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Borussia Dortmund |
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25.11.2017, Westfalenstadion, Bundesliga |
Der BVB steckt aktuell in der Krise - man hat lange das Wort krampfhaft vermieden, muss aber wohl
nach nur einem Punkt aus fünf Bundesligaspielen und äußerst unbefriedigenden Champions League Spielen
einräumen, dass es sich um eine solche handelt. Da kommt der zuletzt erstarkte FC Schalke 04
vielleicht sogar gerade recht, denn ein Sieg gegen den Revierrivalen würde wohl einen Neuanfang
signalisieren. Auch die Anhänger des BVB haben ihrer Mannschaft nach der 1:2-Niederlage gegen
Tottenham vom letzten Dienstag signalisiert, dass im Derby alles vergessen sein wird. Andererseits
erwarten natürlich auch die Schalker und ihre Fans viel von der heutigen Partie, geht man doch seit
langer Zeit erstmalig wieder in einer Favoritenrollen in das Derby. Natürlich wird auch umgekehrt
ein Schuh daraus - sollten die Schwarzgelben heute ihren alten Rivalen nicht schlagen können, wird
der BVB noch ein wenig tiefer im Dreck sitzen als ohnehin schon.
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase darf bei den Hausherren gejubelt werden, denn Pierre-Emerick
Aubameyang besorgt nach 12 Minuten das 1:0. Es stört auch nicht weiter, dass der Gabuner den
Treffer bei genauerem Hinsehen per Hand erzielt hat. Eine knappe Viertelstunde später sieht
es so aus, als stünde Königsblau vor einer historischen Blamage, denn ein Eigentor von Benjamin
Stabmbouli und zwei weitere Tore für Borussia Dortmund - das zweite durch den genesenen Raphaël
Guerreiro - sorgen für einen Zwischenstand von 4:0. Zur Halbzeit hängt der schwarz-gelbe Himmel
voller Geigen, auch wenn keine weiteren Treffer für die Hausherren gefallen sind. In der zweiten
Hälfte gibt es zunächst wieder einen offenen Schlagabtausch mit einem Abseitstor für Königsblau
und einem Fast-Treffer für den BVB, bevor dann in der 60. Minute Guido Burgstaller zum 4:1
einköpft und die Wende einleitet. Die einmal mehr konfuse Abwehr der Borussia lädt - von recht
unglücklichen Auswechslungen begünstigt - den Gegner zum Toreschießen ein und nachdem das vier
Minuten später Amine Harit zum 4:2 annimmt, folgt ein blau-weißer Sturmlauf, den Aubameyang mit
einer dummen Herausstellung nach bereits gelb-verwarntem hartem Einsteigen weiter beflügelt.
Als die meisten beim BVB wohl schon davon ausgehen, irgendwie davonzukommen, sorgen Daniel
Caligiuri (86.) und Naldo (94.) noch für ein 4:4-Remis, das man beim BVB wie eine Niederlage
empfinden muss und das, wäre die Partie auch nur ein paar Minuten länger, wohl auch noch zu
einer echten Niederlage werden würde.
Die zwei unterschiedlichen Halbzeiten spiegeln sich natürlich auch auf den Tribünen wieder. Die
erste Hälfte versetzt die BVB-Fans in Euphorie, die im Gefühl des sicheren Sieges sind und die
daraus nach der Partie folgende Umkehrung der Kräfteverhältnisse bereits mit "Die Nummer eins
im Pott sind wir!" feiert, während die Blau-Weißen auf der Nordseite immer leiser werden und
in Scharen den Block verlassen. Wer zuletzt lacht, lacht am besten, heißt es, und das sind dann
doch die Gelsenkirchener, die am Ende ihren "4:4-Sieg" feiern und das "Die Nummer eins im Pott
sind wir!" ganz auf ihrer Seite haben. So manche dürften sich heute an eine Partie vor fast 10
Jahren erinnern, bei der 2008 der BVB an gleicher Stelle aus einem 0:3-Rückstand in der 54.
Minute noch ein 3:3 gemacht hat, also ähnliches mit umgekehrten Vorzeichen passiert ist.
Beim BVB dürften stürmische Zeiten bevorstehen, zumal man unmittelbar vor der Jahreshauptversammlung
steht und Trainer Peter Bosz schon vor dem Spiel für den Fall, dass man heute nicht gewinnt,
seine eigene Position in Frage gestellt hat.
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