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Weekend Brothers - Ultras Wolfsburg |
30.11.2008, Westfalenstadion, Bundesliga |
Der VfL Wolfsburg konnte in der letzten Spielzeit als Tabllenfünfter direkt in den UEFA-Cup einziehen, was man am
leztten Spieltag der Saison mit einem 4:2-Erfolg bei Borussia Dortmund sicherstellte. Überhaupt konnten sich die
Wölfe auf ihre Auswärtsstärke verlassen, denn die vergleichweise schlechte Heimausbeute von 27 Zählern, die für einen
Platz in der unteren Hälfte der Tabelle sorgte, wurde dadurch kompensiert, das man in der Fremde ebensoviele Punkte holte,
was Platz drei in der Auswärtstabelle bedeutete. Das hat sich in der laufenden Saison in sein Gegenteil verkehrt, denn
aktuell ist Wolfsburg zu Hause bei sechs Siegen und nur einem Remis ungeschlagen, während man auswärts bei drei Unentschieden
und vier Niederlagen noch auf einen Dreier wartet. So machen sich die Gastgeber heute nicht ganz unberechtigte Hoffnungen, die
Auswärtsmisere des VfL zu verlängern und seine Bilanz mit drei Punkten zu verschönen, so daß man unabhängig vom Ergebnis
des FC Schalke 04 in Stuttgart vor dem Lokalrivalen bleiben würde und abhängig vom Resultat des Hamburger SV beim VfL Bochum
auf einen UEFA-Cup-Platz vorstoßen könnte.
Im wesentlichen neutralisieren sich die beiden Teams gegenseitig, wobei der VfL Wolfsburg defensiv immer wieder von knappen Abseitsstellungen
der Borussen profitiert, die zum Teil recht umstritten sind, wobei sich die Entscheidungen von Schiedsrichter Gräfe im Nachhinein sämtlich als
korrekt erweisen. Insgesamt muß man so eine leichte Überlegenheit der Gäste konstatieren, denn die setzen sich in der Offensive deutlich besser
durch, was sich freilich nur in der Eckenbilanz niederschlägt und nicht zu Toren für den VfL führt. Es zeigt sich einmal mehr, daß Borussia
Dortmund Probleme in Spieleröffnung und -aufbau hat, wenn der Gegner defensiv steht und das Angriffsspiel des BVB wird erst in der zweiten
Hälfte zwingender, nachdem 'Kuba' Blaszczykowski eingwecheselt wird, der von Trainer Klopp wegen einer leichten Grippe zunächst geschont wurde.
Doch auch dieser Schub erweist sich als Strohfeuer und am Ende kann sich der BVB bei Torhüter Roman Weidenfeller dafür bedanken, daß es überhaupt zu einem Punktgewinn langt, denn der Goalie ist bei den drei dicken Chancen auf dem Posten, die Wolfsburg in der zweiten Hälfte für sich verbuchen kann und ein wenig Glück hat man auch bei einer Entscheidung Gräfes, der den Gästen einen möglichen Elfmeter verweigert, nachdem Neven Subotic das Leder im eigenen Strafraum mit der Hand berührt hat.
Borussia Dortmund hat sich in den letzten Jahren diverse seltsame Eröffnungsshows einfallen lassen und heute ist es mal wieder so weit, daß man Grandioses ankündigt und wieder besteht die Reaktion des Publikums in schroffer Ablehnung. Anstelle der gewohnten Version vom Band wird "You'll never Walk alone" heute mal von zwei Schwestern aus Minnesota vorgetragen und deren Version ist voll von übertriebenem
Pathos, so daß man annehmen kann, daß sie sonst schon mal bei Veranstaltungen in ihrem Heimatland die Nationalhymne vortragen. Das wird mit lautstarken Pfiffen quittiert, wobei eigentlich ohnehin die Frage gestellt werden könnte, warum beim BVB das Vereinslied des Liverpool FC gespielt werden muß - schließlich hat man auch ein eigenes! Wie dem auch sei ist die Stimmung während der Partie eher durchwachsen und nur bei den Wechselgesängen zwischen Südtribüne und Ostseite wird es mal etwas lauter. Richtig laut wird es dann allerdings bei der Auswechslung von Alexander Frei, wobei unklar bleibt, ob der glücklos agierende Stürmer mit den gellenden Pfiffen gemeint ist oder die Maßnahme von Trainer Klopp, ihn herauszunehmen - anscheinend mischt sich beides mit deutlicher Tendenz zur ersten Variante, wie aus späteren Diskussionen hervorgeht. Zwischenurch haben die Wolfsburg-Fans, die schon aufgrund zahlenmäßiger Schwäche unauffällig sind - vielleicht 500 haben den Weg nach Dortmund gefunden - ein Doppelhalterintro zur zweiten Hälfte hingelegt, bei dem sie die Trikotwerbung ihres Clubs 'Ein Herz für Kinder' mit einem eigenen 'Ein Herz für Stadionverbotler' parodieren. Alles in allem eine Partie, die auch nicht unbedingt wegen der Stimmung im Gedächtnis geblieben wäre, hätte es nicht Freis Auswechslung mit den beschriebenen Reaktionen gegeben, die in der Folge noch tagelang zum Beispiel im Forum von schwatzgelb.de diskutiert werden.
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