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Der FC Mendrisio-Stabio ist 2006 entstanden, als der FC Mendrisio und der FC Stabio fusionierten. Der profiliertere
Fusionspartner war dabei der FC Mendrisio, der von 1959 bis 1982 unter dem Namen Mendrisiostar gespielt hatte und
insgesamt 17 Jahre lang zweitklassig gewesen war. 1971 hatte man im Schweizer Pokal für Aufsehen gesorgt, als man
bis ins Halbfinale vorstoßen konnte, um dort im Derby mit 0:2 gegen den FC Lugano zu unterliegen. Um den Pokal
geht es auch heute, genauer gesagt um die sogenannte Cup Qualifikation Classic. Im Gegensatz zum Deutschen Qualifikationssystem
über die Verbandspokale gibt es in der Schweiz feste Kontingente für die jeweiligen Ligen. und hier geht es um die Plätze der 1. Liga Classic,
die die neue vierte Stufe im Schweizer Ligasystem bildet, nachdem die eingleisige 1. Liga Promotion als neue dritte
Stufe eingeführt wurde. Die Classic-Liga stellt 13 Teilnehmer der Endrunde, für die es 34 Kandidaten gibt. Deshalb spielt man zwei
Qualifikationsrunden, wobei es in der ersten acht Spielen - für die im Vorjahr besser in der Liga platzierten Teams - 18 Freilose gibt -
und in der zweiten 13 Spiele, deren Sieger für den Cup qualifiziert sind. Mendrisio muß also bereits in der ersten
Runde einsteigen und trifft dabei heute auf
den FC Gossau, der mit den Gastgebern gemeinsam hat, daß man ein paar
Jahre zweitklassig war - zuletzt in der Spielzeit 2009/10, in der man aber seinen freiwilligen Abstieg angekündigt
hatte und schließlich auch Tabellenletzter wurde. Im Schweizer Pokal konnte man das meiste Aufsehen erzeugen,
als Gossau seine Partie gegen einen übermächtigen Rivalen sogar gewinnen konnte, als der Club 2007/08 mit 2:0 gegen
den FC St. Gallen die Oberhand behielt.
In der Anfangsphase ist der FC Gossau das überlegene Team und kommt zu einigen Möglichkeiten, die man allerdings
nicht verwerten kann. In der Folge kommen die Gastgeber etwas besser auf und können auch die eine oder andere
Chance für sich verbuchen. Besonders torgefährlich sieht das auf beiden Seiten nicht aus, und so scheint die Partie
auf dem Weg in eine Verlängerung zu sein, als es beim FC Gossau knapp 10 Minuten vor Schluß doch noch mit dem
Torschießen klappt, als Enzo Todisco nach einem schönen Paß frei am Strafraum auftaucht und das Leder im Tor der Gastgeber
unterbringen kann - zuvor haben die Hausherren einmal ebenso vehement wie vergeblich eine rote Karte gegen den FCG aufgrund
einer vermeindlichen Notbremse gefordert. Insgesamt ist der Sieg für Gossau sicherlich verdient, die über das ganze Spiel
verteilt die größeren Spielanteile und besseren Chancen hatten. Aber auch Mendrisio-Stabio hätte einen Treffer
erzielen können und wird wohl vor allem der Szene hinterhertrauern, in der man den Torhüter der Gäste bereits
überwunden hatte und ein Feldspieler von Gossau des Leder von der Linie kratzte - bis zum entscheidenden Tor die
bei weitem größte Möglichkeit in dieser Partie.
Normalerweise trägt Mendrisio-Stabio seine Spiele im zentralgelegenen Campo Sportivo Communale aus, der eine überdachte
Sitzplatztribüne und eine Traverse auf der Gegenseite zu bieten hat, weicht jedoch heute kurzfristig ins etwa
zwei Kilometer entfernte Campo Sportivo Adorna aus. Hier gibt es drei zueinander parallel liegende Fußballfelder -
zeitweise wird auf einem der beiden anderen gleichzeitig gespielt - und das Feld in der Mitte verfügt auf einer
Seite über eine Art Terasse oder - anders gesagt - einen hochgesetzten Stehplatzbereich mit Überdachung, auf die
man heute diverse Stühle gestellt hat, deren sich die Zuschauer bedienen können. Wer das nicht möchte, kann sich
an Längsseiten des Platzes aufstellen, wo man den Zuschauerbereich mit Baustellenband abgetrennt hat - und das
machen auch die vier aus Gossau angereisten Fans - oder oberhalb des steilen Graswalls hinter dem anderen Tor,
wo sich einige Anhänger der Gastgeber mit ein paar Fahnen aufbauen.
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