BvB vs. VfL Wolfsburg 1:2

BVB 09

Borussia Dortmund
vs.
VfL Wolfsburg 1:2

VfL Wolfsburg

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Letztes Spiel: Fortuna Düsseldorf vs. Eintracht Braunschweig 07.08.2004, Westfalenstadion, Bundesliga
Nächstes Spiel:  Eintracht Gelsenkirchen vs. Schalke 04 (A)

Ticket
71000 Zuschauer

Wie im Vorjahr empfängt Borussia Dortmund den VfL Wolfsburg zum ersten Heimspiel der neuen Bundesligasaison. 4:0 hieß es damals am Ende Westfalenstadion - 'Mal genial, mal schlecht'... für den BVB und überhaupt sind die Wolfsburger gern gesehene Gäste im Westfalenstadion, denn für einen Auswärtssieg hat es bei ihnen an dieser Stelle noch nie gereicht. Die letzte Saison brachte ein Wechselbad der Gefühle, am Ende stand man aber mit leeren Händen da und es hieß, sich den UI-Cup als Seitentor für die UEFA-Cup-Qualifikation zu nutzen. Dieser Wettbewerb hatte erneut einen ernüchternden Verlauf und nach nur einer Runde war man auch hier zum Zuschauern verdammt. Diese Analyse gilt für beide Teams, wobei die Wolfsburger im UI-Cup zweimal geschlagen wurden (2:3 und 0:4 gegen den FC Thun), während beim BVB nach Auswärtssieg alles in die gewünschte Richtung zu laufen schien, man dann aber im heimischen Westfalenstadion mit 1:2 das Nachsehen hatte. Danach gab es noch ein paar ganz akzeptable Testspiele, besonders ein 2:1 bei Vitesse Arnheim, und so glaubt man bei den Gelb-Schwarzen trotz des UI-Dämpfers gut für den Saisonauftakt gerüstet zu sein.

Immerhin nehmen die Hausherren gleich das Heft in die Hand und könnten bereits in der Anfangsphase mehrfach in Führung gehen. Vom VfL Westfalenstadion - Gästeblock ist nicht das meiste zu sehen, so daß der Führungstreffer für den BVB nach einer halben Stunde wohl als hochverdient gelten kann, auch wenn er eher zufällig durch einen Gewaltschuß von Ewerthon zustande kommt und der Zug zum Tor, den der BVB in dieser Phase entfaltet, schon deutlich geringer ist als in den Auftaktminuten. Bis zur Halbzeit gibt es seitens der Gäste kaum ein Aufbäumen, so daß der Ausgleichstreffer, der kurz vor der Pause aus einem Eckball fällt, bei dem die Abwehr des BVB in Tiefschlaf ist, aus Sicht der Gelb-Schwarzen gleichermaßen unglücklich wie selbst verschuldet ist. Im zweiten Abschnitt stürmt weiter nur der BVB, aber jetzt treten die alten Defizite im Angriffssspiel der Borussen zu Tage: zu einfallslos versucht man es immer wieder durch die Mitte, wo der ständig von außen hereindrängende Ewerthon die Räume zusätzlich eng macht, zu wenig Spielvermögen hat ein Großteil des BVB-Teams, allen voran Evanilsson, Demel und Kehl, die mit ständigen Stellungsfehlern auffallen und nur in Ausnahmefällen mal einen Ball zum Mitspieler bringen. Ein Rosicky, ein Koller - die beiden sind heute eher gut aufgelegt - und ein Dede mögen zwar Ausnahmespieler sein, reichen aber eben nicht, um ein Team von zweitklassigen Mitspielern zum Erfolg zu bringen. Chancen gibt es zwar noch einige, die besten vergeben Ewerthon und Rosicky, aber Tore nur noch eins und das fällt für den VfL Wolfsburg, der so zum ersten Mal an dieser Stelle drei Punkte entführt. Die heutige Partie läßt nichts Gutes für die Zukunft des BVB ahnen. Unterschiede zum System Sammer sind kaum zu erkennen, wobei mal dahingestellt sein soll, ob die Spieler es nicht begreifen oder ob dem neuen Coach van Marwijk tatsächlich nichts besseres einfällt als die stupide Taktik des Vorjahres. Auch wenn sich so mancher von der Überlegenheit an Spielanteilen die Sicht auf die Realität trüben lassen mag, in der Form und Ausrichtung von heute werden die Borussen bestenfalls im Mittelfeld der Tabelle versacken, schlimmstenfalls gegen den Abstieg zu kämpfen haben.

Zum üblichen Intro mit Unmengen von Schwenkfahnen und Doppelhaltern auf der Südtribüne gibt es heute noch zwei breite Zahnfahnen zu Westfalenstadion - Into BVB sehen, auf denen "Mal genial, mal schlecht!" "Auf geht's, jetzt erst recht!" zu lesen ist. Das kann man in der Regel auch über den Support beim BVB sagen, der heute zumindest in der Anfangsphase recht gut ist und recht kontinuierlich Sprechchöre bringt, die zum Teil auch als Wechselgesänge zwischen Süd- und Südosttribüne präsentiert werden. Während des Spielverlaufs wird es dann doch etwas ruhiger, was der Gästeanhang mit Sprechchören wie "Für ein Heimspiel, seid ihr ganz schön laut" und - wenn dann doch mal wieder was von den Dortmund-Fans zu hören ist "Ach ja, ihr seid ja auch noch da!" quittiert. Die Wolfsburger selbst leiden wie immer unter ihrer geringen Anzahl und schaffen es nur den Eckblock der Nordtribüne halbwegs zu füllen, während die Stufen vor der Nordtribüne ebenso fast ungenutzt bleiben wie die Sitzplätze in diesem Bereich. Dennoch gibt man sich alle Mühe, mit Support aufzufallen, was über weite Strecken der Partie halbwegs glückt, nur den Versuch von Wechselgesängen zwischen Eckblock und Vortribüne hätte man besser gelassen. Wo kaum was steht, kann kaum was singen, und so kommt das dann doch eher etwas gewollt-und-nicht-gekonnt rüber. Insgesamt reicht es aber wohl doch, um den Gästefans am heutigen Tag die bessere Support-Leistung zu bescheinigen, da auf gelb-schwarzer Seite nach recht gutem Beginn eben über weite Phasen der Partie so gut wie nichts mehr gekommen ist.

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