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04.04.2004, Westfalenstadion, Bundesliga |
Der VfL Bochum spielt bisher eine sehr erfolgreiche Saison und schien bis zur letzten Woche davorzustehen,
sich für diese Saison als sportlich dominierende Kraft im Ruhrgebiet zu etablieren. Nach der 1:2-Heimniederlage
gegen Schalke laufen die Bochumer jetzt allerdings Gefahr, auch noch von Borussia Dortmund eingeholt zu werden,
haben die Schwarz-Gelben doch nach dem eigenen Punktgewinn bei Hannover nur noch drei Punkte Rückstand auf den
westlichen Nachbarn. Bei einem Sieg mit drei Toren Differenz oder mehr könnten die Gastgeber sogar schon heute
in der Tabelle am VfL vorbeiziehen. So verspricht das heutige Derby durchaus spannend zu werden, wenn es denn eins
ist. Auch heute spielt natürlich das Verhältnis zwischen BVB- und VfL-Anhang eine Rolle, das ja nicht immer ganz
unkompliziert ist. Bekanntlich sehen die Gelb-Schwarzen den FC Schalke 04 als Hauptrivalen und einzigen Derby-Gegner
an - wenn überhaupt, ist im Namensvetter-Duell gegen Borussia Mönchengladbach noch von einem Derby die Rede, während
man nicht müde wird, die Partie gegen den VfL Bochum als Spiel wie jedes andere herunterzuspielen. Für die VfL-Fans
dagegen ist Borussia Dortmund der Rivale und man fiebert dieser Partie eher mehr entgegen als der gegen Schalke.
Das kann für die Mannschaft der Blau-Weißen sicherlich zum Vorteil werden, sollte man nämlich heute im Westfalenstadion
gewinnen, wäre die Niederlage von letzter Woche sicherlich mehr als nur vergessen.
Der Ballspielverein kommt sehr gut in die Partie und kann nach nur neun Minuten mit 1:0 in Führung gehen. Nach einer Ecke
von Frings kommt Koller mit dem Kopf an den Ball, so daß der Treffer durch die heute zusammen mit Dede besten Borussen
zustandekommt. Etwas unverständich ist, daß beim VfL mit Wosz ein nicht unbedingt hochaufgeschossener Spieler eingesetzt
wird, auf der Linie zu stehen und prompt schlägt das Leder oberhalb seines Kopfes ein. Gut fünf Minuten später ist es dann aber erst mal wieder vorbei mit der Herrlichkeit der Hausherren, bei denen die Abseitsfalle mal wieder danenbengeht - Reuter schläft und verpaßt den entscheidenden Schritt nach vorne -, so daß Madsen frei vor Keeper Warmuz auftaucht und dem Goalie keine Chance läßt. Jetzt kommt der VfL besser ins Spiel, wohl auch bedingt dadurch, daß die Gastgeber in ihren in der laufenden Saison oft so typischen Standfußball im Mittelfeld übergehen. Dies kann sich jedoch nicht allzu schädlich für Gelb-Schwarz auswirken, als dann Frings für Gambino auflegt, die agile Nummer 33 sich mit schöner Einzelleistung durchsetzt und das Leder mit Umweg über den Innenpfosten im Tor der Bochumer unterbringt, und es kommt noch besser für den BVB: ein Freistoß von Wörns aus 20 Metern wird von Jan Koller so abgefälscht, daß das Leder, das wohl sonst das Tor verfehlt hätte, genau ins Eck paßt und so heißt es 3:1 für Borussia - der Innenpfosten war auch wieder mit von der Partie. In der zweiten Hälfte läuft es weiter gut für die Hausherren, die durch einen wohl berechtigten Elfmeter - Gambino wird erst von einem Feldspieler und dann von Torhüter van Duinhoven gefoult - zum 4:1 kommen und so dem gerade aufkommenden VfL den Wind aus den Segeln nehmen, der seinerseits kurz zuvor einen Elfmeter für sich gefordert hatte. Damit ist der Widerstand der Gäste gebrochen und auch die Gastgeber kommen zu keinen weiteren Treffern, wohl vor allem, weil man sich jetzt auf Kabinettstückchen verlegt statt weiter konsequent aufs Tor zu spielen. Immerhin kommt Dortmund so zu einem verdienten Erfolg und setzt sich in der Tabelle vor den heutigen Konkurrenten - freilich wird man in den nächsten Wochen nachsetzen müssen, wenn das von Dauer bleiben soll.
Beim Einlaufen werden die beiden Mannschaften von einer Choreographie begrüßt, die der Fanclub The Unity zum 30jährigen Jubiläum des Westfalenstadions auf beiden Längstribünen installiert hat. Auf der Westseite sind die Jahreszahlen 1974 und 2004 zu sehen, auf der Ostseite Unsere Heimat und dazu ein Spruchband Während andere Arenen bauen, sie voller Neid nach Dortmund schauen, denn unser Stadion gab uns Kraft in Abstiegskampf und Meisterschaft. Zusätzlich gibt es auf der Südseite ein Transparent, das mit seiner Aufschrift Für immer Westfalenstadion inhaltlich paßt, auch wenn nicht ganz klar ist, ob es zur eigentlichen Choreographie gehört. Insgesamt darf man die Aktion wohl als gelungen betrachten. Eine Choreographie, bei der man eine Botschaft nach Schalke schickt, statt sich mit Bochum zu beschäftigen, dürfte ein Stich in die Bochumer Seele sein, der Heimat-Beitrag ist ebenso wie das Für-immer-Transparent ein ablehnender Beitrag zur Diskussion, ob der Stadionname an einen Sponsoren verkauft werden sollte. Die Fans vom VfL Bochum zeigen zum Intro ein paar Fahnen und Doppelhalter, was wohl eher als Standard bezeichnet werden kann, befleißigen sich dann aber danach eines durchaus beachtenswerten Gesangs-Supports. Die Unterstützung des eigenen Teams und die Schmähung des Gegners halten sich dabei mengenmäßig so halbwegs die Waage, nach dem Elfmeter für Dortmund gerät dann auch der Unparteiische in den Fokus der Gästefans. Obwohl von Dortmunder Seite gar nicht mal so schlecht dagegengehalten wird, gehört natürlich auch das unvermeidliche Ihr seid leiser als Fortuna Köln zum Repertoire der Gästefans, von Dortmunder-Seite mit einem Anti-Wechselgesang zwischen Süd- und Osttribüne auf Scheiß-VfL beantwortet. Damit können beide Seiten support-mäßig wie schon beim Hinspiel der Partie einen guten Rahmen verpassen und insbesondere fällt auf, daß die Gesänge der Bochumer im Westfalenstadion viel abwechslungsreicher sind als die des Anhangs aus Gelsenkirchen, der über 90 Minuten kaum einen Gesang zugunsten der eigenen Mannschaft über die Lippen gebracht und statt dessen über den Großteil der 90 Minuten mit recht monotonem BVB-Hurensöhne zu hören war, was beim VfL natürlich auch gelegentlich mal gesungen wird, aber eben nur ein Chant von vielen ist.
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Kommentar aus dem Gästebuch von Rainer (http://www.ruhrsturm-bochum.de): Interessante Seite. Zu Eurem Bericht vom Spiel Bor. Do. gg. VfL Bo. möchte ich ergänzend hinzufügen das vom Ordnungsdienst sämtliche Fahnen (auch Banner)im Gästeblock verboten wurden. Was wir da am Eingang erlebten war alles andere als gastfreundlich.
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