Wiener Sportklub vs. SEZ Bad Bleiberg 3:2
Wiener Sportklub

Wiener Sportklub
vs.
SEZ Bad Bleiberg 3:2

SEZ Bad Bleiberg

Freunde der Friedhofstribüne
www.bundesliga.at
Österreichischer Fußballbund
Letztes Spiel: Olympia Bocholt vs. SC 26 Bocholt 22.11.2002, Sportclub-Platz, Red Zac 1. Liga
Nächstes Spiel:  Spartak Trnava vs. Matador Puchov

Ticket
850 Zuschauer

Beim Wiener Sportklub handelt es sich um einen echten Traditionsverein, freilich um einen, Sportclub-Platz - Eingang dessen Erfolge ein wenig in die Jahre gekommen sind. Der österreichische Meister der Jahre 1922, 1958 und 1959 kämpfte in der letzten Zeit hauptsächlich ums Überleben. Immerhin schafften es die Schwarz-Weißen zu Beginn der laufenden Saison, zumindest in die 1. Liga (damit also eigentlich 2. Liga hinter der Bundesliga) zurückzukehren, doch die Zukunft des Sportlcubs steht weiter in den Sternen. Sportlich belegt man den letzten Tabellenplatz und auch finanziell sieht es alles andere als rosig für das Team aus dem Stadtteil Dornbach aus. Eine Wende im sportlichen Bereich will der SC heute gegen Bad Bleiberg einleiten, eine Mannschaft, die im Mittelfeld der Tabelle zu finden ist und bei Fortsetzung des bisherigen Saisonverlaufs weder mit Auf- noch mit Abstieg etwas zu tun haben wird. Sollten die Hausherren ihre Partie gewinnen und der Konkurrent vom Linzer SK mit drei Toren Differenz verlieren, so würden die Wiener zumindest nicht als Tabellenschlußlicht überwintern müssen. (Anmerkung: Bitte hierzu unbedingt auch die Infobox unten lesen, die am 22.06.2005 hinzugefügt wurde!)

Der Wiener SK zeigt mit einem engangierten Spiel, daß man sich noch lange nicht aufgegeben hat. Sportclub-Platz - Blick über die Seitentribüne über die Hintertortribüne Bereits in der ersten Hälfte kommt es bei naßkaltem Wetter zu einigen Torchancen für die Hausherren, aber zu einem Treffer will es nicht reichen. So geht man mit einem Rückstand in die Pause, denn in ihrem ersten Angriff konnten die Gäste aus Bad Bleiberg bereits nach fünf Minuten in Führung gehen. Zehn Minuten nach der Pause darf dann aber beim Wiener SK gejubelt werden, als es zu einem Elfmeter und als Folge zum Ausgleichstreffer kommt. Der neuerliche Rückschlag - nur fünf Minuten später gehen die Gäste wieder in Führung - würde wohl nahezu jedes Team in der Lage der Wiener vollends demotivieren. Die jedoch legen noch mal zu und schaffen so tatsächlich noch die für kaum noch möglich gehaltene Wende: wieder vergehen nur fünf Minuten bis zum nächsten Treffer, mit dem die Hausherren ausgleichen, und 12 Minuten vor Schluß ist es dann so weit: der Wiener Sportklub geht zum ersten mal im Spiel in Führung, so daß die Hausherren insgesamt inklusive Nachspielzeit gerade mal eine Viertelstunde lang vorne liegen, damit jedoch die drei Punkte in Dornbach behalten, die ihnen tatsächlich reichen, um aufgrund der 3:0-Niederlage von Linz beim designierten Aufsteiger aus Mattersburg den letzten Tabellenplatz zu verlassen.

Der Wiener SK verfügt über ein durchaus nennenswertes Fanpotential, während man Sportclub-Platz - Die Friedhofstribüne keinerlei Unterstützung für die Gäste aus Bad Bleiberg ausmachen kann. Der Großteil der Heimfans trotzt auf der (nichtüberdachten) sogenannten Friedhofstribüne ebenso wie die beiden Teams dem regnerischen Wetter. Hier hat man einige Transparente mitgebracht und gibt sich Mühe, sein Team mit Sprechchören zu unterstützen. Von den Tribünen kommen derweil gelegentlich - meist kritische Kommentare - zur Schiedsrichterleistung und besonders laut wird es hier in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte, als es verständlicherweise den meisten Besuchern gar nicht schnell genug gehen kann, bis der Unparteiische endlich mit dem Schlußpfiff für den gleichnamigen Punkt sorgt.

Sportclub-Platz - Blick über die Hintertortribüne

Sportclub-Platz - Transparent der Heimfans

Das Stadion mit dem prosaischen Namen Sportclub-Platz verfügt über vier völlig Sportclub-Platz - Auf der Friedhofstribüne unterschiedliche Tribünen. Hinter einem Tor findet sich eine hohe überdachte Tribüne mit blauen Klappsitzen aus Metall, die alles überragt und heute eher spärlich besetzt ist. Eine Längsseite wird von einer deutlich flacheren Sitztribüne ausgefüllt, die zum Großteil mit rohen Holzbänken versehen ist und in der Mitte über einen VIP-Bereich verfügt, in dem die besonders wichtigen Hinterteile von gelben Sitzschalen vor Unbillen und Druckstellen geschützt werden, die im globalen Vergleich wohl als nicht übermäßig komfortabel eingestuft werden würden. Die Gegenseite hat nur wenige Stufen zu bieten und ist somit am schwächsten ausgebaut. Auf der rückwärtigen Wand ist hier ein Muster in Schwarz-Weiß mit bunten Profilen von feiernden Fans aufgemalt, wirkliche Menschen sind hier mit Ausnahme von ein paar Ordnern jedoch nicht auszumachen, offensichtlich ist der Bereich heute für den Publikumsverkehr gesperrt.

Dafür haben es sich ein paar Leute in den oberen Etagen der jenseits der Gegenseite stehenden Sportclub-Platz - VIP-Plätze Häuser bequem gemacht, von wo man offensichtlich guten Einblick ins Stadion hat und im Sommer dank Dachgartens gar “Grillfete mit Fußballgucken” veranstalten kann, wenn die Wiener daheim spielen. Hinter dem zweiten Tor findet sich mit einer hohen Stehtraverse die Friedhofstribüne, die mit Wellenbrechern in schwarzen und weißen Vereinsfarben ausgestattet ist. Die namensgebende Begräbnissstätte liegt übrigens direkt dahinter jenseits der anliegenden Straße. Beleuchtet wird das Spielgeschehen von Flutlichtmasten, die zum Teil auf zwei Strahler verteilt sind, die entlang einer Diagonale zu finden sind und zum Teil an den Tribünendächern befestigt sind. Insgesamt ist das Sportclub-Stadion eine recht altmodische, aber dafür um so kultigere Anlage, deren altmodische Attitüde davon verstärkt wird, daß sie mitten in einem Wohngebiet zu finden ist - auch wenn die Anlieger hinter der Friedhofstribüne wohl kein Interesse mehr an Fußballspielen haben.

Info

Wir sind von Dr. Martin Drahos vom Wiener SC gebeten worden, einige Dinge klarzustellen: Prinzipiell geht es darum, daß der heutige Wiener SK oder offiziell Wiener Sportklub Wienstrom nicht mehr der alte Wiener Sportklub ist. Vielmehr handelt es sich um die 2002 abgespaltene Fußballabteilung, die so ihr Überleben gesichert hat, wie es die einen sehen, oder so etwas wie Fahnenflucht begangen und dabei den alten Verein mit gerade den Schulden alleingelassen hat, die eben diese Fußballabteilung zu verantworten hatte. Beispiellos ist dieser Vorfall im europäischen Fußball laut Martin Drahos angesichts der Tatsache, daß die Abspaltung zur Winterpause erfolgte und so ein anderer Verein die Saison beendete als hineingegangen war. Inzwischen haben sich die beiden Clubs insofern gütlich geeinigt, daß sich der neue Wiener SK nicht auf die Geschichte des Wiener SC berufen darf, sondern eben nur auf das, was seit 2002 als Wiener SK erreicht wurde. Das war uns natürlich nicht bekannt, so daß wir hier letztendlich aus Sicht von Martin Drahos so etwas wie unlautere Werbung für den Wiener SK betreiben - wenn auch unabsichtlich. Wir wollen hier aber ausdrücklich darauf hinweisen, daß wir auf keine Art und Weise unter Druck gesetzt worden sind, Herr Drahos hat uns einfach gebeten, seine Sichtweise der Dinge bzw. die Sichtweise des heutigen WSC darzulegen. Freundlicherweise hat er uns auch noch eine längere Darstellung der Ereignisse aus seiner Sicht geschickt, die wir unseren Lesern hier ungekürzt zur Verfügung stellen. Daß sich Martin Drahos nicht erst seit gestern mit der Materie beschäftigt, ist übrigens in einem Interview vom 29.08.2002 mit der Fanzeitschrift Schwarz auf Weiß zu sehen, in dem er sich umfassend zu den damals ja noch schmerzhaft aktuellen Vorfällen äußert (Auf Seite 35 vorblätten): PDF-Version/HTML-Version.

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