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Torgelower SV Greif |
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06.08.2006, Spartakus-Stadion, Oberliga Nordost Nord |
Am 1.3.1946 wurde in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands die SG Torgelow gegründet, die so in der späteren DDR zum
Nachfolger der Teams von VfB Torgelow und FC Greif Torgelow wurde, die vor dem zweiten Weltkrieg in der Stadt in Vorpommern
den Fußballsport betrieben. Unter den Namen BSG Motor Nord Torgelow und BSG Nord Max Matern Torgelow schafften es die Kicker
zwischen 1970 und 1979 dreimal, in die DDR-Liga aufzusteigen, die damals den in fünf Staffeln aufgeteilten Unterbau der erstklassigen Oberliga bildete. Inzwischen in Torgelower SV Greif umbenannt nahm man in der Saison 2004/2005 die Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern im Sturm und erzielte bei nur zwei Niederlagen und fünf Unentschieden 74 Punkte. Die folgende Oberligasaison brachten die Torgelower als Mittelfeldteam mit einer ausgeglichenen Bilanz hinter sich und jetzt geht es in die zweite Saison in dieser Spielklasse. Der Märkische Sportverein Neuruppin gehört in dieser Spielklasse schon lange nicht nur zum Establishment, sondern sogar zur absoluten Spitze. 2005 spielten die Brandenburger im Entscheidungsspiel gegen den Oberliga Nordost-Süd-Sieger Carl Zeiss Jena und zogen den Kürzeren, 2006 verzichtete man in aussichtsreicher Position auf das Einreichen der Bewerbungsunterlagen für die Regionalliga und man geht davon aus, in der gerade begonnen Spielzeit kleinere Brötchen backen zu müssen und gibt als Saionsziel gerade mal den Klassenerhalt an.
Die Partie steht eindeutig im Zeichen der Hausherren und die gehen bereits nach zehn Minuten mit 1:0 in Führung. Auch in der Folge
bleibt es der Greifer SV, der das Spiel dominiert, auch wenn es zunächst keine weiteren Treffer gibt. Vom MSV ist so gut wie nichts zu sehen, der zwar phasenweise bemüht ist, offensiv zu spielen, bei dem aber Defizite vor allem im Zusammenspiel unübersehbar sind. Fünf Minuten vor der Halbzeitpause haben die Gäste dann doch eine große Chance per Schuß von der Strafraumgrenze, doch das Leder verfehlt das Tor und ein Ausgleichstreffer hätte dem Spielverlauf auch nicht gerade entsprochen. Auch im zweiten Abschnitt ist viel Sand im Getriebe des MSV Neuruppin und nach etwas mehr als einer Stunde kommt es dann zum 2:0 für Torgelow, als man den gerade eingewechselten Matthias Gerke in Szene setzt und der mit seiner ersten Ballberührung überhaupt das Leder im Netz unterbringt. Danach ist Ergebnis verwalten angesagt, denn die Hausherren haben jetzt offensichtlich genug und die Gäste sind weiterhin nicht in der Lage, ernsthaften Druck auf das Tor des Greifer SV auszuüben.
Mit wenigen Ausnahmen
wie Dynamo Berlin oder dem SV Babelsberg verfügen die Teams der Oberliga Nordost Nord über wenig Fanpotential
und das gilt auch für die heutigen Hausherren und deren Gegner. Allerdings scheint das eher in Bezug auf aktiven Support zu gelten -
von dem eben so gut wie nichts zu bemerken ist - als auf die Zuschauerzahl, denn die ist heute für ein Oberligaspiel gar nicht so übel. Insgeamt handelt es sich dann doch eher um ein Familienpublikum, auch wenn es zumindest bei den Anhängern des Torgelower SV Greif zumindest ein kleines Grüppchen gibt, daß sporadisch auch mal einen Sprechchor hören läßt. Augenscheinlich Neuruppin zuzuordnende Fans sind keine zu sehen, aber letztendlich gibt das Team der Gäste ja seinen mutmaßlichen Anhängern kaum Grund zu Jubelorgien.
Das Spartakus-Stadion verfügt über recht flachen, aber dafür komplett umlaufenden Ausbau. Ein Wall mit fünf Stufen ist es, der nur
gelegentlich unterbrochen das Spielfeld umrundet. In den Kurven und auf einer Längsseite sind diese gepflasterten Stufen als Stehplätze
ausgelegt, auch wenn sie hinreichend hoch sind, um darauf auch sitzen zu können, was auch von vielen Zuschauern so genutzt wird. Die andere Längsseite ist als "Haupttribüne" gehalten und es gibt zu beiden Seiten des niedlichen Sprecherturms, der exakt in der Mitte untergebracht ist, steinerne Halterungen, auf die Holzbänke montiert werden können, was aber nur auf einer Hälfte dieser Längsseite - der von vorne gesehen rechts vom Sprecherbereich - zutrifft, in der anderen Hälfte werden zum Teil die Verankerungen selbst als 'Stühle' genutzt. Insgesamt kann man das Spartakus-Stadion als durchaus sehenswerte Anlage bezeichnen, auch wenn seine Nachteile augenfällig sind, denn zum einen fehlt eine Beleuchtung und zum anderen ist der Abstand der Zuschauerränge vom Spielfeld in der Mehrzweckanlage doch sehr groß. Die Kapazität der Anlage wird übrigens mit 10000 angegeben und der Zuschauerrekord soll sogar bei 11000 liegen, die 1958 für ein Bezirksligaderby gegen Lok Anklam dokumentiert ist, allerdings dürften die kaum alle Platz auf den Stufen gehabt haben, so daß wohl ein nennenswerter Anteil davon wenig gesehen haben dürfte, wenn die Anlage damals ähnlich ausgesehen hat wie heute.
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