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Kehler FV |
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07.05.2011, Rheinstadion, Oberliga Baden-Württemberg |
Der Kehler Fußballverein wurde am 20.03.1907 gegründet und betreibt trotz seines Namens durchaus auch
andere Sportarten wie zum Beispiel Leichtathletik und Badminton. Ihre beste Zeit hatten die
Kicker aus der Grenzstadt zu Strasbourg von 1958 bis 1974, als man mit vierjähriger Unterbrechung
drittklassig war und in der 1. Amateurliga Südbaden kickte. In der jüngeren Vergangenheit ist als
größter Erfolg die Vizemeisterschaft in der Verbandsliga Südbaden zu nennen, der man 2007 via
Qualifkationsrunde den Aufstieg in der Oberliga Baden-Württemberg folgen ließ, nachdem der KFV erst
2006 aus der Landesliga aufgestiegen war. Aktuell ist man im Mittelfeld der Tabelle zu finden und
benötigt noch ein paar Zähler um sich den Klassenerhalt zu sichern, aber ob die ausgerechnet am heutigen Tag gegen den
SV Waldhof 07 Mannheim eingesammelt werden können, ist doch fraglich. Die Waldhöfer haben durch
den gestrigen Ausrutscher des FC Nöttigen jetzt die große Chance, den Aufstieg in die Regionalliga,
aus der man im Vorjahr durch einen Lizenzentzug verbannt wurde, nachdem man sportlich knapp gerettet
war, aus eigener Kraft zu schaffen, müssen dazu allerdings ihre verbleibenden Spiele gewinnen. Ganz
unrealistisch erscheint das bei neun Siegen aus den letzten zehn Partien nicht, allerdings hatte man
sich in Mannheim zuletzt mit einem 0:0 gegen Villingen zufrieden geben müssen.
Die Gäste übernehmen von Beginn an das Kommando, wirken allerdings über weite Strecken der Partie
nervös und scheinen angesichts der großen Chance etwas Angst vor sich selbst bekommen zu haben.
Die größte Gelegenheit des ersten Abschnitts verpaßt man freilich nur durch Pech, denn das Leder klatscht
an den Pfosten, nachdem Kehls Tobias Kornmeier in der 39. Minute an einem Freistoß der Gäste vorbeifaustet.
Nach 57 Minuten heißt es dann doch 0:1, nachdem Daniel Reule eine Vorlage von Hans Kyei zur Führung
für Waldhof nutzen kann, das sofort nachsetzt. Der Kehler FV übersteht allerdings seine kurze Phase der
Neuorientierung, schließlich trifft Dominic Kaltenbach nach einem Eckball aus kurzer Distanz zum Ausgleich -
so frei hätte er freilich nicht zum Kopfball kommen dürfen. Es folgende wütende Angriffe der Mannheimer,
doch die größeren Torchancen haben in dieser Phase die durch Konter gefährlichen Gastgeber. Am Ende bleibt
es bei einem 1:1-Remis, das dem SV Waldhof Mannheim wie eine Niederlage vorkommen muß, denn jetzt liegen
die Vorteile im Aufstiegskampf wieder beim FC Nöttingen.
Für Stimmung sorgen alleine die Gästefans, die mit etwa 700 Leuten eindeutig in der Überzahl sind und sich
im Gästekäfig neben der Haupttribüne eingefunden haben. Vor der Partie war viel von Sicherheitskonzepten
die Rede, aber die Waldhöfer Anhänger machen keinerlei Probleme, und letztendlich scheint man sie auch
durchaus freundlich in Kehl empfangen zu haben, denn andernfalls hätte man für ihren Vorsänger kaum eine
Klappleiter als provisorisches Podest vor dem Gästeblock aufgebaut, von wo er seinen Leuten anheizen kann.
Zunächst präsentieren die Anhänger der Mannheimer eine Choreographie, bei der zum Motto "Unsere Herzenssache"
zahlreiche Herzen in den Waldhöfer Vereinsfarben Blau-Weiß-Schwarz präsentiert werden, eins davon in überdimensionaler
Größe vor dem Zaun, die restlichen von je einem Fan hochgehalten dahinter, das ganze flankiert von ein paar Schwenkfahnen.
Danach geht es mit Anfeuerungen, synchronem Klatschen etc. zur Sache, und an mangelnder Rückendeckung durch den Anhang
liegt es nicht, daß der SVW auf dem Feld über weite Strecken etwas verunsichert wirkt. Auch wenn es keinen organisierten
Support seites der Heimfans gibt, wird das Ausgleichstor natürlich gebührend gefeiert, und man darf davon ausgehen, daß
der Großteil der Anhänger aus Kehl sehr mit seinem Team zufrieden ist, das sich mit aller Macht gegen den Favoriten
stemmt und schließlich mit Ausgleichstor und Punktgewinn dafür belohnt wird.
Der Kehler FV trägt seine Heimspiele im Rheinstadion aus, daß 12500 Menschen Platz bietet und seinem Namen insofern
Ehre macht, daß es tatsächlich nur ein paar Meter vom Rhein und damit der Grenze zu Frankfreich entfernt ist. Das
eigentliche Stadion ist mit einem Rasenplatz ohne Flutlicht, dafür aber mit Laufbahn versehen. Hier gibt es auf allen
Seiten Ausbau, wobei die überdachte Tribüne hochgesetzter Bauart mit ihren Holzbänken sicherlich am auffälligsten ist, die
in etwas das mittlere Drittel einer Längsseite einnimmt. Vor der Tribüne kommen noch drei Reihen offener Holzbänke dazu,
und der Rest des Stadions ist mit Traversen ausgebaut, wobei es sich in den Kurven um fünf hohe Stufen handelt, die auf den
Längsseiten in zehn entprechend flachere Stufen übergehen. Wie erwähnt ist auf der Tribünenseite eine Seite der danebenliegenden
Stufen als Gästekäfig ausgelegt, auf der anderen Seite folgt hinter der Traverse das Vereinsheim der Gastgeber. Auf allzuviele
auffällig gestalterische Elemente hat man verzichtet, wenn man davon absieht, daß die Tribünenrückwand einen Schriftzug mit
dem Stadionnamen in der Schreibweise Rhein-Stadion trägt. Optisch auffällig ist auch noch der Wasserturm, der außerhalb des
Stadionbereiches neben einem der diversen Nebenplätze des Rheinstadions liegt und vom Stadion aus gut zu sehen ist.
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