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Grün-Weiß Siemerode |
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03.06.2012, Sportplatz Pfingstrasen, Landesklasse Thüringen Nord |
Der Sportverein Grün-Weiß Siemerode wurde 1922 in der damals unabhängigen Gemeinde gegründet, die sich 1991
mit Mengelrode, Bischhagen und Streitholz zur neuen Verbundgemeinde Hohes Kreuz zusammenschließen sollte.
In den 1950er Jahren konnten die Thüringer erstmalig in die Bezirksklasse aufsteigen, hatten aber anfangs
der 1960er Jahre unter Abwanderung von Spielern in die Bundesrepublik und danach unter den verschärften
Grenzmaßnahmen zu leiden, wie in der Vereinsgeschichte vermerkt ist. In den 1980er Jahren konnte man sich
erneut längere Zeit in der Bezirksklasse etablieren, musste aber in der Nachwendezeit den Absturz bis in die 1. Kreisklasse
hinnehmen, die noch unterhalb der Kreisliga liegt. Dem sollten aber die größten Erfolge der Vereinsgeschichte folgen,
denn Grün-Weiß Siemerode erreichte nicht nur 2004 den Aufstieg in die Bezirksliga, sondern man schrieb Geschichte, als
der Durschmarsch in die Landesklasse gelang. Schon damit war der Club also in Gefilden angekommen, die er zuvor nie
erreicht hatte. Jetzt könnte die Erfolgsgeschichte der Grün-Weißen fortgeschrieben werden, denn man steht bei drei
verbleibenden Spielen mit einem Vorsprung von fünf Zählern auf den Verfolger FC Blau-Weiß Dachwig/Döllstädt an der
Tabellenspitze und hat so gute Chancen, im kommenden Jahr in der Thürigenliga - also auf Verbandsligaebene - zu
spielen.
Siemerode spielt sofort nach vorne und beklagt nach wenigen Minuten, daß Schiedsrichter Thomas Geburtig
eine Vorteilssituation abpfeift und den Hausherren einen Freistoß gibt, der nichts einbringt. Zehn Minuten
später scheitert man mit einem Weitschuß knapp, den Christopher Gräphe im Tor der heutigen Gäste vom TSV Blau-Weiß
Westerengel, für die die Spielzeit nach oben und unten gelaufen ist, zur Ecke parieren kann. Es folgt die Ernüchterung,
als ein Konter der Gäste nach abseitsverdächtigem Zuspiel im Strafraum das 0:1 durch Andreas Wille bringt. Und dabei
bleibt es nicht, denn kurz vor dem Seitenwechsel ist es erneut Wille, der nach einem schönen Konter und Querpaß von
links frei vorm Tor ist und für das 0:2 sorgt - fast fiele sogar noch das 0:3, aber Torhüter Frank Hottenrott kann in
der Nachspielzeit des ersten Abschnitts per Fußabwehr gegen den freien Sebastian Georgi klären. So hält er sein Team
im Spiel, und das wittert nach dem 1:2 in der 49. Minute durch Andre Trümper Morgenluft und schnürt Westerengel für den
Rest des Spiels fast durchgängig hinten ein. Ein Treffer fällt aber nicht mehr, und auch die Gäste versäumen es, bei
ihren sporadischen, aber immer wieder gefährlichen Kontern weitere Tore zu erzielen, so daß es am Ende bei einem aus
Sicht der Hausherren ernüchternden 1:2 bleibt, durch das Dachwig, das seinerseits bei einem 4:0 gegen Eintracht Erfurt
keine Probleme hat, auf zwei Punkte näherrückt und man in Siemerode mit zwei Spielen vor der Brust wieder den Atem
der Konkurrenz im Nacken spürt.
Der Sportplatz Siemerode, wie die hiesige Anlage oft schlicht genannt wird, ist zwischen Hauptstraße und Pfingstrasen
gequetscht, wobei letzeres, wenn auch nicht auf den ersten Blick erkennbar, ebenfalls ein Straßenname ist, und zwar
der jener Straße, von der man oberhalb eines Graswalls das Spiel verfolgen kann und von der aus auch der Zugang
zum Sportplatz gewährt wird. Wenn hier von einem Dorfplatz gesprochen wird, dürfte man sich in Siemerode kaum angegriffen
fühlen, zumal das nicht wirklich negativ gemeint sein muß, denn der Platz verfügt durchaus über Ambiente. Was
allerdings fehlt, ist jeglicher Ausbau sowie eine Abgrenzung oder Umzäunung des Sportplatzgeländes zu den
besagten Straßen, und zumindest das Fehlen letzterer geht wohl auf jeden Fall als Kriterium für eine solche
Klassifzierung durch. Vorhanden ist dagegen ein kleines Gebäude mit Vereinsheim, Umkleiden und Vordach, so daß
für ein paar halbwegs wettergeschützte Zuschauerplätze gesorgt ist. Dazu kommt auf drei Seiten Graswall, auf
dem zum Teil auf halber oder ganzer Höhe ein paar Holzbänke zum Sitzen einladen - das aber wohl eher bei etwas
weniger regnerischem Wetter als heute. Auch eine Flutlichtanlage ist vorhanden - einige Masten sind sogar ungewöhnlicherweise im Hintertorbereich aufgebaut.
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