TSV Rudow 1888 |
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18.04.2014, Sportplatz Stubenrauchstr., Berlin-Liga |
Der Turn- und Sportverein Rudow von 1888 ist vor allem auf Breiten- und Jugendsport ausgelegt und gehört mit
seinen 4700 Mitgliedern zu den größten Sportvereinen der Bundeshauptstadt. Fußball wird beim TSV seit 1935
gespielt, als die Mitglieder des - von den nationalsozialistischen Machthabern mit der ganzen
Arbeitersportbewegung verbotenen - ASV Rudow 1912 in den damaligen TV Jahn Rudow kamen. Der größte Erfolg des
TSV Rudow 1888 im Fußball ist bis heute die Teilanhme an der damals drittklassigen Amateurliga Berlin in der
Spielzeit 1986/87, in die damals auch ein gewisser Hertha BSC abgesackt war, sodaß es zu einem Ligaspiel gegen die 'alte
Dame' kam. Von diesem Spiel rührt der bis heute gültige Zuschauerrekord eines Heimspiels des TSV Rudow her - 5000 Zuseher waren damals gekommen.
Seit 2010 kickt der TSV Rudow nach dreijähriger Abwesenheit wieder in der Berlin-Liga mit, wo es heute gegen den
Nordberliner SC geht. Insgesamt haben die aktuell im tabellarischen Niemandsland stehenden Hausherren also
eine Geschichte, in der die absoluten Höhepunkte fehlen, was aber nicht für den TSV Rudow als Ganzes gilt,
denn so stellte der Club bereits Deutsche Meister in den Disziplinen Judo und Kegeln und war von 1982 bis
1989 in der Bundesliga im Frauenvolleyball vertreten.
Die Partie findet auf recht ausgeglichenem Niveau statt, was durchaus daran liegen kann, daß die
tabellarische Überlegenheit der Hausherren von der Motivation der Gäste ausgeglichen wird, die
wie gesagt, noch Zähler benötigen, um auch im nächsten Jahr noch Berlin-Ligist zu sein. Nach einer
Viertelstunde sind es dann auch die in blau und gelb angetretenen Gäste, die in Führung gehen,
wobei die Nordberliner das Glück haben, daß mit Patrick Kunik ein Spieler der Hausherren zuletzt
am Ball ist und das Leder im eigenen Tor unterbringt. Keine zehn Minuten später ist es
Marcus Möckel, der einen Freistoß zum 0:2 verwandeln kann, wobei TSV-Goalie Pavlos Wiegels alles
andere als einen guten Eindruck macht. Danach reicht es für Rudow nur noch zum Anschlußtreffer
durch Tom-Niclas Zeih, so daß am Ende ein 1:2 auf dem Spielberichtsbogen steht, das dem TSV Rudow
nicht weh tut, aber die Situation beim Nordberliner SC dafür deutlich entschärft, der jetzt immerhin
fünf Punkte oberhalb der Abstiegsränge steht.
Der TSV Rudow trägt seine Heimspiele auf dem Sportplatz Stubenrauchstraße aus, der zwar an der namensgebenden
Straße liegt, aber von der sie kreuzenden Neuköllner Straße aus betreten wird. Als erstes kommt ein
schmuckes Kassenhäuschen mit schmiedeeisernem (alten) Vereinszeichen in Sicht, hinter dem das neue
Logo des Clubs auf die Wand gepinselt wurde. Die Anlage selbst ist auf nur einer Seite
ausgebaut, aber durchaus sehenswert, denn hier gibt es eine Traverse, die vor allem mit ihrer
gemauerten Außenwand nett anzusehen ist und in der Mitte sogar mit roten Plastikschalen einen
Sitzplatzbereich vorweisen kann - dahinter folgt auch noch das Clubheim der Gastgeber. Der TSV Rudow
war (wie der ganze Stadtteil) immer einmal wegen rechtsextremen Vorfällen in den Medien, darunter
Angriffe auf Spieler und Fans von Türkiyemspor Berlin und einem Einsatz von Ordnern, die in
Thor-Steinar-Kleidung aufgelaufen sind, aber davon ist heute zumindest nichts erkennbar. Das Publikum
ist eher gesetzteren Alters, und auch die handvoll aktiver Heimfans mit einem großen Banner und drei
Blockfahnen fallen diesbezüglich nicht weiter auf.
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