Hallescher FC

Hallescher FC
vs.
RasenBall Leipzig 0:0

RasenBall Leipzig

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Letztes Spiel: Westfalia Rhynern II vs. SV Hebern 20.11.2010, Stadion am Bildungszentrum, Regionalliga Nord
Nächstes Spiel:  VfB Fallersleben vs. MTV Wolfenbüttel

Ticket
2100 Zuschauer

Der Hallesche FC wurde am 26. Januar 1966 gegründet, geht aber auf diverse andere Fußballclubs zurück, die in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg in Halle an der Saale entstanden waren. Als HFC Chemie spielte man lange Jahre in der DDR-Oberliga, wo man 1974 als Dritter der Abschlußtabelle seine beste Plazierung erreichen konnte. Im letzten Stadion am Bildungszentrum Spieljahr der Liga konnte man das fast wiederholen und landete auf Platz 4, was zur Teilnahme an der 2. Liga im DFB-System berechtigte. Dort konnten sich der HFC nicht halten, und so ging es hinab bis in die Verbandsliga, bevor man sich wieder nach oben arbeitete und seit 2008 an der Regionalliga Nord teilnahm. Diese bewegte Geschichte - sie enthält auch zwei Siege im FDGB-Pokal und diverse Europapokalteilnahmen - läßt die Fans ihren Verein natürlich als Traditionsclub sehen und somit als das Gegenteil von dem, was RasenBall Leizpig repräsentiert, das 2009 durch die Ausgliederung der Fußballabteilung des SSV Markkranstädt entstanden ist, die faktisch vom Red Bull Konzern übernommen wurde und möglichst schnell in die Bundesliga gebracht werden soll. Nach dem Aufstieg in die Regionalliga ist der Red Bull-RasenBall-Expreß in der aktuellen Spielzeit allerdings ein wenig ins Stocken geraten, und es sieht so aus, als würde man den souverän an der spitze stehenden Chemnitzer FC nicht ernsthaft gefährden können, auf den man als Tabellenvierter bereits neun Punkte Rückstand hat.

In der ersten Halbzeit sehen die Zuschauer ein recht ausgeglichenes Spiel, in dem der fünf Punkte hinter RB Leipzig auf Platz fünf liegende HFC zeigt, daß man durchaus mit den Messestädtern mithalten kann. Auf beiden Seiten gibt es gute Chancen, aber der Ball will einfach nicht ins Tor, wobei auf beiden Seiten einmal die Querlatte im Weg ist: Stadion am Bildungszentrum Teilmo Teixera schießt für Halle an ihre Oberkante und der Leipziger Nico Frommer trifft die Latte frontal, nachdem er bereits in der 20. Minute frei vor Torwart Darko Horvart eine klare Möglichkeit vergeben hatte. In der zweiten Hälfte hat RasenBallsport Leipzig e. V., wie die Gäste komplett heißen, nichts mehr zu lachen, und es spielt nur noch der Hallesche FC. Die Hausherren tauchen mehrmals gefährlich vor dem Tor der Red-Bull-Kicker auf, zeigen sich aber als große Meister im Auslassen von Torchancen, und so bleibt es am Ende bei dem torlosen Remis, das vom Spielverlauf her eher ein Erfolg für die Leipziger ist, sie aber im Aufstiegsrennen - so sie sich noch darin sehen - weiter zurückwirft, denn die Himmelblauen aus Chemnitz haben jetzt am morgigen Sonntag die Gelegenheit, die Distanz auf RasenBall zu Hause gegen Abstiegskandidat Oberneuland um weitere zwei Zähler auszubauen.

Die Anhänger aus Halle beginnen die Partie mit einem fünfzehnminütigen Supportboykott und füllen erst nach Ablauf dieser Zeit den Heimfanblock im Hintertorbereich, um ihr Team zu unterstützen. Hintergrund ist die als überzogen betrachtete Preispolitik beim HFC, wo man zehn Euro für einen solchen Kurvenplatz zu bezahlen hat, was als Stadion am Bildungszentrum Ausgrenzung sozial Benachteiligter verstanden wird. Nach diesen 15 Minuten tauscht man die Protestbanner gegen Zaunfahnen der Fanclubs aus - darunter auch eine vom befreundeten 1. FC Lok Leipzig - und beginnt seine Supportgesänge, wobei sich einiges, was vorgetragen wird, gegen Red Bull richtet. Am auffälligsten aber sind die Wechselgesänge "Chemie!" "Halle!", die man sich mit der Seitentribüne entgegenschmettert. Im anderen Hintertorbereich haben sich auch ein paar Anhänger der Gäste eingefunden, die ebenfalls ihre Zaunfahnen - drei an der Zahl - im Gepäck haben und vor allem mit "Rote Bullen braucht das Land" eine These aufstellen, die nicht überall Unterstützung finden dürfte. Zum Intro gibt es ein paar Schwenkfahnen und Schals zu sehen, aber spätestens mit dem Einzug der HFC-Fans in ihren Fanblock ist vom RasenBall-Support nicht mehr viel wahrzunehmen.

Aktuell trägt der HFC seine Heimspiele im Stadtteil Neustadt aus, wo man im Stadion am Bildungszentrum eine Spielstätte gefunden hat, die man während des Umbaus des Kurt-Wabbel-Stadions in eine moderne Arena nutzen kann. Im Sommer 2010 wurde die bis dahin für 12500 Zuschauer geeignete, aber nicht den Sicherheitsansprüchen der Regionalliga genügende Stadion am Bildungszentrum Anlage an diese Ansprüche angepaßt und dabei auf eine Kapazität von 5000 zurückgebaut. Vor dem Umbau war das Stadion am Bildungszentrum mit seinen hohen Traversen eine sehr ansehnliche Spielstätte, die jetzt immer noch ihren Reiz hat, aber alles andere als homogen daherkommt. Vom alten Ausbau ist nur ein Block mit Sitzplätzen auf der Haupttribüne geblieben, der weiter in die umgebenden Wälle integriert ist. In diese Wälle hinein hat man in den Kurven einen Heim- und einen Gästekäfig errichtet - beide lieblos genug gestaltet, um dieses Wort zu rechtfertigen - und zuletzt gibt es zwei Stahlrohrtribünen, die in den Innenraum gestellt wurden, von denen eine im oberen Bereich mit einer Überdachung versehen ist und so den einzigen wettergeschützten Bereich der Anlage zu bieten hat. Die Abnahme des Stadions am Bildungszentrum für den Regionalligabetrieb war übrigens erst im zweiten Anlauf gelungen, nachdem sie beim ersten Versuch kurz vor Saisonstart verweigert worden war, dann aber doch noch vor dem ersten Spieltag am 22. August eingeholt werden konnte.

Stadion am Bildungszentrum
Stadion am Bildungszentrum

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