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Borussia Dortmund |
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06.12.2011, Westfalenstadion, UEFA Champions League |
Vielleicht ist es etwas übertrieben, davon zu sprechen, daß Borussia Dortmund heute auf ein Wunder
hoffen muß, aber es ist schon eine Mischung aus einem grandiosen eigenen Aufritt und Schützenhilfe
von dritter Seite notwendig, um den BVB noch ins Achtelfinale der Champions League zu hiefen. Zum
einen müßte man mit einem Sieg mit drei oder mehr Toren Unterschied den direkten Vergleich gegen
den heutigen Gegner von Olympique der Marsseille und Olympiakos Piräus für sich entscheiden und
zusätzlich müßten die als Gruppensiger feststehenden Gunners vom Arsenal FC mit mindestens
einem Remis bei den Griechen dafür sorgen, daß
dieser direkte Vergleich überhaupt angewendet wird. Der angestrebte eigene Kantersieg würde die
Dortmunder allerdings immerhin aus eigener Kraft auf Platz drei und somit in die laufende
Europa Leauge bringen, so daß man sich auch ohne englische Schützenhilfe zumindest den Verbleib
im europäischen Geschäft zum Nikolaus schenken könnte. Das gilt freilich auch für die Südfranzosen,
die ihre Farben mit einem Sieg im Westfalenstadion mit Sicherheit auch weiter in der Champions
League vertreten dürften, selbst wenn Olympiakos Piräus gegen die Londoner gewinnen sollte.
Borussia Dortmund tritt zu Beginn des Spiels durchaus wie eine Mannschaft auf, die an ihre Chance
glaubt und es noch einmal wissen will. Man setzt den Gegner sofort unter Druck und kommt zu ersten
Möglichkeiten und läßt sich auch von der Hiobsbotschaft, daß die mit einer an Wettbewerbsverzerrung
nicht nur grenzenden Mannschaft bei Olympiakos angetretenen Gunners in Rückstand geraten sind. Nach
23 Minuten ist es 'Kuba' Blaszczykowski, der für das 1:0 sorgt, neun Minuten später verliert
der BVB zwar Sebastian Kehl nach Foul im Strafstoß verletzungsbedingt, aber immerhin führt die Szene
auch zum 2:0, als Mats Hummels den fälligen Strafstoß verwandelt. Kurz darauf könnte Mario Götze das
3:0 gegen die jetzt spürbar verunsicherten Franzosen erzielen, scheitert aber an Souleymana Diawara
in der OM-Abwehr. Vielleicht hätte dieses Tor die Moral vom Olympique gebrochen, aber so raffen sich
die Franzosen noch einmal auf und erzielen am Ende der fünfminütigen Nachspielzeit den Anschlußtreffer durch
Loic Remy. Diese Tor gibt dem Spiel die Wende, denn der BVB kann in der zweiten Hälfte mit Ivan Perisic
statt Mario Götze im Mittelfeld nicht an den ersten Abschnitt anknüpfen und kommt kaum noch zu Torchancen.
Ab der 85. Spielminute dreht OM die Partie schließlich noch innerhalb von zwei Minuten durch Tore von
Andre Ayev und Mathieu Malbuena, aber man darf wohl davon ausgehen, daß die nicht mehr gefallen wäre,
wäre es für die Hausherren noch um etwas gegangen. So haben die beiden Treffer noch etwas von
ausgleichender Gerechtigkeit, verhindern sie doch, daß Olympique de Marseille wegen der Unsportlichkeit
von Arsenal aus der Champions League eliminiert wird.
Olympique wird von einer stattlichen Zahl von Anhängern begleitet, die im äußeren Bereich der Nordtribüne
Unter- und Oberrang einnehmen und noch in der Nord-Ost-Diagonalen untergebracht sind. Von hier sorgt man
immer wieder mit dem Einsatz von Rauch und bengalischen Feuern für Aufmerksamkeit und läßt sich davon auch
nicht durch teils französische Ansagen abbringen. Zusätzlich gibt es diverse Würfe von Böllern, zum Teil
offensichtlich gezielt auf den Dortmunder Ordnungdienst. Bei Borussia Dortmund liefert man ein eher Richtung
Standard tendierendes Intro ab, paßt sich danach aber seiner zunächst gut aufspielenden Mannschaft an und
liefert wirklich guten Support ab, wobei teilweise auch auf den Seitentribünen über länger Zeit gestanden
wird - allerdings paßt man sich dann auch im zweiten Abschnitt an die jetzt schlechtere Leistung auf dem
Platz an und wird deutlich ruhiger - die beiden Gegentore sieht eine größere Zahl von Besuchern dann auch
gar nicht mehr, da schon vorher ein Strom der Abwanderung eingesetzt hat. Das gilt allerdings nicht für
die Fans auf der Südtribüne, die sich gerade nach den späten Gegentoren noch einmal zu Support aufraffen und
ihrer Mannschaft zu beweisen suchen, daß man auch in schweren Stunden zu ihr steht.
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