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10.08.2013, Augsburg Arena, Bundesliga |
Der FC Augsburg schaffte zur Spielzeit 2010/11 den Aufstieg in die Fußball Bundesliga, und somit
waren die bayerischen Schwaben erstmalig seit 1963 erstklassig, als man zu den Oberligisten gehörte,
die bei der Einführung der eingleisigen Bundesliga nicht berücksichtigt worden waren. Die meisten
Experten waren sich darüber einig, daß dieser Zustand nur für ein Jahr anhalten würde und hatten
den FC ganz oben auf der Liste der Absteiger, aber bekanntlich versteht die Realität deutlich weniger
von Fußball als alle Experten. Das zeigte sich auch diesmal: Augsburg stand am Ende der Spielzeit
mit 38 Punkten auf Platz 13 und blieb sowohl in der Liga als auch in einer Favoritenrolle auf den
Abstieg, enttäuschte die Experten aber einmal mehr, die sich nach einer Hinrunde, in der Augsburg nur
neun Punkte holte, schon bestätigt gesehen hatten. 24 Punkte in der Rückrunde bedeuteten Platz 15
und einmal mehr den direkten Klassenerhalt, und so geht die ganze Geschichte ins dritte Jahr. Natürlich
wollen die Augsburger allen Zweiflern einmal mehr zeigen, wo der Klassenerhaltshammer hängt, und da
würde man am liebsten gleich am ersten Spieltag punkten, auch wenn der Spielplan den Schwaben mit
Champions League Finalist Borussia Dortmund nicht gerade die leichtest denkbare Aufgabe beschert hat.
Nach einer Großchance des BVB in der ersten Szene des Spiels kriegen die Gastgeber das Geschehen
recht gut unter Kontrolle, und es kommt zu einer ausgeglichenen Partie, in der die Schwarz-Gelben
zwar offensiver eingestellt sind, aber zu keinen Torchancen kommen. Den Ausschlag für die Führung
der Gäste gibt schließlich die Geschwindigkeit von BVB-Neuzugang Aubameyang, der seinem Gegenspieler
in der 24. Minute weglaufen kann und eine Schmelzer-Flanke zum 0:1 in die Maschen setzt. Jetzt
müssen die Hausherren mehr tun, und das gelingt vor allem in der Schlußphase der erste Hälfte, als
der Ausgleich in der Luft liegt und man mehrere Chancen hat - einmal muß Sven Bender für die
Borussia auf der Torlinie klären. Im zweiten Abschnitt haben die Gäste das Geschehen wieder besser
unter Kontrolle, und nach einer guten Stunde ist es erneut Aubameyang, der mit zwei weiteren Treffern,
diesmal per Fuß erzielt, für die Entscheidung sorgt. Der abwanderungswillige Robert Lewandowski
legt schließlich noch ein Elfmetertor zum 4:0 aus BVB-Sicht drauf, so daß am Ende ein klarer Sieg
für den Vizemeister herausspringt, bei dem allerdings eine gewisse Menge Sand im Getriebe unübersehbar
war, so daß es noch genug für Trainer Jürgen Klopp zu tun geben dürfte.
Die Anhänger des FC Augsburg haben eine Choreographie vorbereitet, mit der man sich im Wesentlichen
selbst feiert, ohne klar zu machen, ob es sich um ein Jubiläum oder etwas in der Art handelt. Thema
ist jedenfalls der "M-Block Augsburg", und genau den hat man auch erfolgreich gefunden, wie das
Blockschild oberhalb der Blockfahne zeigt, auf dem der gleiche Buchstabe abgebildet ist. Das flankiert
man noch mit ein paar kleinen weißen Schwenkfähnchen, wobei die Beteiligung der umstehenden Fans eher
schwach ist, so daß es die unsymmetrischerweise fast nur auf der einen Seite der Fahne zu sehen gibt.
Die BVB-Fans haben diverse Fahnen und Doppelhalter mitgebracht, die zum Intro eingesetzt werden, und
in der Folge sorgt man für akustischen Support. Ob es besonders sinnvoll ist, einen auch finanziell
weit unterlegenen Gegner, mit dem man keinerlei Rivalität pflegt, am ersten Spieltag als "Absteiger!"
zu verhöhnen, sei einmal dahingestellt - manche würden darin wohl eine Attitüde einer Art sehen, wie sie
von den BVB-Fans noch zuletzt bei den Anhängern des FC Bayern München diagnostiziert und kritisiert
worden war.
Die Arena Augsburg wurde 2009 eröffnet und hört offiziell mit SGL Arena bereits auf den zweiten
Sponsorennamen - anfangs hatte man sie als impuls arena betrieben. Es handelt sich um eine klassische
neue Spielstätte, die weit außerhalb der Grenzen der eigentlichen Stadt im Nichts erbaut wurde und
vier überdachte Tribünen für insgesamt 30660 Menschen zu bieten hat, was theoretisch in zwei
weiteren Ausbaustufen auf 49000 erhöht werden könnte, die allerdings tendentiell eher Richtung
Sankt-Nimmerleins-Tag zu erwarten sind. Eigentlich sollte das Stadion noch eine Fassade aus
Photovoltaik-Anlagen bekommen, ein Plan, der jedoch 2011 zu den Akten gelegt wurde, aber auch so
hat man, wenn schon nicht architektonisch, so doch öklogisch Maßstäbe gesetzt, denn die Augsburg
Arena ist als erstes klimaneutrales Fußballstadion
der Welt in die Fußballgeschichte eingegangen. Zu ersten internationalen Ehren ist die Anlage übrigens
auch bereits gekommen, und zwar als Spielort bei der Frauen-Fußballweltmeisterschaft 2011 bzw. der
der U20-Frauen im Jahr davor.
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