TSG Hoffenheim

TSG Hoffenheim
vs.
Borussia Dortmund 2:2

BVB 09

maps.google.de
Fanclub Zwinger
wikipedia


fußballdaten.de
fußball.de
kicker.de
schwatzgelb.de
Desperados
The Unity
www.die-kirsche.com
Letztes Spiel: SpVgg Steele 03/09 vs. SpVg Schonnebeck II 16.12.2016, Rhein-Neckar-Arena, Bundesliga
Nächstes Spiel:  RFC Meux v Olympic Charleroi

Ticket
30150 Zuschauer

Bis zu dieser Spielzeit galt die TSG Hoffenheim traditionell orientierten Fußballfans als das Synonym für modernen Fußball - zumindest auf die Bundesliga bezogen -, aber das hat sich mit dem Rhein-Neckar-Arena Aufstieg der von einem Energydrinkhersteller gesteurten RasenBaller aus Leipzig geändert. So könnte man in Sinsheim aufgeatmet haben, nicht mehr das Feindbild Nummer eins zu sein, aber vielleicht muss man auch erkennen, dass man nicht "die Zukunft" ist, wie die Anhänger des Clubs einst auf Transparenten bekundeten, sondern im Vergleich zu dem eiskalt von einem Großkonzern gesteurten Aufsteiger dasteht wie ein reich gewordener Dorfclub, denn sportlich war zuletzt Mittelmaß bis Abstiegskampf angesagt und man hat sich mit schon fast liebenswert tollpatschig naivem Verhalten immer wieder lächerlich gemacht, z. B. wenn Großsponsor Dietmar Hopp ernsthaft nach Beleidgungen mit den gegnerischen Fans über seine Mutter diskutieren will, jemand aus seiner Gefolgschaft "ohne Wissen des Vereins" gegnerische Fans mit einer Lärmattacke zum Schweigen bringen will oder in den Medien diskutiert wird, Hopp ließe sich schlecht beraten zu sportlich fragwürdigen Spielertransfers bewegen.

Zumindest die sportlichen Verwerfungen sind bei der TSG allerdings zur Zeit vergessen, denn man ist erstmalig seit Jahren wieder oben dabei und spielt bislang um die Europapokalplätze mit. Mit 26 Zählern aus 14 Spielen belegen die Kraichgauer aktuell Platz 4, also den Qualifikationsplatz zur Champions League. Damit sind sie auf der Position, die für den BVB das absolute Mindestziel der Saison darstellt, auf den den Dortmundern zur Zeit aber jeweils zwei Plätze und Zähler fehlen. Um doch Rhein-Neckar-Arena noch dort - oder besser - überwintern zu können, soll heute also ein Sieg her, aber diese Ziel wird schnell torpedierst, als schon nach drei Minuten die Dortmunder Hintermannschaft samt Torhüter Weidenfeller neben sich steht und das 1:0 durch Mark Uth kassiert, der nach einem weiten Pass von Benjamin Hübner völlig frei vor dem schlecht positionierten Goalie auftaucht. Nach elf Minuten fällt zwar der Ausgleichstreffer, aber die erneute Heimführung lässt nicht lange auf sich warten, als Sandro Wagner nach einer Ecke gegen den erneut völlig indisponierten Weidenfeller trifft - allerdings vorher einen Gegenspieler umgestoßen hat. Noch mehr diskutiert werden wird später eine Szene, an der der Schwarz-Gelb grundsätzlich selbst schuld ist, denn aus einem BVB-Freistoß resultiert ein Konter, der zum Platzverweis von Marco Reus führt, der sich gegen Amiri bereits gelbverwarnt nur mit einem Foul helfen kann - allerdings soll auch der Hoffenheimer zuvor mit nicht ganz legalen Mitteln gegen Reus vorgegangen sein. Mit diesem Ergebnis geht es in die Halbzeit und im zweiten Abschnitt krempelt der BVB in Unterzahl die Ärmel hoch. Man liefert ein jetzt gutes Spiel ab, das kurz nach der Halbzeitpause mit dem erneuten Ausgleich von Pierre-Emerick Aubameyang belohnt wird, der das letzte Tor der Partie bleiben soll. Eine Schreckminute gibt es freilich noch für den BVB, als mit Ousmane Démbelé der zuletzt meist auffälligste Stürmer der Westfalen und heutige Torvorbereiter verletzt vom Platz muss - doch die zunächst schwer erscheinende Verletzung erweist sich als "Pferdekuss", so dass man im Nachhinein zumindest in dieser Beziehung beim BVB aufatmen kann, sportlich aber nach dem Remis bestenfalls weiter auf der Stelle tritt, wenn nicht gar ins Mittelfeld der Tabelle abzusinken droht.

Mit den Anhängern von Borussia Dortmund sind heute die Fans nach Sinsheim gekommen, an denen sich ein Großteil der im Eingang beschriebenen Konflikte - und mehr - entzündet hat, auch wenn sich die Dortmunder damit nur zur Speerspitze einer größeren Bewegung von Traditionalisten gemacht haben. Die Lärmattacke der TSG hat man beim nächsten Spiel ironisch kommentiert, indem man in der Hopp-Beschimpfung einen Buchstaben varriert und den Milliardär als "Sohn einer Hupe" bezeichnt hat, heute bewegt man sich wieder im Alphabet nach vorne und kehrt zu der ursprünglichen Version zurück. Dabei wird es dann auch schonmal laut im Rhein-Neckar-Arena Gästeblock, genauso wie einmal, als zur Melodie von "Im Wagen vor mir" beteuert wird, dass man "Borussia Dortmund" "auch in den schweren Zeiten" "egal wohin es geht" folge, womit man wohl exakt beim heutigen Spiel ist, denn sportlich läuft es wie gesagt in der Bundesliga speziell auswärts nicht sonderlich gut bei Schwarz-Gelb und eine Freitags-FahrtS nach Sinsheim, bei der man sich bei Minustemperaturen in der Provinz im Gästeblock tummelt, gilt den meisten BVB-Fans nicht als Idealvorstellung einer Fußballtour. Hoffenheim-Fans sind auch im Stadion - unter einem Banner mit der Aufschrift "Südkurve Hoffenheim", fallen aber eher noch weniger auf als die Auswärtsfans, die außerhalb der beschriebenen Szenen nur sporadisch und meist in kleiner Anzahl ihre Gesänge zum Besten geben.


Home Spielberichte Neues Mail-Kontakt Gästebuch Links