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Le Mans FC |
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Französischer Fußballverband F.F.F. Football Professionnel Français l'Equipe |
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06.01.2012, MMArena, Coupe de France |
Der Le Mans Football Club entstand 1985 durch Fusion der Union Sportive du Mans, deren
Fußballabteilung 1902 gegründet worden war und damit bis heute das offizielle Gründungsdatum
des Clubs lieferte, mit Stade Olympique du Mans, das die rot-gelben Vereinsfarben in die Partnerschaft
einbrachte. Ergebnis des Zusammenschlusses war der Le Mans Union Club 72, der bis heute weiterbesteht,
sich allerdings vor zwei Jahren eine komplett neue Identität zugelegt hat. Die Vereinsfaben des Clubs
blieben zwar erhalten, aber man hat sich einfach einmal den als moderner empfundenen Vereinsnamen Le Mans
FC verpaßt und gleichzeitg das Vereinszeichen neu gestaltet und dabei den Fußball, der vorher das
prägende Element des Zeichens war, durch ein 'Rassepferd' ersetzt. Sportlich scheint man im Moment
eher einen Ackergaul zu symbolsieren, denn man steht nur knapp über einem Abstiegsplatz in der Ligue
2, nachdem Le Mans im Vorjahr nur wegen des schlechteren Torverhältnisses gegenüber Dijon den direkten
Wiederaufstieg aus dieser Spielklasse verpaßt hatte. Heute kann man sich freilich einmal wieder mit einem
Vertreter der Eliteliga messen, und zwar hat man den Valenciennes FC zu Besuch, der sich selbst gerade
in der Ligue 1 ein wenig von der Abstiegszone abgesetzt hat, aber bei kurzen Abständen innerhalb der Liga
weiter um den Klassenerhalt kämpfen muß.
In der Anfangsphase ist wenig davon auszumachen, wer hier überhaupt in der zweiten und wer in der ersten
Liga kickt. Im Gegenteil: Es ist sogar Le Mans, das das Spiel macht und immer wieder in den
gegnerischen Strafraum kommmt, dabei allerdings größtenteils zu umständlich agiert und keine
größeren Torchancen vermelden kann. Eine "größere Torchance" ist es schließlich auch nicht, als
Nicolas Mirin quasi mit dem Halbzeitpfiff den Ball nach einem Kopfball auf das Tor der Hausherren
bringt, aber ein Blackout von Le Mans' Torhüter, der bestenfalls zu einem kleinen Teil dadurch
erklärbar ist, daß das schwach geköpfte Leder noch einmal aufprallt, sorgt dafür, daß Valenciennes
mit einer 0:1-Führung in die Pause gehen kann. In der Mitte der zweiten Hälfte ist es abermals
der Goalie von Le Mans, der mit einem noch eklatanteren Fehler das 0:2 erlaubt - diesmal läßt er
den vom eingewechselten Vincent Aboubakar geschossenen Ball unter seinem Körper durchrutschen. Damit
ist die Partie entschieden, und am Ende bleibt es bei einem glanzlosen Sieg für die Gäste, die so
ins Sechzehntelfinlae einziehen.
Die Anhänger des Le Mans FC haben sich in einem Hintertorbereich aufgebaut, wo man zum Intro eine
Schalparde bietet und danach recht durchgängig supportet, was allerdings zeitweise etwas monoton
rüberkommt. Ähnlich sieht es bei den Gästefans aus, die mit etwa 30 Leuten die für franzöische
Verhältnisse sehr kurze Anreisestrecke von etwa 400 Kilometern hinter sich gebracht haben und
beim Einlaufen der Mannschaft erst einmal ihre Schals präsentieren und danach versuchen, so gut es
geht mit Sprechchören anzufeuern, aber sonderlich gut geht das dann eben angesichts der verschwindend
geringen Anzahl von Auswärtsfans doch nicht. Wenig beeindruckend ist freilich auch das Gesamtinteresse
an der Partie, und man muß sich schon fragen, ob der Spielbetrieb bei einer solchen Zuschauerzahl
kostendeckend abgehalten werden kann, zumal sich auch bei den Ligaspielen selten mehr als 7000 Zuschauer
einfinden - nur ein einziges Mal konnte man überhaupt eine fünfstellige Zuschauerzahl vermelden -
10712 Menschen wollten die Partie gegen den RC Lens (0:1) sehen.
Um genau zu sein, würden auch die knapp 18000 Plätze, die das Stade Léon-Bollée zu bieten hatte, in dem
Le Mans bis Anfang letzten Jahres kickte, bei weitem nicht an an ihre Grenze stoßen, so lange die
Zuschauerzahlen in den aktuellen Dimensionen bleiben. Die MMArena ist etwa 10 Kilometer entfernt von
ihrem zentral gelegenen Vorgänger am südlichen Stadtrand gefunden, wo es jetzt eine Konzentration der
Sportanlange von Le Mans gibt, denn in unmittelbarer Nähe finden sich auch eine Kartbahn, eine Pferderennbahn
und - nicht zu vernachlässigen - die berühmte Autorennstrecke, auf der die "24 Stunden von Le Mans" ausgefahren
werden. Übrigens ist der Name MMArena eine Besonderheit im französischen Fußball, denn die Stadt Le Mans konnte
für ihr Stadion als erste Anlage des ganzen Landes einen Namenssponsor finden, so daß diese Neuerung auch
hier Einzug hält. Mit Widerstand seitens der Fans war da sicherlich kaum zu rechnen, denn die scheinen auch
die Umbenennung und Logoänderung des Clubs schnell akzeptiert zu haben - zumindest ist weder Protest wahrnehmbar
noch sind mehr als vereinzelte Fanartikal mit dem alten Logo auszumachen.
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