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Borussia Dortmund |
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18.05.2013, Westfalenstadion, Bundesliga |
Heute kommt der Tag, auf den sich viele Anhänger von Borussia Dortmund schon seit Wochen freuen.
Vielleicht freut man sich nicht so sehr darauf wie auf den Samstag in einer Woche, wenn es im
Londoner Wembley Stadium im Champions League Finale gegen den FC Bayern geht, und eigentlich ist
das heutige Spiel für den BVB bedeutungslos, aber man hat die Möglichkeit, mit einem Unentschieden
den Abstieg der TSG Hoffenheim zu besiegeln. Es gibt zwar keine Rivalität zu den Kraichgauern, wie
zum Reviernachbarn aus Gelsenkirchen oder vielleicht auch dem FC Bayern, aber man begegnet sich
mit aufrichtiger gegenseitiger Abscheu, da für den BVB-Anhang nichts mehr den modernen Fußball
verkörpert als der als seelenloser Retortenclub empfundene Emporkömmling aus dem Badenerland,
der umgekehrt in Borussia Dortmund die angebliche Arroganz der Altvereine personifiziert sieht,
die - so die Meinung bei den Gästen - den Mechanismen des modernen Fußballs genauso folgen,
sich aber vordergründig als Traditionsvereine mit Herz darzustellen versuchen.
Die erste Frage zur Partie wird schon vor dem Anpfiff beantwortet, denn die betrifft die
Mannschaftsaufstellung des BVB, und hier hat sich Trainer Jürgen Klopp entschieden, auf die
komplette Stammformation zurückzugreifen. Taktische Überlegungen der Gäste können dann auch
schnell in die Schublade gelegt werden, nachdem in der 5. Spielminute Robert Lewandowski das
1:0 erzielt, nachdem zuvor Koen Casteels einen Kopfball von "Kuba" Blaszczykowski noch so
eben hatte abklatschen können. In der Folge agieren die Kraichgauer erschreckend passiv und
mutlos - man scheint sich mit dem Abstieg abgefunden zu haben. Borussia Dortmund erspielt
sich eine Torchance nach der anderen, scheitert aber immer wieder an sich selbst oder den
sein Team wiederholt im Spiel haltenden Casteels, aber auch sein Gegenüber Roman Weidenfeller
zeichnet sich bei der einzigen Großchance der Gäste aus, als er in der 37. Minute gegen
den frei vor ihm auftauchenden Sejad Sahilovic klären kann. So geht das bis weit in die zweite
Hälfte, bis Hoffenheim die Partie aus dem Nichts wendet, als es zunächst - nach Foul von Mats Hummels
an Volland - und fünf Minuten später nach Notbremse von Weidenfeller gegen Schipplok - zwei Elfmeter
für Hoffenheim gibt, die Sahilovic verwandelt - in der zweiten Szene wird noch Weidenfeller von
Schiedsrichter Dr. Jochen Drees des Feldes verwiesen, so daß Feldspieler Kevin Großkreutz im Tor
steht. Borussia Dortmund hat sich - und Fortuna Düsseldorf, das durch seine Niederlage in Hannover
auf den Direktabstiegsplatz gerutscht ist - noch nicht aufgegeben und wirft noch einmal alles nach
vorne, und tatsächlich landet der Ball noch einmal in Casteels Tor, aber der Treffer wird nach
längeren Diskussionen wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt. So bleibt es dabei, daß
die TSG Hoffenheim trotz ihrer mangelnden kämpferischen Einstellung den Abstieg erst einmal vermieden
hat, die Klasse allerdings jetzt in den Relegationsspielen gegen den 1. FC Kaiserslautern
verteidigen muß.
Zum Intro der Partie werden von den BVB-Fans diverse Dinge auf Transparenten thematisiert, so z. B. die
Forderung, mit dem Geld aus dem Mario Götze Transfer den Namen der BVB-Spielstätte zurückzukaufen
und auch offiziell zum traditionellen Westfalenstadion zurückzukommen sowie der mögliche Abstieg von
Hoffenheim aus der Bundesliga und somit das "Scheitern des Projektes". Danach gibt es bei den heute
nahezu von gegnerischen Fans ungestörten Borussia-Fans in die üblichen Gesänge und Rituale, während
die doch zum wohl wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte angereisten Gästefans in der Nord-Ost-Ecke
Asyl finden und hier sporadisch mal zu hören sind. Beim BVB hat man ein Banner herausgekramt, das in
der Vergangenheit einmal für viel Ärger gesorgt hat, weil auf ihm das Konterfei von Hoffenheim-Geldgeber
und Macher Dietmar Hopp neben der Bostschaft "Hasta la Vista, Hopp"
im Fadenkreuz gezeigt wird, und man darf gespannt sein, ob die Sensationspresse
diesmal geruht, das Plakat so zu verstehen, wie es gemeint ist - nämlich symbolisch für das erhoffte
Verschwinden der TSG in der Unterklassigkeit, oder ob man abermals einen "Mordaufruf" daraus zu
konstruieren gedenkt. Daraus wird dann ja am Ende auch nichts und es kann gut sein, daß das Wiedersehen
schon in der kommenden Spielzeit stattfindet.
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