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Borussia Dortmund |
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01.10.2013, Westfalenstadion, UEFA Champions League |
Sowohl Borussia Dortmund als auch Olympique de Marseille stehen nach dem ersten Spiel der
UEFA-Champions-League bereits unter Druck. Die Franzosen haben das erste Gruppenspiel daheim
gegen die Gunners vom Arsenal FC verloren, die Deutschen mußten eine nicht eingeplante
1:2 Niederlage beim SSC Napoli hinnehmen. OM
wird gemeinhin als der schwächste Teilnehmer der Gruppe eingeschätzt, was den Druck auf die
ersatzgeschwächten Borussen weiter erhöht, denn sollte man heute den Sieg verpassen, könnte
man schon fast davon ausgehen, daß es im Rest der Runde nur noch um den dritten Platz und
die damit verbundene Qualifikation für die Zwischenrunde zur Europa League gehen wird. Also
wird man versuchen, die zahlreichen Verletzungsausfälle zu kompensieren und auch ohne den
gesperrten Roman Weidenfeller auszukommen, für den letzte Woche beim Pokalspiel bei 1860
München bereits Vertreter Mitchell Langerak Spielpraxis sammeln durfte und nicht zuletzt ohne
die Unterstützung von Trainer Jürgen Klopp, der für seinem Auftritt als Werwolf im Stadio
San Paolo ebenfalls mit einem Spiel Sperre belohnt worden war.
Tatsächlich ist Borussia Dortmund von Beginn an deutlich anzumerken, daß man den Schwung aus
dem Spiel gegen den SC Freiburg aufzunehmen gedenkt, und der BVB nistet sich in der Hälfte der
Franzosen ein, die selbst nicht einmal ansatzweise Offensivdrang erkennen lassen und sich
stattdessen hinten einigeln wie der berüchtigte SV Waldhof Mannheim der 1980er Jahre. Und fast
geht diese Taktik auf, denn in der achten Minute - zu diesem Zeitpunkt hat Dortmund bereits
zwei gute Chancen vergeben - kommt OMs Saber Khelifa zu Fall, nachdem er kurz von Erik Durm
gehalten wurde. Mancher Schiedsrichter würde hier die rote Karte ziehen und Freistoß oder
gar Elfmeter geben, je nachdem, ob er das eigentliche Foul vor oder im Strafraum diagnostiziert.
Wer weiß, wie das Spiel bei einer Führung für Olympique weiterlaufen würde, so bleibt Borussia
Dortmund am Drücker und erzielt schließlich in der 19. Minute durch Robert Lewandowski das 1:0 -
diesmal zeichnet sich Außenverteidiger Durm in der Offensive, nämlich als Vorbereiter, aus. In
der Folge spielt Borussia Dortmund die Gäste mehr oder weniger an die Wand, einziger Anlaß
zu etwas Kritik dürfte die erneut schwache Chancenauswertung sein, aber auch darüber kann man
wohl bei einem Endstand von 3:0 für den BVB hinwegsehen, der in der zweiten Hälfte von Marco Reus
und noch einmal Lewandowski (per Elfmeter) sichergestellt wird.
Eine Botschaft für die Gäste oder die UEFA ist heute auf Dortmunder Seite nicht zu sehen,
stattdessen beschäftigen sich einige BVB-Fans mit "BTSV: UB verbieten löst keine Probleme!" mit
der Situation bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig, der einer so abgekürzten Ultra-Gruppierung
gerade verboten hat, im Stadion aufzutreten, die - je nach Sichtweise - auf Probleme mit
Rechtsextremisten beim BTSV hinweist oder diese mehr oder weniger konstruiert. Unterdessen
geht den Fans von Olympique de Marseille ein Licht auf oder besser gesagt ganz viele, denn man
setzt den jüngsten Trend fort, daß in der Königsklasse eher bei Auswärtsspielen in die Pyrokiste
gegriffen wird, wie es die Dortmunder selbst bei ihrem Auftaktspiel in Napoli getan haben. Während
des Spiels herrscht auf beiden Seiten gute Stimmung, woran die Gästefans, in deren Block auch eine
Fahne des FC St. Pauli auszumachen ist, einen großen Anteil haben, denn sie setzen den zahlenmäßig
im ausverkauften Westfalenstadion natürlich deutlich überlegenen BVB-Fans während der
ganzen Partie deutlich hörbar etwas entgegen, selbst als es sich abzeichnet, daß der
sprichwörtliche Blumentopf heute zusammen mit den drei Punkten in Dortmund bleiben wird.
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