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Sainte Geneviève des Bois Sports |
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11.02.2006, Stade Robert Bobin, Evry Bondouflé, Coupe de France |
Sowohl die heutigen Hausherren vo Sainte Geneviève des Bois Sports als such deren Gäste vom Calais Racing Union Football Club sind
in der Championnat France Amateurs 1, also der vierten Liga des Landes. Diese Spielklasse ist nicht mehr eingleisig und so würden sich die
verschiedenen Staffeln zugeordneten Teams im regulären Spielbetrieb nicht begegnen. Die Situation bei den beiden Clubs ist vergleichbar
trist, wobei Sainte Geneviève ganz unten in der Tabelle seiner Staffel steht und Calais noch etwas Luft hat, wobei beide nach dem heutigen
Spiel schon zwei Ligapartien gegenüber der Reststaffel in Rückstand sein werden, denn die heutige Partie ist bereits einmal - am 28.1. -
ausgefallen, so daß man nicht zu seinen CFA-Spielen antreten konnte. Heute jedoch geht es um die nächste Pokalrunde mit der Aussicht auf ein
möglicherweise attraktives Los gegen einen Erstligisten. Daß man als unterklassiges Team im Pokal sehr weit kommen kann, hat gerade Racing
Calais bereits erfahren dürfen, als die Nordfranzosen nämlich im Jahr 2000 bis ins Finale vorstießen und erst dort vom AS Nantes an einem
Pokalsieg gehindert wurden.
In der Anfangsphase präsentieren sich die Kicker aus Calais als das deutlich aktivere Team und schnell liegt ein Tor für die Gäste in der Luft.
Tatsächlich fällt nach einer guten Viertelstunde das Führungstor für den RUFC, doch der versäumt es, sofort nachzusetzen und die Entscheidung
herbeizuführen. Man zieht es vor, Saint Geneviève unter Kontrolle zu halten und fährt damit über lange Zeit der Partie recht gut, zumal dessen
Bemühungen von deutlich sichtbaren Grenzen im technischen und taktischen Bereich spürbar eingeschränkt werden. Erst in der Schlußphase machen die
Hausherren noch mal richtig Druck, jetzt verläßt man sich auf den Kampf, greift früh an und spielt den gewonnen Ball sofort steil nach vorne. Das stellt Calais vor spürbare Probleme - zweimal kommt es noch zu vielversprechenden Freistößen für St. Geneviève - und so können die Gäste am Ende froh sein,
daß es beim hauchdünnen Vorsprung von 0:1 bleibt, wobei man es sich wie bereits erwähnt zu einem guten Teil selbst vorwerfen muß, den Gegner mit eigener Passivität zur Rückkehr in die Partie eingeladen zu haben.
Auf den ersten Blick scheint es nicht unbedingt nötig zu sein, ein Coupe-de-France-Spiel zwischen zwei CFA-Teams an einen anderen Spielort zu verlegen,
selbst wenn die Heimmanschaft wie in diesem Fall nur über eine Anlage mit einer Kapazität von 1500 Zuschauern verfügt. Wenn man allerdings sieht, daß sich schon über 1000 Calais-Fans angekündigt haben, die per Bus zum Auswärtsspiel ihres Teams kommen wollen, ist es nachvollziehbar, warum man sich zu einem Umzug ins nahegelegene Evry-Bondouflé entschieden hat, wo es mit dem Stade Robert Bobin ein ansonsten fast nur für Leichathletik genutztes Großstadion gibt. Hier hat sich tatsächlich eine vierstellige Zahl von Gästefans eingefunden, die in Volksfeststimmung sind und mit in den Vereinsfarben rot-gelb-schwarz bemalten Gesichtern gekommen sind und zusätzlich diverse Doppelhalter und Fahnen mitgebracht haben, darunter auch in der Farbgebung passende Landesfahnen aus Spanien, Belgien und Deutschland. Auch die Heimfans sind zahlreich erschienen - zum Teil in offensichtlich extra produzierten Coupe-de-France T-Shirts in den Vereinsfarben Rot und Grün - und so findet das Spiel vor einer Kulisse statt, die kaum hinter dem zurücksteht, was bei manchem Ligue-1-Spiel auf den Tribünen sitzt. Man stellt auf beiden Seiten einen anständigen Support auf die Beine und so ergibt sich eine Atmosphäre, die man nicht unbedingt bei einem Spiel wie diesem hätte erwarten können.
Beim Stade Robert Bobin handelt es sich um eine wirklich beeindruckende Anlage, die eine Kapazität von mindestens um die 30000 haben dürfte. Mit der
heutigen Partie scheint hier erst zum zweiten Mal ein Fußballspiel ausgetragen zu werden, nachdem St. Germains hier einmal in der Saisonvorbereitung gegen Juventus Turin angetreten ist. Die Anlage ist als große Schüssel angelegt, die natürlich gemäß ihrer Hauptnutzung über eine Laufbahn verfügt und ansonsten über hohe Traversen, die auf den Längsseiten überhöht sind, und auf einer dieser Seiten hat man noch ein steil nach oben ragendes Dach installiert. Auch an eine Flutlichtanlage wurde gedacht - bei so wenig Überdachung natürlich klassisch an Masten untergebracht - und dazu kommt noch eine einfache Anzeigetafel.
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