PoPa Pori vs. Viikingit Helsinki 2:2
1062 Zuschauer
Der FC PoPa - oder ausgeschrieben Porin Palloilijat - wurde 1925 gegründet und ist somit der älteste Fußballverein im finnischen Pori. Bekannter ist freilich der neun Jahre jüngere FC Jazz Pori, der von 1984 bis 2004 erstklassig war und dabei zwei Meisterschaften (1993 und 1996) gewann. 2004 folgte allerdings die Pleite des FC Jazz, dessen Nachfolger FC Jazz-Juniorit hauptsächlich im Jugendfußball aktiv ist, allerdings auch eine Herrenmannschaft in der dritten Liga Kakkönen hat. PoPa dagegen ist in der zweiten Liga Ykkönen aktiv (eigentlich wörtlich übersetzt erste Liga, aber unterhalb der Veikkausliga angesetzt), wo man zu Jahresbeginn einen Platz zwischen eins und vier anpeilte. Zwar steht der Club zur Zeit nur auf dem siebten Platz, aber die Abstände sind klein und die heutigen Gäste vom FC Viikingit reisen mit nur zwei Punkten mehr aus Helsinki an, liegen jedoch punktgleich mit dem vor ihnen positionierten PK-35 auf dem vierten Platz des Classements. Die Wikinger haben 2007 zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte das Top-Level erreicht, mußten jedoch als 13. sofort zurück in die Ykkönnen, wo man 2008 in Entscheidungsspielen den direkten Wiederaufstieg gegen Turkus PS verpaßte, so daß man jetzt einen neuen Anlauf nimmt, in die Veikkausliga zurückzukehren.
Nach sieben Minuten gibt PoPa einen ersten Warnschuß ab, als Juho Lehtonen frei durch ist, aber an Viikingits Torhüter scheitert. Noch mal sieben Minuten später macht es Lehtonen besser, als er im Fünfmeterraum zum Kopfball kommt und das 1:0 für seine Farben erzielt. Der Jubel währt freilich nur zwei Minuten, bis ein Abwehrfehler bei den Gastgebern einen Spielzug über links begünstigt, der mit einem Diagonalpaß aus dem Rücken der PoPa-Defensive endet, den Jani Modig direkt zum Ausgleich verwandelt. Nach einem Lattenschuß der Wikinger in der 29. Minute kann das Team aus Pori froh sein, mit einem ausgeglichenen Spielstand in die Pause zu gehen, aber sieben Minuten nach Wiederanpfiff ist es doch so weit, daß man in Rückstand gerät, als Max Lundberg einen Flachschuß im Tor der Gastgeber unterbringt. Die Gastgeber drängen jetzt auf den Ausgleich, doch ein Treffer will einfach nicht fallen und so sieht es bis weit über die 90. Spielminute hinaus nach einem Auswärtssieg aus, dann aber ist es erneut Lehtonen, der in der fünften Minute der Nachspielzeit dafür sorgt, daß doch noch ein Punkt in Pori bleibt.
Die Fans von PoPa zeigen ein Intro mit reichlich Papierrollen und Konfetti in den Vereinsfarben, während sich die Gäste aus Helsinki auf ihre zwei Schwenkfahnen verlassen. Während der Partie sorgen beide Seiten immer wieder für Sprechchöre, wobei es bei den Gastgebern auch immer mal wieder eine Schalparade gibt oder einige Fahnen in Hellblau und Weiß zum Vorschein kommen und auch die Gäste gelegentlich ihre Fahnen reaktivieren. So ist für etwas Fußballatmosphäre gesorgt, auch wenn die aktiven Fangrüppchen zahlenmäßig nicht allzu stark sind und kaum über eine Handvoll von Leuten hinauskommen. Während man auf PoPa-Seite den Treffer zum 1:0 erstaunlich gelassen registriert, wissen die Gästefans die Tore ihres Teams zu feiern, und das gilt dann bezogen auf den späten Ausgleich auch für die Anhänger des Clubs aus Pori.
Das Porin-Stadion wurde 1965 fertiggestellt, allerdings bereits zwei Jahre zuvor während der Bauphase genutzt. Renoviert wurde die Anlage, in der auch der FC Jazz seine Heimspiele austrug, zuletzt 1999. Insgesamt macht das Stadion einen recht inhomogenen Eindruck, was gerade seinen Reiz ausmacht. Es gibt gleich drei überdachte Tribünen, die mit ihren geschwungenen Dächern eine ähnliche Bauweise aufweisen, wobei die äußeren offensichtlich jüngeren Datums sind als die von ihnen flankierte Hauptseite. Auf der gegenüberliegenden Seite nimmt man auf unüberdachten Holzbänken Platz, was heute wegen gelegentlicher Regenschauer nicht immer eine optimale Position ist, und dazu kommen noch zwei Traversen in den Diagonalbereichen zur Gegenseite hin. Neben der offiziellen Stadionbezeichnung, die einfach Stadion von Pori bedeutet, wird häufig auch der Spitzname Ikuisen Tuulen Stadion genannt, was soviel bedeutet wie 'Stadion des ewigen Windes'. Tatsächlich soll wohl sowohl die relativ unbebaute Umgebung der außerhalb des Zentrums von Pori liegenden Anlage ebenso wie die Natur der Stadt als Küstenort dafür sorgen, daß es hier ziemlich windig ist, und die Zusatztribünen sorgen angeblich für Wirbel, die diesen Effekt noch verstärken, wobei sich derartige Aussagen freilich eher schwer nachprüfen lassen - am heutigen Spieltag jedenfalls fällt kein besonderer Wind auf.