SG DJK Rödder |
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12.06.2013, Sportpark Lette, Abstiegsrunde Kreisliga A Coesfeld |
Am heutigen Mittwoch treffen sich in Coesfeld-Lette zwei Dorfclubs, um auszuspielen, welcher von beiden - nach
der regulären Spielzeit punktgleich, was im Kreis Ahaus-Coesfeld kein "Tiebreaker" ist - in der Kriesliga A
verbleiben darf. Eine Geschichte, wie sie zur Zeit vielerorts stattfindet, aber mit dem kleinen Unterschied,
daß es sich bei dem Allgemeinen Sportclub 1945 Schöppingen um einen gefallenen Riesen handelt, denn der inzwischen
wohl kaum noch bekannte Club aus der 7000-Seelen-Gemeinde mit dem Schaf im Wappen schickte sich einst an, die
große Fußballbühne zu erobern. Beflügelt vom finanziellen Engagement des Fleischbetriebs Tummel erreichte man
1982 die Oberliga Westfalen und war damit drittklassig. Ein Jahrzehnt lang wollte der ASC noch weiter nach oben kommen, scheiterte aber 1986 in der Aufstiegsrunde zur 2. Liga an Rot-Weiß Essen und dem FC St. Pauli. So blieben diese
Spiele zusammen mit dem DFB-Pokal-Kick der 1. Hauptrunde gegen Eintracht Frankfurt von 1990 die Höhepunkte in
der Geschichte des ASC, knapp gefolgt von der Teilnahme an die Endrunde um die Deutsche Amateurmeisterschaft von 1991,
als man in der Nordgruppe Alemannia Aachen hinter sich lassen konnte, selbst aber hinter Türkiyemspor Berlin und
den Amateuren von Werder Bremen blieb. Ein Jahr später war man Tabellensiebter und verzichtete auf den
Oberligastartplatz, da Tummel die Zahlungen eingestellt hatte, und heute geht es halt darum, nicht in der Kreisliga B
zu landen, wo man bereits die Spielzeit 2003/04 hatte verbringen müssen. Gegner ist die SG DJK Rödder, die über
keine vergleichbare Geschichte verfügt, daraus aber kaum ableiten dürfte, daß man dem heutigen Gegner den Vortritt
lassen müsste, der sich überhaupt erst am letzten Spieltag mit einem Sieg gegen Arminia Appelhülsen, die zuvor vor ihnen standen, in die Dreierrunde mit Rödder und Adler Buldern II hatte retten können.
Tatsächlich ist es dann auch die SG DJK Rödder, die in den Anfangsminuten eine völlig überforderte Abwehr der
Gegner durcheinanderwirbelt und sich danach fragen dürfte, wie man es geschafft hat, aus den Torchancen der
ersten Minute ohne Führungstreffer herauszugehen, wobei man vor allem über Spielminute 10 grübeln wird, in
der erst der Pfosten und dann ein auf der Linie stehender Feldspieler für Schöppingen retten. Der ASC kommt nach
einer Viertelstunde besser ins Spiel, vergibt ebenfalls eine klare Chance und jubelt kurz vor der Halbzeitpause
zu früh, als Schiedsrichter Holger Derbort aus Ahaus den vermeintlichen Führungstreffer für Schöppingen nicht
anerkennt. Der fällt dann aber doch, und zwar kurz nach der Halbzeitpause durch Oliver Temelkov, der nach einer
schönen Einzelleistung die Nerven behält und das Leder im Tor unterbringt. Nicht die Nerven unter Kontrolle haben
dagegen zehn Minuten später seine Teamkollegen, die mit einer ganzen Serie von Fehlern Rödders Ausgleichstor
durch Oliver Terwort begünstigen. Dabei bleibt es dann auch, und der ASC Schöppingen muß am kommenden Samstag gegen
Buldern II ran, gegen die Rödder am Dienstag zu spielen hat - danach steht für zwei Teams fest, ob man in der
Kreisliga A bleibt (als Gruppensieger) oder in der B-Liga muß (als Letzter), während der Zweite noch eine Chance
bekommt und gegen den zweiten der Kreisliga B anzutreten hat, der ebenfalls erst nach Entscheidungsspielen um
Staffelmeisterschaft und Direktaufstieg zwischen SG Coesfeld 06 II und Grün-Weiß Haushdülmen feststehen wird.
Alle drei Spiele finden auf neutralem Platz statt, und so geht es heute im Sportpark Lette zur Sache, der 2013
nicht ohne Sponsorennamen auskommt und offiziell auf den Namen Bohle-Sport-Park-Lette
hört und auch zwei oder drei Spielklassen
höher gefallen könnte. Auffälligstes Merkmal des Sportparks ist sicherlich die massive Überdachung auf der
Hauptseite, die allerdings eher tief als breit ausgefallen ist und so realistisch eine deutlich geringere
Kapazität hat als die Zahl der theoretisch auf die überbaute Fläche passenden Menschen, aber wohl auch durch den Schützenverein genutzt wird, der somit kein Festzelt aufbauen müssten. Die anderen Seiten der Anlage
haben eher wenig zu bieten bis auf die teilweise recht hübsche, von Bäumen dominierte Kulisse - dafür gibt es auf
der Hauptseite noch das heute geschlossene Vereinsheim der Gastgeber, das 2003 errichtet wurde, so daß man, weil es am Verkaufsstand nur Kaltgetränke zu kaufen gibt, am heutigen Tag
in Lette nicht einmal einen Kaffee bekommen kann.
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