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Germania Hoisten |
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12.04.2010, Matthias-Ehl-Sportanlage, Kreispokal Neuss-Grevenbroich |
Germania Hoisten wurde 1924 gegründet und trat sechs Jahre später der katholischen Sportbewegung Deutsche-Jugendkraft bei. Neben Leichtathletik widmete man sich von Anfang an auch dem Fußballsport.
Nach dem Krieg dauerte es bis 1963, bis man sich der zwischendurch verbotenen DJK wieder anschloß, und das war faktisch eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs, der zuvor wegen Nachwuchssorgen zwei Jahre geruht hatte. Einen Tiefpunkt hatte der Fußball im seit der Gebietsreform von 1978 als Stadtteil zu Neuss gekommenen Hoisten im Jahr 2004, als man aus der Kreisliga B abstieg, aber man schaffte nicht nur den direkten Wiederaufstieg in die Kreisliga B, sondern zur Saison 2008/09 gelang sogar der Sprung in die Kreisliga A, als deren Tabellensiebter man heute im Kreispokal auf den VfR 08 Neuss trifft. Heute freilich hat man es im Kreispokal-Halbfinale mit dem VfR 06 Neuss zu tun, der gerade nach sieben Jahren Abwesenheit in die Landesliga zurückgekehrt ist und als Tabellendritter seiner Spielklasse für die DJK Germania ein übermächtiger Gegner sein dürfte.
In der ersten Hälfte dürfte sich mancher der 300 Zuschauer verwundert die Augen reiben, denn es ist nur nichts von einer Übermacht des VfR Neuss zu sehen, sondern es ist die DJK Germania, die über weite Strecken
frech aufspielt und teilweise fragen läßt, ob diese beiden grün-weißen Teams vielleicht die Spielkleidung getauscht haben. Doch der Führungtstreffer für Hoisten kommt nicht zustande, und so kann der VfR in der 44. Minute den Spieß umdrehen und mit einem Distanzschuß von Marcel Schwarz in Front gehen. Nach dem zweiten Treffer des Landesligisten scheint die Partie gelaufen, aber kurz vor Ende des Spiels wird es noch mal spannend. Das 1:2 durch Julian Ricke in der 89. Spielminute verspricht aufregende Schlußminuten, doch noch vor Beginn der Nachspielzeit stellt Gökhan Dalkiran den alten Abstand wieder her und macht endgültig alles zugunsten des Favoriten klar, der so am 13. Mai die Gelegenheit bekommen wird, den letztjährigen Kreispokaltitel zu verteidigen.
Der Spatenstich zum heutigen Sportplatz der Germania erfolgte am 16.9.1980. Zunächst muß die Lage vor Ort recht spartanisch gewesen sein, denn der Hartplatz und die benachbarten Tennisplätze lagen außerhalb und das versprochene Clubheim mit Umkleiden wurde erst ab 1984 erbaut, und bis dahin mußten sich die Aktiven in
der Turnhalle der mehrere hundert Meter entfernten Grundschule umziehen. Weitere zehn Jahre später erhielt die Anlage den heutigen Namen Matthias-Ehl-Sportanlage und wurde somit nach dem gerade 63jährig verstorbenen ehemaligen Vorsitzenden der Germania benannt, der sie 1981 vom damaligen Oberbürgermeister Herbert Karrenberg übergeben bekommen hatte, der übrigens selbst noch im Amt ein Jahr nach dieser Übergabe gestorben war. Der Sportplatz selbst präsentiert sich inzwischen als ein schmucker, wenn auch etwas liebloser Kunstrasenplatz mit wie so häufig zu findender Spielfeldabgrenzung als grünem Metallzaun, wie er die Herzen der meisten unterklassigen Clubvorstände wegen seiner Funktionalität höher schlagen läßt und gleichzeitig bei passionierten Stadionsammlern aufgrund seiner Profillosigkeit und Austauschbarkeit ein stirnrunzelndes "Nicht schon wieder!" auslösen mag.
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