Kaller SC vs. Rhenania Eschweiler 5:0
ca. 80 Zuschauer
Der Kaller SC ist zu Saisonbeginn aus der Landesliga Mittelrhein 2 in die Verbandsliga aufgestiegen und hat den Klassenerhalt als Ziel für die laufende Saison ausgegeben. Würde die Saison auf der Stelle zu Ende gehen, hätte man dieses Ziel auch erreicht, aber es folgen noch sieben Spieltage und so braucht man angesichts knapper Abstände unbedingt noch einige Punkte. Drei davon sind am heutigen Tag sicher fest eingeplant, denn das Team von Rhenania Eschweiler bringt in seinem zweiten Verbandsligajahr kein Bein auf den Boden. Ist man im Vorjahr knapp über dem Strich gelandet, so hat man jetzt keins von 24 Spielen gewinnen können - gerade zweimal konnte man dem Gegner ein Remis abringen. Die Tordifferenz von 13:83 Toren spricht hier auch eine deutliche Sprache, denn einem Treffer alle zwei Spiele stehen mehr als drei Gegentore pro Spiel gegenüber.
Die erste Chance des Spiels haben wider Erwarten die Gäste aus Eschweiler, aber danach nimmt die Partie dann doch die erwartete Richtung. 1:0 heißt es nach fünf Minuten, und nachdem der Torhüter der Gäste in der 21. noch bei einem Durchbruch retten kann, fällt weitere fünf Minuten später das zweite Tor für den Kaller SC. Obowohl die Hausherren direkt im Anschluß eine dicke Chance vergeben - ein auf der Linie stehender Feldspieler wird aus kurzer Distanz angeschossen -, kommt es noch vor der Pause zu einer komfortablen 4:0-Führung. Im zweiten Abschnitt läßt es der Kaller SC etwas langsamer angehen, kommt aber weiter zu Torchancen, mit denen man teils etwas leichtfertig umgeht. Ein weiterer Treffer fällt schließlich doch noch für die Gastgeber, während die Gelegenheiten von Eschweiler, die sich aus der jetzt etwas unkonzentrierten Spielweise des KSC ergeben, folgenlos bleiben, so daß es nicht mal zum verdienten Ehrentreffer kommt.
Es darf bezweifelt werden, daß es unter normalen Umständen Support beim Kaller SC gibt, aber am heutigen 1. Mai ist nicht nur der Tag der Arbeit, sondern auch Vatertag, und eine Gruppe von Vätern und - dem geschätzen Alter nach - wohl auch solchen, die es noch werden wollen, taucht irgendwann samt Bollerwagen auf und verteilt sich in beiden Hintertorbereichen. Hier gefällt man sich eine Zeit lang in der Rolle des Fanblocks und gibt ein paar Gesänge zum besten, die meistens Fußballbezug haben - einmal versuchen sich die beiden Kurven sogar in einem "Ka-Es-Zehe!" im Wechsel - hin und wieder wird aber auch beim Fußball eher selten gehörtes Liedgut präsentiert wie das Lied vom Treuen Husaren oder der 70er-Jahre-Schlager und Grand-Prix-Teilnehmer Dschinghis Khan.
Das Grenzlandstadion verfügt über zwei Spielflächen in Form des heute genutzten flutlichtlosen Rasenplatzes und eines mit Beleuchtung versehenen Hartplatzes. Letzterer wird natürlich als Nebenplatz genutzt, verfügt aber sowohl über den hübscher gestalteten Eingangsbereich mit stählernen Buchstaben KSC am Kassenhäuschen als auch mit ein paar Stufen auf einer Längsseite über den besseren Ausbau. Dem Hauptplatz hat man in dieser Beziehung nicht mehr als einen Graswall mit ein paar oberhalb der Steigung untergebrachten Bänken gegönnt, während der Rest der Anlage nur ebenerdiges Stehen zu bieten hat. Wer will, kann den Fußball auch durch die Fenster des Vereinsheims verfolgen und das in beide Richtungen, denn im Inneren des Lokals läuft das UEFA-Cup-Spiel des FC Bayern bei Zenit St. Petersburg im TV und jeder Treffer für die Russen macht schnell die Runde und führt bei den Einheimischen zu durchweg hämischen Reaktionen - Bayernfans scheinen hier eher selten vorzukommen.