Eintracht Frankfurt |
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18.10.2004, Waldstadion, 2. Bundesliga |
Das DSF scheint in diesem Jahr bei der Auswahl der Montagspiele für seine Liveübertragungen aus der zweiten Liga eine
besondere Vorliebe für den TSV 1860 München zu entwickeln und so sind es auch am heutigen 8. Spieltag der zweithöchsten
deutschen Spielklasse die Löwen, die an diesem unpopulären Wochentag anzutreten haben. Das Spiel bei Eintracht Frankfurt
ist der Vergleich zwischen zwei Absteigern, die durchaus gerne wieder ins Oberhaus zurück möchten, aber auf einen jeweils
eher durchwachsenen Saisonstart zurückblicken. Vor allem die Löwen konnten die eigenen Erwartungen nicht erfüllen und finden sich
auf einem zehnten Tabellenplatz wieder, wobei man freilich dem Tabellendritten durch einen Sieg auf einen Punkt Abstand auf die Pelle
rücken könnte. Etwas besser steht die Eintracht da, die als Tabellensiebter die Chance hat, bis auf Platz zwei zu springen, dafür allerdings mit vier Toren Differenz gewinnen müßte.
Bereits nach fünf Minuten fällt in einem von beiden Seiten offensiv geführten Spiel das 1:0 für die Gäste und zu diesem Zeitpunkt
ist bereits auf beiden Seiten eine klare Chance vergeben worden. Jetzt aber können die Sechz'ger so unbedrängt im Strafraum der Eintracht kombinieren, daß es ihnen nicht sonderlich schwer fällt, zu diesem Treffer zu kommen und die SGE-Abwehr sich bescheinigen lassen muß, auch nicht ansatzweise etwas getan zu haben, um sich diese Bezeichung zu verdienen. In der Nachspielzeit des ersten Abschnitts kommt es dann zu einer äußerst umstrittenen Szene, als van Lent mit der Hand auf den Ball fällt und der Unparteiische einen Elfmeter pfeift, der ihm den Unmut des Publikums und den Löwen das Tor zum 0:2 einbringt. In Abschnitt zwei wollen es die Frankfurter Adler nochmal wissen und sie bedrängen stürmisch den Kasten der Löwen, die ab der 60. Minute nach gelb-roter Karte mit zehn Leuten agieren müssen. Einige gute Chancen für die Hausherren ergeben sich dabei, aber mehr als der Anschlußtreffer durch van Lent will dabei nicht hinausspringen und am Ende haben sich die Frankfurter die Niederlage mit ihrer schwachen Chancenauswertung dann durchaus auch verdient.
Die von Beginn an gute Stimmung auf Frankfurter Seite, wo man sich auch durch den Rückstand nicht beeindrucken läßt, bekommt mit der
Elfmeterentscheidung eine äußerst gereizte Komponente und das Schiedsrichtergespann muß von Ordnern mit Regenschirmen durch einen Hagel von Feuerzeugen und sonstigen kleineren Gegenständen in die Katakomben des Stadions geführt werden. Auch im zweiten Abschnitt ist es hauptsächlich der Referee, der von den SGE-Fans für den Spielverlauf verantwortlich gemacht wird. Die Anhänger der Löwen haben dagegen ihren Spaß, auch wenn man im zweiten Abschnitt etwas leiser wird und sich wohl angesichts des Ansturms der Frankfurter eher mit Nägelkauen beschäftigt. Der Spielverlauf ist wohl so auch von den Gästefans kaum erwartet worden, was auch dazu führt, daß sie sich heute so gut wie gar nicht mit ihrem ungeliebten Ex-Präsidenten und seinem Sohn beschäftigen und ihre "Sitzt denn der junge Wildmoser noch?"-Variante des Holzmichel-Gassenhauers nur einmal kurz zu hören ist. Ansonsten feuert man die Himmelblauen an oder gibt die Schmähsprechchöre der Fankfurter so gut zurück, wie es angesichts der zahlenmäßigen Unterlegenheit der Münchener geht.
Vom alten Frankfurter Waldstadion ist inzwzischen nicht mehr übriggeblieben als der Name. Das Stadion präsentiert sich als rechteckige
Schüssel mit abgerundeten Ecken, die noch im Bau ist, aber schon deutlich Gestalt angenommen hat. Nur die Gegenseite befindet sich noch mehr oder weniger im Rohbauzustand, die restlichen Tribünen sind inzwischen im Einsatz und auch das Dach ist bereits aufgesetzt, allerdings noch nicht überall mit der Bespannung versehen. Fertiggestellt soll die Überdachung ja mit Segeltuch komplett schließbar sein und auch ein Multimediawürfel soll noch hinzukommen und die momentan auf der noch nicht fertiggestellten Seite untergebrachte Mini-Anzeigetafel ersetzen. Vor allem letztere Maßnahme wird wohl nicht zur Verschönerung der Anlage beitragen, sondern ihr vielmehr einen Hallencharakter verleihen, der bei Fußballstadien eher unerwünscht ist, ansonsten kann das Waldstadion aber durchaus gefallen. In die Bestuhlung der Längsseite ist im Unterrang mit weißen und blauen Sitzen ein Adler-Logo integriert und im Oberrang ist der Schriftzug FRANKFURT zu lesen und auch ansonsten sind die Sitze in diesen Farben gehalten, wobei es hinter den Toren auch Stehplatzbereiche für Heim- und Gästefans gibt. Zwischen Ober- und Unterrang ist noch ein kleiner Mittelrang eingezogen, der in den Längseiten VIP-Logen enthält und hinter den Toren als Mini-Bereich mit drei Sitzreihen daherkommt. Als Provisorium präsentiert sich zu Zeit die Flutlichtanlage, bei der die Strahler an hinter der Tribüne stehenden Kränen aufgehängt sind - die Lichtanlage soll später in die Dachkonstruktion integriert werden. Begrüßenswert ist übrigens, daß der Anhang der Auswärtsteams in Frankfurt nicht in eine Diagonale verbannt wird, auch wenn man nicht ganz im Zentrum, sondern im Außenbereich seiner Hintertortribüne untergebracht ist. Um ein endgültiges Urteil abzugeben, wird man das Stadion noch mal nach der Fertigstellung begutachten müssen, aber bereits nach dem heutigen Stand kann man wohl sagen, daß es zu den besseren Anlagen gehören wird und es ist nur zu hoffen, daß der Multimediawürfel und die verschließbare Überdachung - an der Installation von beidem ist wohl beim aktuellen Stand von Planung und Umbau nicht mehr zu rütteln - keinen allzugroßen Hallen-Eindruck vermitteln werden.
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