1. FC Union Berlin vs. FC St. Pauli 0:0

1. FC Union Berlin

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FC St. Pauli 0:0

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Letztes Spiel: SSV Bergneustadt vs. Fortuna Köln II 18.03.2005, Alte Försterei, Regionalliga Nord
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Ticket
8748 Zuschauer

Bei der heutigen Partie zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem FC St. Pauli laufen die Kiezkicker bereits zum zweiten Mal Alte Försterei in der laufenden Saison auf dem Rasen der Alten Försterei auf. Um genauer zu sein, fand das erste Spiel in der Sommerpause statt, als Union Berlin von der Pleite bedroht war und die Kiezkicker unter dem Motto Blutsbrüder bei der Kampagne Bluten für Union halfen, mit der der Ostberliner Club gerettet werden sollte. Ganz unumstritten war die Aktion freilich auf beiden Seiten nicht, denn neben einer größeren Zahl von Anhängern, die mit der jeweils anderen Seite sympathisiert, gibt es auch bei beiden Teams eine gehörige Zahl von Anhängern, denen die ganze Sache eher suspekt ist. Wie dem auch sei: sportlich scheinen die Eisernen nicht in der Regionalliga mithalten zu können, auch wenn der Tabellenletzte hofft, mit Beginn des neuen Kalenderjahres noch mal die Wende schaffen zu können. Zwölf Punkte Rückstand hat man zum rettenden Ufer, gerade mal einen Zähler mehr konnten die Berliner aus 21 von 38 Spielen auf ihr Konto bringen - es ist nicht schwer abzuschätzen, wie groß die Aussichten des 1. FC Union sind, im nächsten Jahr in der dritten Liga zu bleiben. Für die Hamburger ist der Verbleib in der Liga dagegen fast sicher. Mit dem Abstieg hat man jedenfalls bei den Braun-Weißen nichts zu tun und Aufstiegshoffnungen äußert man beim Tabellensiebten aufgrund der 13 Punkte Rückstand auf die zweitplazierte Braunschweiger Eintracht bestenfalls hinter vorgehaltener Hand - das dazu benötigte Wunder hätte ungefähr die gleiche Dimension wie das für den Klassenerhalt von 'Eisern Union' notwendige...

Das heutige Spiel findet über weite Strecken kaum auf einem Niveau statt, das der Regionalliga würdig wäre. Während die Gäste viel zu Alte Försterei wenig tun, um die Union unter Druck zu setzen, sind die Hausherren ihrerseits nicht in der Lage, dem Spiel echte Akzente zu verleihen. Zwar kämpfen die Berliner aufopferungsvoll und der Wille, nach dem Strohhalm zu greifen, der Rettung aus dem Abstiegssumpf verspricht, ist deutlich zu erkennen, aber die spielerischen Mittel reichen einfach nur selten aus, um für echte Gefahr vor dem Kasten der Mannen vom Millerntor zu sorgen. So ist die größte Chance des ersten Abschnitts dann auch zugunsten der Hamburger zu vermelden, bei denen Boll alleine durchgebrochen völlig überhastet vergibt. Im zweiten Abschnitt scheint Union zunächst besser ins Spiel zu kommen, doch danach ergibt sich schnell wieder das alte Bild, daß der FC St. Pauli das 0:0 verwaltet und die Eisernen wenig dagegen tun können. Kurz vor Spielende kommt noch mal Hektik auf, als St. Paulis Hollerieth aus der Union-Fankurve mit Gegenständen beworfen wird - angeblich hat er die Unioner provoziert, indem er 'mit zwei Papierrollen heulend zum Linienrichter' gelaufen sei. Wie dem auch sei, handelt es sich um eine unschöne Aktion, die sicherlich auch nicht im Sinne des Heimteams ist und den Berlinern wohl mindestens eine Geldstrafe einbringen wird.

Im Intro beschäftigt man sich auf beiden Seiten erst mal eher mit den eigenen Problemen als mit dem Gegner. Auf Union-Seite geht es wohl um Alte Försterei die öffentliche Darstellung des Clubs, wo man unter anderem diversen Berliner Zeitungen und dem B. A. F. F. eine Lügenkampagne gegen seinen Club vorwirft. Die St. Pauli-Fans gehen ihr eigenes Präsidium - allen voran Präsident Corny Littmann - hart an und vertiefen das Littmann raus!!!-Transparent, das vor ihrem Block aufgehängt ist, mit einem zum Intro der ersten Halbzeit gezeigten "Ein Präsidium im Delirium"-Plakat. So richtig geht man dann im Intro zum zweiten Abschnitt in die Vollen, bei dem es auf Transparenten so einiges zu lesen gibt und wenig für die Vorstandsetage des Kiezkicker Erfreuliches: "Littman raus! Fechner, Schulz und Uhlig gleich mit!" heißt es da unter anderem, "Rücktritt statt Amoklauf!" wird gefordert und am Ende lautet das Fazit der Fans "Littmann - nur noch peinlich!" Es ist natürlich immer schwer zu beurteilen, wie homogen eine Fanszene mit solchen Forderungen ist, aber zumindest unter den anwesenden Hamburgern und Umlandfans scheint der Konsens doch beträchtlich zu sein, denn der ganze Block beteiligt sich augenscheinlich an der Transparentaktion. Beim Intro zur ersten Halbzeit gibt es übrigens auch noch ein kleines "Lichtspiel" zu sehen. Während des Spiels bemühen sich beide Seiten zu supporten, bei den hektischen Szenen zum Ende der Partie sind dann auch die "Scheiß St. Pauli" / "Scheiß Union"-Sprüche unüberhörbar, die zeigen, daß der Konsens der Fanfreundschaft kein so breiter ist. Akustisch am auffälligsten waren bis dahin vor allem die Wechselgesänge zwischen den Union-Fans hinter der Tor und auf der Gegenseite, mal in Form von "Eisern!" "Union!" vorgetragen und mal einfach mit "Union!" auf beiden Seiten.

Als groundhopping.de am Alte Försterei 1.11.2001 zum Pokalspiel gegen Greuther Fürth in der alten Försterei war, spielte der damalige Regionalligist in einem offenen Stadion, das zwar auf einer Längsseite über Sitzplätze verfügt, aber keine Überdachung vorzuweisen hatte und das Spiel fand nachmittags statt, obwohl der 1.11. in Berlin kein Feiertag ist, denn auch eine Flutlichtanlage gab es hier nicht. Seither ist Union in die zweite Liga auf- und wieder in die Regionalliga abgestiegen und als Zweitligist benötigte man natürlich diese fehlenden Einrichtungen. So viel hat sich gar nicht geändert, zum einen wurden die vorhandenen Sitzplätze mit einer Überdachung überbaut, neben die ein Spielertunnel gesetzt wurde und zusätzlich wurden vier Masten aufgestellt und mit Strahlern versehen, aber dennoch hat sich der Charakter der Anlage durch den Ausbau verändert, denn in der neuen Form zieht die zuvor gegenüber den hohen Traversen auf den anderen drei Seiten recht unscheinbare Haupttribüne deutlich mehr Aufmerksamkeit auf sich. Der auffälligste Teil der Anlage bleibt dann aber doch der in einer Diagonale untergebrachte Sprecherturm, der eine Art Wahrzeichen für die Alte Försterei darstellt und an dem man das Ergebnis wie auch am Millerntor auf die gute alte Art und Weise per Pappstecktafel anzeigen kann - wenn's denn was zu stecken gibt im Spielverlauf...

Alte Försterei
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