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11.02.2014, Waldstadion, DFB-Pokal |
Bis zur Einführung der Fußball-Bundesliga zur Spielzeit 1963/64 waren Duelle zwischen Eintracht Frankfurt und
Borussia Dortmund die große Ausnahme, denn man konnte als Vertreter verschiedener (regionaler) Fußballverbände erst in der
Endrunde der Deutschen Meisterschaft aufeinandertreffen, was nur in der Spielzeit 1960/61 der Fall gewesen
war. Seither konnte man sich freilich aneinander gewöhnen, und es gab nicht nur 81 Bundesligaspiele zwischen
den beiden Clubs, von denen die Westfalen bei 16 Unentschieden 37 für sich entscheiden konnten, sondern man
maß sich auch dreimal im DFB-Pokal, wobei zweimal Eintracht Frankfurt und einmal der BVB das bessere Ende für
sich hatte. So schnell wie diesmal ging es freilich noch nie - man trifft innerhalb von nur vier Tagen in den
beiden Wettbewerben aufeinander, wenn es am heutigen Dienstag im Waldstadion um den Einzug ins Halbfinale des
DFB-Pokals geht und am kommenden Samstag im Westfalenstadion um Ligapunkte. Um Siege der SGE in der Historie
des Spiels zu finden, muß man ein paar Jahre in die Vergangenheit zurückgehen - in der Liga bis zum
18.12.2010, als die Adler mit 1:0 das bessere Ende für sich hatten und im Pokal gar bis zum 27.4.1979, als es
am Ende im Westfalenstadion 1:3 hieß, nachdem der BV Borussia noch kurz vor der Pause durch einen
Elfmetertreffer von Lothar Huber in Führung gegangen war. Nach der Ligatabelle zu urteilen, ist der BVB heute
einmal mehr Favorit, aber angesichts der Verletzungsmisere bei den Westfalen könnte auch durchaus etwas für die
Eintracht gehen, besonders als daß sich mit Marco Reus und Sven Bender am letzten Wochenende noch zwei
weitere Stammspieler in die Liste der nicht spielfähigen BVB-Kicker eingetragen haben.
In der Anfangsphase spielt die Eintracht mutig nach vorne, und der BVB zeigt sich etwas überrascht,
was sich aber nur dadurch ausdrückt, daß man sich ein wenig zurückdrängen läßt, nicht aber zu
klaren Chancen für die Gastgeber führt, denn die BVB-Defensive hat die Lage zumeist unter Kontrolle.
Nach und nach sind es dann auch die Borussen, die nicht nur ins Spiel, sondern auch zu diversen
Torchancen kommen. Zur Halbzeit ist es etwas gücklich aus Sicht der Hausherren, daß es noch
0:0 steht, aber im zweiten Abschnitt präsentiert sich Frankfurt deutlich besser, während der BVB
jetzt immer mehr in Schwierigkeiten gerät, diesmal bleiben auch die Chancen für die Hessen nicht
aus. Der BVB übersteht aber den Angriffswirbel der Hessen nicht nur, sondern kann sogar knappe
zehn Minuten vor dem Schlußpfiff selbst den entscheidenden Treffer erzielen, als eine einfache
Freistoßvariante, bei der das an den kurzen Pfosten geschossene Leder von Sebastian Kehl
verlängert wird und den Weg zu Pierre-Emerick Aubameyang findet, der nur noch einzunicken braucht. In
der Restspielzeit passiert nicht mehr viel Aufregendes, und am Ende steht somit Borussia Dortmund zum
dritten Mal in vier Jahren im Halbfinale des Pokalwettbewerbs.
Das Waldstadion - oder auf Neudeutsch die Commerzbank-Arena - ist am heutigen Tag mit 51500
Besuchern ausverkauft, aber es sind dennoch sichtbare Lücken auf den Tribünen vorhanden, besonders
auf der Nordtribüne, wo die VIPs ihre Plätze finden - oder eben auch nicht. Die Fantribüne
hinter dem Tor im Westbereich ist dagegen prall gefüllt, und hier liefern die Eintracht-Fans ein
Intro ab, bei dem es im Unterrang zahlreiche Schwenkfahnen zu sehen gibt und der Zaun mit den
Bannern diverser Fanclubs geschmückt wird, die alle im gleichen Design sind: schwarze Kreuze auf
weißem Grund mit einem Eintrachtadler in einem der oberen Felder und Städtenamen im schwarzen
Querbalken - möglich dadurch, daß den Vereinen Werbung durch die eigenen Werbepartner im Pokal untersagt ist und somit die eigentlichen Werbeflächen heute durch diese Fahnen geschmückt werden können. Danach gibt es von beiden Seiten guten Support, und man versucht, für sein jeweiliges
Team ein zusätzlicher Erfolgsfaktor zu sein, so daß sich insgesamt ein von der Atmosphäre her
ansprechendes Spiel gibt, bei dem alles im üblichen Rahmen bleibt, so daß es diesbezgülich
nicht allzulange in Erinnerung bleiben dürfte.
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