Viktoria Manheim |
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11.06.2017, Toni-Wilschewski-Stadion, Kreisliga Rhein-Erft 3 |
Der FC Viktoria Manheim trägt am heutigen Tag das letzte Ligaspiel seiner Geschichte im Toni-Wilschewski-Stadion
aus, um demnächst in eine neue Anlage umzuziehen, wo man in Zukunft statt auf dem aktuellen Rasenbelag auf
einer Spielfläche aus Kunstrasen kicken wird. So weit so normal, doch die Umstände des Umzugs sind dann doch
eher ungewöhnlich, wenn das auch speziell im Fußballverband Mittelrhein immer wieder vorkommt. Nicht
nur der Verein zieht nämlich um, sondern die ganze - zu Kerpen gehörende Ansiedlung. Manheim wird demnächst Opfer
des Braunkohletagebaus Hambach werden, die Bürger der Gemeinde werden seit 2007 schrittweise nach Neu-Manheim
umgesiedelt, dessen Standort man vorher in einer Abstimmung festlegen konnte, wobei die Wahl auf das Gebiet, das zu
Kerpen-Dickbusch gehört, gefallen ist. Aktuell leben schon kaum noch Manheimer in der Ansiedlung - dafür hat man
das leerstehende Dorf, in dem es nicht mal mehr eine Einkaufsmöglichkeit gibt, mit 400 Flüchtlingen vollgestopft.
Sportlich geht es beim heutigen Kick nicht mehr um viel, da es sich um ein Mittelfelduell ohne Bedeutung für Auf-
und Abstieg handelt. So ist die Partie eher von lokalhistorischer als von sportlicher Bedeutung, wobei noch
nicht ganz klar ist, ob es noch ein Pflichtspiel an dieser Stelle geben wird - die vor der Ligasaison ausgetragenen
Partien der ersten Runde des Kreispokals könnten noch einmal hier gespielt werden.
In der siebten Spielminute sind es die Gaste, die bei sommerlichen Temperaturen mit 1:0 in Führung gehen. Dieser
von Jannick Bickendorf erzielte Treffer hat bis kurz vor der Pause Bestand, aber in die Halbzeit geht es schließlich
mit einem 1:1-Unentschieden, da die Viktoria in der 40. Minute durch Thomas Brings ausgleichen kann. Das wiederholt
sich in kürzerem Zeitrahmen im zweiten Abschnitt, als Bastian Tourne in der 56. Minute das 1:2 erzielt und Michael
Esser 20 Minuten später erneut ausgleicht - dabei bleibt es diesmal nicht, denn eine Minute später ist die Partie
gedreht und es ist Manheim, das nach einem Treffer von Nico Winter mit 3:2 vorne liegt. Damit freilich ist das
letzte Wort nicht gesprochen, denn die SpVgg Kirch-Grottenherten zieht nochmal an und diesmal findet Manheim keine
Antwort mehr - innerhalb der letzten zehn Minuten zappelt das Leder noch dreimal im Netz der Hausherren. Am
Ende haben die Zuschauer ganze acht Treffer gesehen, als die Spieler beim Schlussstand von 3:5 in die Kabinen gehen.
Zusätzlich hat es noch bei den Hausherren eine rote Karte wegen Ballwegschlagens gegeben und das ironischerweise vor dem zwischenzeitlichen Comeback.
Im Toni-Wilschewski-Stadion wird wie gesagt auf Naturrasen gespielt, wobei der Name "Stadion" insofern etwas
übertrieben ist, dass sich wohl die meisten darunter eine Anlage mit nennenswertem Ausbau vorstellen, es hier
aber nicht viel mehr als einen Graswall auf einer Längsseite gibt, an dessen Oberseite einige wenige Holzbänke
stehen. Um den Fußballplatz verläuft eine Laufbahn, wobei kurioserweise auf der einen Seite ein dichter
Baumbestand zwischen Tor und Laufbahn dafür sorgt, dass man hier vom eigentlichen Zuschauerbereich das Spiel nicht
sehen kann. Im anderen Hintertorbereich ist noch das Vereinsheim der Viktoria zu finden, das von außen mit einem
Vereinszeichen des Clubs geschmückt ist.
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