VfL Bochum vs. SC Freiburg 3:0

VfL Bochum

VfL Bochum
vs.
SC Freiburg 3:0

SC Freiburg

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Letztes Spiel: 1. FC Schwalmstadt vs. FSC Lohfelden 09.05.2004, Ruhrstadion, Bundesliga
Nächstes Spiel:  Rot-Weiß Oberhausen vs. Alemannia Aachen

Ticket
29500 Zuschauer

Klassenerhalt hieß zu Beginn der aktuellen Spielzeit das Saisonsziel sowohl für den Aufsteiger vom SC Freiburg Ruhrstadion - Hintertortribüne als auch für den wieder im zweiten Jahr in der Bundesliga spielenden VfL Bochum. Dieses Saisonziel haben die beiden heutigen Kontrahenten lässig erreicht, auch wenn bei den Gästen zumindest theoretisch noch nicht alles in trockenen Tüchern ist. Der VfL dagegen hat sein Ziel inzwischen nach oben korrigiert und will die Qualifikation zum UEFA-Pokal schaffen. Nachdem man am letzten Spieltag den direkten Konkurrenten Borussia Dortmund passieren lassen mußte, hat der am Vortag bei Hertha BSC gepatzt und den Bochumern die Chance verschafft, mit einem Erfolg am heutigen Tag den Spieß wieder umzudrehen. Und dafür stehen die Chancen gut, denn die Gäste haben bislang fast nur von ihrer Heimstärke gelebt und gleich 32 ihrer 37 Punkte im Dreisamstadion errungen und sind zusammen mit dem Tabellenletzten vom 1. FC Köln zudem eins von zwei Bundesligateams, das auf fremden Plätzen noch überhaupt nicht gewinnen konnte.

Bereits nach weniger als 120 Sekunden in der Partie zeigt sich, daß heute wohl nicht der Tag sein Ruhrstadion - Hintertortribüne Detail wird, an dem der SC Freiburg seine miese Auswärtsserie beendet. Die Abwehr der Gäste ist wohl mental noch nicht ganz auf dem Platz angekommen - anders ist die zu kurze Abwehr kaum zu erklären, die Hashemian aufnehmen kann. Vorlage per Heber vor das Tor der Gäste, Kopfball und 1:0 - so lautet der Fortgang der Geschichte, der belegt, wie einfach das Fußballspiel doch sein kann. Im weiteren gibt es chaotische Gäste zu sehen, die nie mit den quirligen Hausherren klar kommen. Die Gastgeber ihrerseits haben ein Problem mit dem Torschießen und so bleibt eine Partie relativ lange offen, die alles andere als ausgeglichen ist. Der Spielstand von 1:0 hat tatsächlich sogar über die Halbzeitpause hinaus Bestand, aber in der 53. Minute kommt es dann doch zum überfälligen zweiten Tor für den VfL und diesmal dröhnt nach dem Treffer ein Hubschraubergeräusch durch's Ruhrstadion - ein klares Zeichen dafür, daß es diesmal "Hubschrauber" Hashemian selbst war, der das Tor erzielen konnte. Die endgültige Entscheidung besorgt dann ein Eigentor der Breisgauer, die aber auch so sicherlich nicht wieder ins Spiel gekommen wären. Der VfL bleibt auf UEFA-Cup-Kurs und hat es in den folgenden beiden Spielen in Frankfurt und gegen Hannover selbst in der Hand, das UEFA-Cup-Ticket zu buchen. Freiburg bleibt theoretisch in Abstiegsgefahr, sollte aber selbst bei zwei Niederlagen aus den kommenden Spielen in der Liga bleiben.

Knapp 30000 Zuschauer würden an anderer Stelle sicherlich belächelt, sind aber für ein Ruhrstadion - Intro Team, das seine Fanszene im Gegensatz zu seinen Lokalrivalen fast nur oder doch zumindest überwiegend in der eigenen Stadt rekrutiert, eine sehr guter Besuch. Und die Fanszene des VfL ist bereits ganz auf den Triumph eingestellt, der eine UEFA-Cup-Teilnahme für einen vermeintlichen Abstiegskandidaten bedeutet. So zeleberiert man immer wieder die für sicher gehaltene Qualifikation für den Wettbewerb und schickt nebenher immer mal wieder kleine Niggeligkeiten nach Schalke und vor allem Dortmund. Gleichermaßen feiern die Blau-Weißen ihr eigenes Team, wobei vor allem Goalie Van Duijnhoven als Popstar gefeiert wird. So erfährt man von der Bochumer Fanszene, daß der Torhüter "der beste in Deutschland" sei und - was wohl bei dem Gegenstand des Kultes selbst auf nicht ganz so viel Gegenliebe stoßen würde - einen deutschen Paß bräuchte. Bis auf das Intro mit zahlreichen Doppelhaltern und Fahnen sowie Schalparade verläßt man sich beim VfL auf eher traditionelle Fankultur. Optische Unterstützung gibt es recht wenig, dafür wird nahezu ohne jede Unterbrechung gesungen und dabei eine teils recht gute Lautstärke erreicht. Gästefans sind dagegen kaum vor Ort - was sicher mit der ungünstigen Ansetzung am Sonntag Nachmittag, aber auch mit der faktischen Bedeutungslosigkeit des Spiels für den SC Freiburg, zusammenhängt.

Das Ruhrstadion wurde an dieser Stelle bereits mehrmals beschrieben, deshalb soll an dieser Stelle auf Ruhrstadion - Schalparade die alten Berichte hingewiesen und statt dessen das Thema "Pleiten, Pech und Pannen" beim Groundhopping fortgeschrieben werden. Natürlich war bei groundhopping.de kein Bericht bei dieser Partie geplant, aber die Wellen des Schicksals spülten unseren Vertreter dann doch ins Ruhrstadion. Angepeilt war ein Spiel beim Mittelrhein-Verbandsligisten FC Junkersdorf, der vor dem Aufstieg in die Oberliga zu stehen scheint und in diesem Fall in der nächsten Saison an einem neuen Spielort antreten wird. Angesichts des Dauerregens der letzten Tage erschien es dabei durchaus möglich, daß die Kölner auf einem Nebenplatz spielen würden, telefonisch ließ sich aber nichts herausfinden. Daraufhin wurde der Sportpark Köln Weiden mit - so schien es - hinreichender zeitlicher Reserve angesteuert, um gegebenenfalls ein alternatives Spiel anzusteuern, wobei als Kandidaten Bad Honnef, Troisdorf oder auch Aachen Brand in Betracht zu kommen schienen. Leider entschied man sich am Sportpark Weiden für einen sehr ungünstigen Parkplatz, von dem man das Gelände zwar einsehen konnte, zu Fuß aber weite Irrwege durch irgendwelche Wohngebiete machen mußte, da der Eingang letztendlich auf der anderen Seite war und man herausfinden mußte, daß man das Gelände nicht direkt am Zaun umrunden konnte. Auch nach der Entgegennahme der Hiobsbotschaft, daß das Spiel auf Asche stattfinden würde, gab es dann noch mal einen längeren Fußweg, da die Hoffnung, daß es andersrum schneller ginge, auch trügerisch war. Am Ende waren von der Zeitreserve gerade mal noch gute 20 Minuten geblieben - zu wenig, um ein alternatives Amateurspiel komplett sehen zu können. Damit blieb als Alternative nicht viel mehr als das Ruhrstadion, wo man sich - immerhin sympathisiert man hier mit Borussia Dortmund - ein wenig Schützenhilfe aus dem Schwarzwald erhoffte, dann aber eine Glanzstunde des direkten Konkurrenten geboten bekam.

Ruhrstadion - Flutlicht Detail

Ruhrstadion - Doppelhalter


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