SC Paderborn vs. FC Augsburg 1:3 n. E. (1:1, 0:0)
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FC Augsburg 1:3 n. E. (1:1, 0:0)

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Letztes Spiel: Rot-Weiss Essen vs. Borussia Dortmund 09.08.2008, Paragon Arena, DFB-Pokal
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Ticket
7597 Zuschauer

In der vergangenen Saison sind der SC Paderborn und der FC Augsburg noch in der 2. Bundesliga aufeinander getroffen, doch die heutigen Gastgeber sind klar am Klassenerhalt gescheitert und so trifft man jetzt im DFB-Pokal mit einem Klassenunterschied aufeinander. Das macht Paragon Arena den FC Augsburg zum leichten Favoriten im Spiel der beiden Clubs von 1907, aber so klar ist die Ausgangslage nicht, denn die Gäste gelten als klarer Abstiegskandidat in ihrer Liga, während Paderborn zu den Aufstiegsafavoriten in Liga 3 zählt, wo man mit einem 4:0-Erfolg bei Fortuna Düsseldorf souverän gestartet ist, im zweiten Spiel jedoch mit einem 1:1 gegen Unterhaching einen kleinen Rückschlag kassierte. In der Spielpraxis könnte natürlich ein Vorteil für die Ostwestfalen liegen, denn der FC Augsburg startet erst in der kommenden Woche in die Zweitligasaison und kann somit noch keine Spielpraxis vorweisen. Und etwas Brisanz liegt auch noch in der Konstellation: zwar gibt es verständlicherweise keine besondere Rivalität zwischen den beteiligten Clubs, aber beim FC Augsburg sitzt ausgerechnet der während der letzten Saison bei Paderborn entlassene Holger Fach auf der Bank, auf den der Anhang der Hausherren nicht übermäßig gut zu sprechen ist.

Die Partie startet halbwegs ausgeglichen und bis zur Halbzeit hätte auf beiden Seiten ein Treffer fallen können. Geklappt hat es freilich nicht Paragon Arena mit dem Toreschießen und im zweiten Abschnitt übernehmen die Gastgeber eindeutig das Kommando. Der FC Augsburg steht jetzt meist mi dem Rücken zur Wand und muß einige bange Minuten überstehen, kann sich jedoch mit Mühe in die Verlängerung retten. Nach 101 Minuten ist es dann jedoch so weit und Güvenisik erzielt das 1:0 für Paderborn, was angesichts der Überlegenheit der Hausherren, die schon in der regulären Spielzeit hoch hätten führen müssen, die Entscheidung zu sein verspricht. Danach hat der FC Augsburg auch nur noch eine Chance, aber die hat es in sich und bringt per harten Schuß von Szabic fünf Minuten vor dem Ende der Verlängerung den Ausgleich. Am Ende wird gerade Güvenisik, der fast der Held der Partie geworden wäre, zur tragischen Gestalt, denn er verschießt den entscheidenden Elfmeter, nachdem auf beiden Seiten vorher einmal vergeben worden war. So heißt der Sieger am Ende FC Augsburg, aber die Hausherren sind faktisch nicht an der Mannschaft des FCA gescheitert, sondern an ihrer eigenen Schwäche, Tore zu erzielen.

In Paderborn ist die Welt noch insofern in Ordnung - oder zumindest wie früher -, daß es hinter den Toren Stehplätze gibt, in denen man die Paragon Arena Fanblöcke unterbringt. Erwähnenswert ist das sicher bei den sonst so gerne in die Diagonale gequetschen Gästefans, denen man in der Paragon-Arena (zumindest am heutigen Tag) eine Hälfte einer Hintertortribüne zubilligt. Von hier aus sorgen die Augsburger mit Schwenkfahnen und Gesängen für Support und in der ersten Hälfte wird dann noch abgelegt und es gibt eine längere Oberkörper-frei-Aktion - bei den aktuellen Temperaturen auch kein Zeichen besonderer Widerstandsfähigkeit. Die Anhänger aus Paderborn beschränken sich beim Intro auf ein paar Schwenkfahnen und sorgen danach für ganz anständige Stimmung, wobei es wohl kaum irgendwo unartikuliertere Gesänge gibt als an der Pader und das meiste, was die Heimfans so von sich geben, schlichtweg unverständlich bleibt. Sehr gut zu verstehen ist jedoch auf jeden Fall "Siehste, Holger, so wird das gemacht!", das nach dem Treffer zum 1:0 durch die Arena schallt, doch die Schadenfreude bleibt den Paderbornern im Hals stecken, als es am Ende doch der Ex-Coach ist, dessen neues Team am heutigen Tag triumphiert.

Die Paragon-Arena wurde gegen den erbitterten Widerstand von einigen Anwohnern erbaut, die sich von der Aussicht auf parkende Autos vor der Tür und Paragon Arena lärmenden Fans im Stadion nicht besonders begeistern ließen. Aus Sicht der Hausherren tragischerweise wurde sie jetzt genau zum Abstieg fertiggestellt, aber man geht ja davon aus, daß man in der kommenden Spielzeit wieder zur zweiten Liga gehören wird. Mehr als eine zusätzliche Lärmschutzwand, die zudem für eine deutliche Verstärkung des Straßenlärms sorgt, konnten die Anwohner nicht erreichen, und so heißt es, daß man jetzt weiter versucht, den Betrieb in der neuen Spielstätte der Paderborner zu stoppen. So nah erscheint die nächste Wohnbebauung freilich nicht am Stadion zu sein und das Gebiet wird gegen parkende Autos abgeschirmt wie eine Festung, so daß man bei den Anwohnerprotesten mutmaßen kann, daß es sich eher um notorische Prozessierer und Spaßbremsen handeln dürfte als um Leute, die mit ernsthaften Nachteilen durch die Spiele an dieser Stelle rechnen müssen. Die Arena selbst liegt jedenfalls im Stadtteil Schloß-Neuhaus an der Paderborner Straße und kann mit ihren vielen Stehplätzen sowie den blauen und schwarzen Sitzschalen auf den Seitentribünen weit mehr gefallen als oft behauptet wird. Immerhin 14 Reihen von Stehplätzen sind es hinter dem Tor und ähnlich ist auch die Zahl der Sitzplatzreihen auf der Haupttribüne. Ein Nachteil der Paragonarena besteht allerdings in der komplett hochgesetzten Bauweise der Tribünen, die einfach für eine zu große gefühlte Distanz zwischen Zuschauer und Spielgeschehen sorgt.

Paragon Arena
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