TSV 06 Grebenhain vs. SV 07 Eschwege 3:1
100 Zuschauer
Am 26.6.1906 wurde der Tunrnverein Grebenhain gegründet, der zunächst die Disziplinen Geräteturnen und Volksturnen (Leichtathletik) im Programm hatte. Ab 1929 beschäftigte man sich auch mit Bällen, allerdings erst mal in der Handballabteilung geworfenen, bevor am 3.3. der Fußballverein Germania Grebenhain als Fußballabteilung eingegliedert wurde. Vor zwei Jahren gelang die Meisterschaft in der Bezirksoberliga Fulda und somit der Aufstieg in die Landesliga Hessen Nord, in der man sich im Vorjahr als Tabellenzehnter recht komfortabel den Klassenerhalt sicherte. In der laufenden Saison will man natürlich ebenfalls die Klasse halten, was durch die variable Zahl von Absteigern in der Liga mit einem nicht sicher zu bestimmenden Platz in der Tabelle verbunden ist, aber im letzten Jahr sind fünf Teams abgestiegen, so daß der viertletzte Platz, auf dem man im Moment steht, ein wenig knapp erscheint. Da kommt der Aufsteiger SpVgg Eschwege gerade recht, der um einen Punkt und Platz besser stehend als der TSV Grebenhain auch noch ein direkter Konkurrent ist und zwar einer, dem man im Dienst der Abstiegsvermeidung die Punkte abnehmen sollte. Umgekehrt gilt das natürlich auch, denn auch die Kicker aus dem ehemaligen "Zonenrandgebiet" zu Thüringen wollen sicherlich nicht wieder in die Bezirksoberliga Kassel zurück, deren Vizemeister sie im Vorjahr waren.
Die Gastgeber präsentieren sich sofort als das offensivere Team, währende Eschwege erst mal abwartend agiert. Auch nachdem der TSV Grebenhain in der zwölften Spielminute per Kopfball mit 1:0 in Führung geht, erhöhen die Gäste ihre Angriffsbemühungen nicht spürbar, so daß es etwas überraschend kommt, daß zehn Minuten später der erste Angriff von Eschwege zum Ausgleich führt. Bis zur Halbzeitpause zeigen sich die Gastgeber geschockt, doch danach geht das alte Spiel weiter und der TSV macht Druck, während der Gegner seine Konzentration in die Defensive legt. Das geht in der 53. Minute deutlich daneben, als Alban Hyseini frei auf das Tor der Gäste zustürmt und nur durch ein rüdes Fould von Goalie Denny Göhler gestoppt werden kann, das zwar mit einem Elfmeter gehandet wird, nicht aber mit der lautstarkt geforderten roten Karte. Es wird die Hausherren etwas trösten, daß der Elfmeter den wichtigen Treffer zum 2:1 bringt, auch wenn sie nach dem Spiel die Hiobsbotschaft ereilt, daß Hyseini mit einer Schienbeinabsplitterung für den Rest der Saison ausfallen wird. Die Gäste müssen jetzt mehr tun und das versuchen sie auch, bleiben allerdings weitgehend ungefährlich, und wenn sie doch mal bis vor das Tor von Grebenhain kommen, erweist sich Heimtorwart Mario Böhm als sicherer Rückhalt seiner Elf. Fünf Minuten vor Schluß führt ein weit vor dem Tor gestoppter Angriff von Eschwege zu einem Konter, der mit dem Treffer zum 3:1 abgeschlossen wird, und spätestens damit ist das Spiel endgültig entschieden.
Im großen und ganzen handelt es sich bei der Spielstätte in Grebenhain um einen völlig normalen Sportzplatz, der mit einer Spielfläche aus Naturrasen versehen ist, von den Zuschauern komplett ebenerdig begangen werden kann und über ein recht modern aussehendes rundes Vereinsheim verfügt. Durchbrochen wird dieser Eindruck freilich von einer Tribüne, die zwar einerseits in jeder Beziehung die Vorsilbe "Mini" verdient, denn das gute Stück ist vielleicht 30 Meter breit und verfügt gerade mal über ein paar Stufen, die aber andererseits mit ihrer Holzüberdachung bildhübsch geraten ist und ein wenig an eine verkleinerte Version typischer Tribünen im unterklassigen englischen Fußball erinnert. Bereits seit 1966 gibt es in Grebenhain eine Tribüne am Fußballplatz und auch, wenn aus der Chronik der Hausherren nicht mit Sicherheit hervorgeht, daß das damalige Bauwerk mit der heutigen Tribüne identisch ist, legt der Augenschein die Vermutung nahe, daß dem so sein dürfte.