DJK TuS Ruhrtal vs. FSV Sevinghausen 1:4
ca 30 Zuschauer
1919 wurde in Witten der TuS Ruhrtal gegründet, wobei ihn die Gründungsmitglieder bereits als katholischen Verein verstanden, und 1920 trat man dann auch unmittelbar nach der Gründung dem Reichsverband Deutsche-Jugend-Kraft bei, der sich als Verband für "Verband für Leibesübungen in katholischen Vereinen" verstand. Außer während des DJK-Verbots während der Nazi-Diktatur blieben die Wittener dem Verband treu, dem sie noch heute angehören, und man versteht sich als dem Breitensport verpflichteter Verein mit mehreren hundert Mitgliedern, aber weiterhin auch als konfessionelle Vereinigung, die "neben dem sportlichen das geistige und geistliche Rüstzeug vermittelt(...), um im Geist Jesu Christi zu leben und zu handeln." Neben Handball, Faustball, Schwimmen und Kendo sowie Mutter/Kind-Turnen steht auch Fußball auf dem Programm des Clubs, der in der Kreisliga A spielt und es am heutigen Tag mit dem FSV Sevinghausen aus Wattenscheid zu tun hat, auf den man wegen der unterschiedlichen Kreisliga-Staffeln der Kontrahenten nur auf Pokalebene treffen kann, z. B. wie jetzt im Kreispokal Bochum.
Die Gäste sind von Anfang an das überlegene Team und dominieren die Partie, ohne daß man den Eindruck hat, daß die Wattenscheider an ihre Leistungsgrenze gehen müßten. Auch wenn man beim TuS Ruhrtal die Personalsituation mit vielen verletzten Stammspielern beklagt, läßt sich ein dermaßen schwaches Abwehrverhalten wie am heutigen Tag kaum erklären und so ist es kein Wunder, daß der FSV Sevinghausen bereits zur Pause mit 3:0 führt. Im zweiten Abschnitt lassen es die Gäste nochmal deutlich ruhiger angehen und so kommt die DJK TuS Ruhrtal besser ins Spiel und trifft in der 65. Minute zum 1:3. Danach hat Sevinghausen Probleme, wieder in die Gänge zu kommen und wer weiß, was passiert wäre, hätten die Gastgeber beim diesem Spielstand ins Tor statt an den Pfosten getroffen? So erzielt der FSV Sevinghausen in der Schlußminute den Treffer zum 1:4, einem auch in dieser Höhe verdienten Sieg, den man mit der legeren Einstellung in Abschnitt zwei um ein Haar noch selbst gefährdet hätte.
Die DJK TuS Ruhrtal hat durch einen Straßenbau ihren angestammten PLatz an der Pferdebachstraße verloren und wird sich nach kurzem Intermezzo auf dem Fortuna-Platz in Stockum in Zukunft den Husemannplatz mit den traditionell dort spielenden Kickern der Spielvereinigung Witten 92/30 teilen. Davon werden freilich auch letztere profitieren, denn die DJK TuS Ruhrtal hat den Platz mit eigenen und (unter anderem von der Sparkasse Witten) zur Verfügung gestellten Mitteln grundlegend renoviert und modernisiert, wobei eine neue Laufbahn angelegt wurde und zusätzlich der Hartplatz, auf dem hier bis vor kurzem gekickt wurde, in eine Kunstrasenfläche umgewandelt. Für einen Ausbau der Anlage reichte das Geld wohl nicht mehr - oder man hat ihn nicht für erforderlich gehalten, denn mehr als eine komplette Begehbarkeit auf ebener Erde rund ums Stankett wird hier nicht geboten - allerdings könnte man sich wohl bei Regen unter dem Vordach der unmittelbar benachbarten Husemann-Sporthalle unterstellen. Nicht verwirren lassen sollte man sich bei der Anreise übrigens vom Namen der Anlage, die zwar passend dazu an die Husemann-Straße angrenzt, aber nicht von dort aus, sondern über die auf der anderen Seite anliegenden Ardey-Straße zugänglich ist. Übrigens wird der neue Platz eigentlich erst am 20.9.2008 - also am auf das Spiel folgenden Samstag - offiziell mit einer großen Party und Spielen zwischen der DJK TuS Ruhrtal und der SpVgg Witten 92/30 eingeweiht.