweise in dem angrenzenden Fanblock der Hausherren, die mit einem leeren Pufferblock von den Gästefans getrennt sind. Die Anhänger von Željezničar beschränken sich über längere Zeit auf Gesänge und Schalparaden, bevor man nach dem Ausgleichstreffer für sein Team zeigt, daß der Einsatz von Pyorartikeln auch bei den Gastgebern hoch im Kurs steht. Überraschenderweise gibt es nach dem Spiel keine Blocksperre für die Auswärtsfans und man zieht danach mehr oder weniger durchmischt vom Stadion ab.
Das Stadion Gbravica ist nach dem Stadtteil benannt, in dem es westlich von der Innenstadt Sarajevos zu finden ist. Es handelt sich um eine sehr
interessante Anlage, die ihren Reiz gerade durch ihre Inhomogenität bezeiht.
Zum einen gibt es hier die hölzerne Haupttribüne, die eher niedlich ist
als beeindruckend. Vom Hintertorbereich Richtung Hauptstraße, in dem auch der Gästeblock untergebracht ist, kann man dieser Haupttribüne bequem aufs
Dach schauen, denn hier ist das Stadion deutlich höher und sieht fast arenaartig aus, so daß zu vermuten ist, daß der Rest der Anlage nach und nach
an diesen Bereich angepaßt werden soll. Die Gegenseite ist eine einfache unüberdachte Traverse und dahinter ist eine Dampflokomotive aufgestellt, die
offensichtlich eine Art Wahrzeichen oder zumindest eine Anspielung auf die Eisenbahnertradition Željezničars ist. In der Heimkurve setzen sich diese
Stufen fort, werden jedoch nach oben durch einen unüberdachten Sitzplatzbereich erweitert.
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