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16.04.2011, Estadio Miguel Grau, Torneo Descentralizado, Primera División Peruana |
Die Sports Boys Association sind ein Fußballclub aus Callao, das sich unmittelbar an Lima anschließt und sowohl
den See- als auch den Flughafen der peruanischen Hauptstadt beherbergt. Gegründet wurde der Club 1927 am
Unabhängigkeitstag des Landes, dem 28. Juli. Seither schaffte man es sechsmal, sich die Meisterkrone aufzusetzen
und schloß neunmal als Vizemeister ab. Dies brachte sechs Teilnahmen an der Copa Libertadores ein, wobei die Teilnahme
am Viertelfinale der größte internationale Erfolg der Sports Boys ist und 1977 und 1985 gelang. In den letzten Jahren
ist an derartige Erfolge nicht mehr zu denken, und man ist im unteren Bereich der Tabelle zu finden oder in der zweiten
Liga aktiv, aus der der Club zuletzt 2009 in die Eliteliga zurückkehren konnte. Heute müssen sich die Rosados (Rosanen)
aus Callao mit dem Club Juan Aurich de Chiclayo auseinandersetzen. Die Gäste wurden am 3. September 1922 in der
nordperuanischen Großstadt gegründet und sind in den letzten Jahren immer vorne mit dabei, warten aber immer noch auf
ihren ersten Meistertitel und wollen sich heute durch einen Sieg bei den Sportsboys vorübergehend auf Platz zwei des
Classements vorschieben. Ihren Namen haben die Gäste übringens von einem Gutsherren, auf dessen Grundstück die Vereinsgründung vollzogen wurde.
Juan Aurich übernimmt von Beginn an das Kommando, und schon bald liegt die Führung der Gäste eindeutig
in der Luft. In der 15. Minute ist es so weit und Mauricio Montes erzielt das Führungstor für die
Gäste, die auch im weiteren Verlauf der Partie niemals in irgendwelche Schwierigkeiten kommen sollen,
zumal die Sports Boys in der 37. Spielminute auch noch Diego Carranza durch Herausstellung verliert -
zu einem Zeipunkt, zu dem es nach Montes' zweitem Treffer bereits 0:2 heißt. Kurz vor Halbzeit erzielen
die Gastgeber einen Treffer, der wohl zu Unrecht wegen einer Abseitsposition aberkannt wird. Zwei
Minuten nach dem Seitenwechsel macht Rinaldo Cruzado mit dem dritten Treffer für Juan Aurich alles klar,
denen die Gäste noch zwei weitere Treffer - darunter den dritten von Montes - folgen lassen, die so
einen klaren Sieg gegen spätestens nach dem 0:3 völlig mutlosen Sports Boys erzielen können.
Einen guten Teil des heutigen Publikums machen Soldaten aus, die zur heutigen Partie eingeladen wurden, weil
sie in irgendeiner Form zu den Aufrämarbeiten nach dem Erdbeben samt Tsunami geholfen haben, daß vor gut fünf
Wochen Japan heimgesucht hat. Die sind auf der Gegenseite untergebracht, und erst
auf den zweiten Blick erkennt man, daß es hier auch ein paar Gästefans gibt, die sich im seitlichen Bereich
der Tribüne unter die Truppe gemischt haben. Vor dem Spiel führen ein paar Kameraden der Militärs in Nahkampfmontur
eine martialische Show auf, bei der unter anderem durch einen brennenden Ring gesprungen und sich mit angedeuteten
Messerstichen getötet wird. Danach folgt das Intro, bei dem stattdessen die Triübne brennt, allerdings nur ansatzweise
von einem einzelnen bengalischen Feuer erleuchtet. Der Rest ist ein wenig Support aus dem Kurvenbereich, so man wie
üblich singt und trommelt, ohne jedoch allzusehr glänzen zu können.
Das Estadio Miguel Grau liegt am östlichen Stadtrand von Callao, was bedeutet, daß es unweit der Stadtgrenze zu
Lima zu finden ist. Es wurde am 16. Juni 1996 mit einem Spiel der Sports Boys gegen Deportivo Pasquero eröffnet
und bietet auch noch diversen unterklassigen Teams eine Heimspielstätte. Seit 2003 sind Abendspiele wie am
heutigen Tag möglich, denn damals wurde eine Flutlichtanlage nachgerüstet, und auch eine Anzeigetafel fehlt
nicht, wobei der Name des Gegners aufgeklebt wird. Insgesamt kommt die 17000 Zuschauer fassende Anlage als eher
flach erscheinende Schüssel daher, deren Betonstufen zur Hälfte in den rosa-schwarzen Vereinsfarben der Sports Boys
angestrichen sind und zu anderen Hälfte in rot und weiß, wohl den Farben eines der anderen Teams, die hier kicken.
Insgesamt handelt es sich beim Estadio Miguel Grau um einen eher unspektakulären Spielort, dessen Ausstrahlung durch
die vorhandene Laufbahn und den dadurch bedingt großen Abstand des Platzes von den Rängen weiter beeinträchtigt wird.
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