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Borussia Dortmund |
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wikipedia Eintrachtpower SGE 4 ever |
15.02.2014, Westfalenstadion, Bundesliga |
Daß man sich lange nicht gesehen habe, wird man wohl bei Borussia Dortmund und Eintracht Frankurt
nicht oder in ironischem Tonfall erwähnen, denn das letzte Treffen der beiden Clubs liegt gerade
einmal vier Tage zurück. Es handelte sich um ein Viertelfinalspiel des DFB-Pokals, in dem die Hessen
recht gut mithielten, eigene Chancen hatten und schließlich - nach Meinung vieler Beobachter -
etwas unglücklich 0:1 geschlagen wurden. Eine knappe Niederlage - in dem Fall 1:2 - gab es
für die Eintracht auch beim Hinspiel in der Liga, das wie das Pokalspiel in Frankfurt ausgetragen
wurde. So lautete die Aufgabe heute zu vermeiden, in einer Spielzeit dreimal gegen den
gleichen Gegner zu verlieren. Aber auch praktische Erwägungen sprechen dafür, die Punkte haben zu
wollen, und das gilt für beide Teams. Die Dortmunder können sie gut gebrauchen, um Platz drei zu
festigen, denn gerade einmal zwei Zähler zurück folgt der Revierrivale S04, wobei man mit einem
Heimsieg bei jetzt vier Punkten Rückstand auch dem Zweiten Bayer Leverkusen mächtig auf die
Pelle rücken könnte. Die SGE ist dagegen in den unteren Gefilden der Tabelle unterwegs und benötigt
Zähler, um nicht noch in den Abstiegsstrudel hineingezogen werden - man steht zwar aktuell auf Rang
Zwölf, hat aber nur ein dünnes Vier-Punkte-Polster auf den Relegationsplatz, der zur Zeit vom
1. FC Nürnberg eingenommnen wird.
Ob man die für den Klassenerhalt benötigten Punkte allerdings unbedingt von den obenstehenden
Teams zu erkämpfen versuchen muß, ist eine umstrittene Frage, und Eintracht-Trainer Armin Veh
beantwortet sie auf seine Weise, indem er, wie schon beim Auswärtsspiel in München, die Spieler
nicht zum Einsatz bringt, die von einer Gelbsperre bedroht sind, im heutigen Fall Sebastian
Rode und Carlos Zambrano. Optisch hält die Eintracht zunächst ganz gut mit und versucht auch
nach vorne zu spielen, fängt sich dann aber nach nur zehn Spielminuten und einem Ballverlust
im Spielaufbau das 1:0, als Henrik Mkhitaryan das Leder erobert und auf
Pierre-Emerick Aubameyang paßt, der am Ende nur noch den Fuß hinzuhalten braucht. Elf Minuten
später ist es erneut Aubameyang, der auf 2:0 erhöht und dessen Name wohl demnächst in Frankfurt
nur noch flüsternd ausgesprochen wird, nachdem er schon das Pokalspiel vom letzten Dienstag
entschieden hat. Heute gibt es noch das 3:0 durch einen etwas umstrittenen Elfmeter, den
Robert Lewandowski nach einem vermeintlichen Foulspiel an ihm selbst unmittelbar nach der
Halbzeitpause verwandelt und ein Abstaubertor zum 4:0, das wohl eine Randnotiz bleiben würde,
hätte es nicht Neuzugang Milo Jojic erzielt, der in seinem allerersten Spiel für Schwarz-Gelb
(bisher trug er das schwarz-weiße Leibchen von Partizan Belgrad) nach nur 17 Sekunden trifft und
damit gleich zwei Bundesligarekorde aufstellt, nämlich das schnellste Tor durch einen eingewechselten
Spieler und schnellstes Tor für einen Neuzugang.
Der Gästeblock ist gut gefüllt, was dazu führt, daß es einen nicht unerheblichen Anteil von
Eintracht-Fans auf der Südwesttribüne gibt, die aus erhöhter Position in Richtung der Gästefans
auf der Osttribüne provozieren können und dabei durchaus eine unterhaltsame Show abliefern, es
aber zumindest in einem Fall etwas übertreiben und während der zweiten Hälfte von der Polizei nach
draußen gebeten werden. Vorher gibt es bei der Eintracht ein Intro mit zahlreichen Fahnen, die man heute zur Entfaltung nur im wahrsten Sinne des Wortes "in den Wind zu halten
braucht", während das Intro beim BVB durch die Ultragruppierung Jubos dominiert wird, einer von drei Dortmunder Ultra-Gruppen, die heute einmal
mehr ihrem - Anfang 2010 bei einem Unfall - verstorbenen Mitglied Lars gedenkt. Im zweiten Abschnitt
spielt man bei der Eintracht gegenüber Dortmund die Karte "Ihr seid alle rechtsextrem!" aus und
liefert Sprechchöre wie "Warum seid ihr Nazis so leise?" ab, um dann später selbst mit "Dortmund
fickt die Kölner in den Arsch " auf homophoben Pfaden zu wandeln - das nennt man dann wohl
"konsequentes Auftreten".
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