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06.03.2013, BZA Pariser Straße, Kreisliga Düsseldorf A1 |
Der CfR Links ist ein Club, der aus Düsseldorf Heerdt, also dem linksrheinischen Teil der
nordrheinwestfälischen Landeshauptstadt stammt - dem, was die Düsseldorfer die "Schäl Sick"
nennen würden, wenn sie Kölsch sprächen. Dort wurde man am 14. Januar 1919 als SV Düsseldorf
1919 links gegründet, also zu einer Zeit, in der das Gebiet bis zum Rhein noch infolge des
ersten Weltkriegs von belgischen Truppen besetzt war. Da dies Überquerungen des Stroms nicht
gerade einfach machte, schloß man sich zunächst dem Spielbetrieb im damaligen
Gladbach-Krefeld-Kreis an. In den 1920er Jahren benannte man sich in "Düsseldorfer Club für
Rasenspiele Linksrheinisch 1919" um und feierte als ersten größeren Erfolg die Meisterschaft
in der Düsseldorfer Kreisklasse, der man mittlerweile angehörte. Man berichtet, daß Derbys
gegen den SSV Oberkassel damals eine hervorragende Attraktion waren, bei denen stets
vierstellige Zuschauerzahlen zu verzeichnen waren. In den 1950er Jahren kickte man dann auch
schon einmal in der Bezirksliga, in die man 1973 zurückkehren konnte - das entscheidende Spiel fand
beim TSV Gerresheim statt, wo es erneut einen bemerkenswerten Zuschauerandrang gab, als 1560
Menschen in dessen Anlage strömten, von denen ca 750 über den Rhein gekommen waren. Ein weiterer
Erfolg war 1975 der Sieg im Pokal der "Düsseldorfer Nachrichten" und somit der
"inoffiziellen" Düsseldorfer Stadtmeisterschaft, die mit einem Freundschaftsspiel gegen die
Bundesliga-Kicker der Fortuna belohnt wurde. In der jüngeren Vergangenheit durfte sich der
CFR Links von 2005 bis 2008 einmal mehr in der Bezirksliga vergnügen, um danach in die
Kreisliga B durchgereicht zu werden und sich nach dem Wiederaufstieg von 2010 zumindest wieder
in der Kreisliga A zu etablieren. Hier ist man im unteren Bereich der Tabelle zu finden, was
auch für den heutigen Gegner TuRU Düsseldorf III gilt. Die Gäste stehen nur um zwei Zähler
besser da als der CFR Links, und so könnten die Gastgeber heute mit einem Heimsieg daran
vorbeiziehen.
Zunächst sieht es aber eher danach aus, als sollte die Drittvertretung von TuRU den Abstand
nach unten vergrößern können, denn es sind gerade einmal vier Minuten gespielt, als ein Kopfball
von Danny Lepke im Anschluß an einen Eckstoß für eine frühe Führung der Gäste sorgt. In der
Folge ist dann aber doch der CfR das überlegene Team, und schließlich bekommt man noch in
der ersten Hälfte einen Elfmeter zugesprochen, den Schiedsrichter Wassilios Kourtoglou zwar
nach dem ersten - erfolgreichen - Versuch wiederholen läßt, was Schütze Kay Schmidt jedoch
nicht irritiert und er stattdessen ein zweites Mal verwandelt. Zur Halbzeit steht es also
1:1 Remis, und im zweiten Abschnitt sind es dann die Hausherren, die durch einen Doppelschlag
die Vorentscheidung herbeiführen können, als nach einer knappen Stunde Spielzeit zunächst
Sven Jentgens für die erste Führung des Heimteams sorgt, die vier Minuten später von Robert
Steilmann mit dem Treffer zum 3:1 abgesichert wird. Weitere fünf Minuten später bringt zwar
TuRU-III-Spielführer Florian Sagebiel sein Team mit dem Anschlußtreffer wieder ins Spiel, aber
damit ist das Pulver der Gäste verschossen - stattdessen sorgt Jentgens zehn Minten vor dem
Abpfiff mit dem Treffer zum 4:2 dafür, das die alten Verhältnisse wieder hergestellt werden, und
dabei bleibt es dann auch bis zum Schlußpfiff.
Der CfR Links ist wie gesagt ein Team aus Heerdt, das eine historische Rivalität zu Oberkassel
pflegt, trägt aber seine Spiele in genau diesem benachbarten Stadtteil aus, und zwar auf einer
Bezirkssportanlage, die manchmal als "Pariser Straße", manchmal aber auch als "BZA Heerdt" geführt
wird. Das alles wirkt etwas kurios und verwirrend, ist aber insofern erklärbar, daß der Platz
nur wenige Meter außerhalb von Heerdt gelegen ist und es zentraler in Oberkassel eine zweite
BZA gibt, die den Namen dieses Stadtteils führt.
Neben einem in einem Hintertorbereich gelegenen Vereinsheim, von dessen Terasse sich das Geschehen
auf dem Platz gar trefflich verfolgen läßt, ist auch noch etwas 'richtiger' Ausbau vorhanden - so
kommt eine Seite des Kunstrasens mit zwei Stufen am Fuße eines Graswalls daher, oberhalb derer
auf der Seite zum Vereinsheim hin in einem schmalen Bereich auch noch vier weitere Reihen
oranger Sitzbänke Platz finden -
offensichltlich aus dem alten Rheinstadion über den namensgebenden Fluß nach hier gekommen. Gegenüber
gibt es noch einen Mini-Unterstand - nicht viel mehr als eine leicht überdimensionierte Auswechselbank -
unter dem sich ein paar wenige weitere Sitze finden. Übrigens ist die heutige Anlage die ingesamt
dritte, in der der Club eine Heimat findet. Zunächst hatte der CfR im Innenraum der Radrennban an
der Sportstraße gekickt und wechselte dann bereits 1921 in eine von den Mitgliedern in Eigenarbeit
errichtete Anlage am Heerdter Krankenhaus. Die war in den 1950er Jahren ziemlich heruntergekommen und
man konnte die Stadt bewegen, einen Steinwurf entfernt den Sportplatz an der Pariser Straße in
Angriff zu nehmen, der am 25.02.1962 an den CfR Links übergeben werden konnte und schließlich 2009
mit einem Kunstrasenplatz versehen wurde.
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