FC Rhenania Lohn |
maps.google.de |
fußballdaten.de fußball.de kicker.de |
|
07.12.2014, Stadion am Blaustein-See, Kreisliga Aachen A |
Der FC Rhenania Lohn wurde 1920 gegründet und ist von daher ein eher junger Club, allerdings
hat er damit einige Jahre mehr auf dem Buckel als sein Heimatort. Dieses Mysterium erklärt sich, wie
so häufig, in der Region mit dem Braunkohletagebau, denn der ursprüngliche Heimataort (Alt)-Lohn fiel
nach und nach den Baggerschaufeln zum Opfer, bis 1982 der traditionsreiche Sportplatz an der Schule
vom Erdboden radiert wurde, nachdem man noch einmal die Alt-Herren zum Abschied dort hatte kicken
lassen. Der Umzug nach Neu-Lohn war freilich bereits deutlich früher, nämlich 1970/71 erfolgt, was
zur Folge hatte, daß die Feier für das 50-jährige Jubiläum der Hausherren mit einem Jahr Verspätung
über die Bühne ging. Sportlich bewegete sich die Rhenania größtenteils zwischen Kreisliga A und
Bezirksklasse, wobei es oft hoch her ging, aber wohl selten so hoch wie beim ersten Auswärtsspiel in
der Bezirksklasse Ruhr-Erft der Saison 1973/74 beim SV Horrem, das beim Stand von 5:1 für die
Hausherren in der Nachspielzeit abgebrochen wurde. Der Referee Peter Rolle hatte sich so sehr den
Zorn der Heimfans zugezogen hatte, daß er später mit einem Polizeihubschrauber und 15 Streifenwagen
vor dem Zorn der Menge geschützt werden mußte.
In den 2000er-Jahren wurde die Luft für Rhenania Lohn dünner, von 2008 bis 2010 mußte man auch
einmal mit der Kreisliga B Vorlieb nehmen, bevor es zurück in die A-Liga ging, in der man auch noch
heute aktiv ist und in der letzten Partie des Kalenderjahres 2014 den FC Viktoria Birkesdorf zu Gast hat.
Das Auswärtsteam kann sich eher nach oben orientieren und bestimmt von Beginn an die Partie - nach
gut 20 Minuten bringt ein Kopfballtreffer die verdiente Führung der Gäste, kurz darauf läuft
Rhenania Lohn in einen Konter und fängt sich den Gegentreffer zum 0:2 ein. Nachdem man kurz vor der
Pause auf 1:2 verkürzt, sind die Gastgeber im zweiten Abschnitt deutlich aktiver, aber am Ende
profitiert Birkesdorf einmal mehr von seiner Konterstärke und sorgt noch vor Ablauf einer Stunde
mit zwei weiteren Treffern für die Entscheidung. Rhenania Lohn bleibt zwar am Ball, erzielt den
Treffer zum 2:4 und hat danach weitere Chancen zu verkürzen, doch am Ende bleibt es bei dem
nicht unverdienten Sieg für abgeklärt agierende Birkenfelder, die sich auch von den schweren
Spielverhältnissen am heute regnerischen Tag nicht aus dem Konzept bringen lassen.
Eigentlich handelt es sich beim Namen Stadion am Blaustein-See um Etikettenschwindel, denn der
namensgebende See ist über einen Kilometer von der Spielstätte entfernt und, Spötter könnten
anmerken, daß man das noch ein wenig weiter hätte ausdehnen und den Namen Stadion an
der Nordsee (ca. 250 km) oder Stadion am Mittelmeer (ca. 1000 km) wählen können. Tatsächlich
ist das aber auch das einzige, worüber man sich bei der schmucken Spielstätte lustig machen
könnte, denn es handelt sich um einen Sportplatz, der nicht nur über Tribüne und Flutlichtanlage
verfügt, sondern auch über einen Naturrasenplatz, der auch im Zeitalter der Bedenkenträger und
Sanierungsbedarfbefürchter bei regnerischem Wetter wie heute genutzt werden kann und darf. Hier
kickt man wie gesagt seit 1971, und die Bewertung in Aussage aus der Vereinschronik, man habe
"eine neue Heimat in einem komfortablen neuen Stadion an der Rosenstraße am Ortseingang
von Neu-Lohn" erhalten, ist auch auf Beurteilungsgrundlage des ihres Zustands nach mehr als 40
Jahren nach wie vor gültig.
|