BVB 09

Borussia Dortmund
vs.
TSG Hoffenheim 1:2

TSG Hoffenheim

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Letztes Spiel: Marokkanischer SV Iserlohn vs. Holzpfosten Schwerte 18.05.2013, Westfalenstadion, Bundesliga
Nächstes Spiel:  FSV Zwickau vs. Energie Cottubs II

Ticket
80645 Zuschauer

Heute kommt der Tag, auf den sich viele Anhänger von Borussia Dortmund schon seit Wochen freuen. Vielleicht freut man sich nicht so sehr darauf wie auf den Samstag in einer Woche, wenn es im Londoner Wembley Stadium im Champions League Finale gegen den FC Bayern geht, und eigentlich ist Westfalenstadion das heutige Spiel für den BVB bedeutungslos, aber man hat die Möglichkeit, mit einem Unentschieden den Abstieg der TSG Hoffenheim zu besiegeln. Es gibt zwar keine Rivalität zu den Kraichgauern, wie zum Reviernachbarn aus Gelsenkirchen oder vielleicht auch dem FC Bayern, aber man begegnet sich mit aufrichtiger gegenseitiger Abscheu, da für den BVB-Anhang nichts mehr den modernen Fußball verkörpert als der als seelenloser Retortenclub empfundene Emporkömmling aus dem Badenerland, der umgekehrt in Borussia Dortmund die angebliche Arroganz der Altvereine personifiziert sieht, die - so die Meinung bei den Gästen - den Mechanismen des modernen Fußballs genauso folgen, sich aber vordergründig als Traditionsvereine mit Herz darzustellen versuchen.

Die erste Frage zur Partie wird schon vor dem Anpfiff beantwortet, denn die betrifft die Mannschaftsaufstellung des BVB, und hier hat sich Trainer Jürgen Klopp entschieden, auf die komplette Stammformation zurückzugreifen. Taktische Überlegungen der Gäste können dann auch schnell in die Schublade gelegt werden, nachdem in der 5. Spielminute Robert Lewandowski das 1:0 erzielt, nachdem zuvor Koen Casteels einen Kopfball von "Kuba" Blaszczykowski noch so eben hatte abklatschen können. In der Folge agieren die Kraichgauer erschreckend passiv und Westfalenstadion mutlos - man scheint sich mit dem Abstieg abgefunden zu haben. Borussia Dortmund erspielt sich eine Torchance nach der anderen, scheitert aber immer wieder an sich selbst oder den sein Team wiederholt im Spiel haltenden Casteels, aber auch sein Gegenüber Roman Weidenfeller zeichnet sich bei der einzigen Großchance der Gäste aus, als er in der 37. Minute gegen den frei vor ihm auftauchenden Sejad Sahilovic klären kann. So geht das bis weit in die zweite Hälfte, bis Hoffenheim die Partie aus dem Nichts wendet, als es zunächst - nach Foul von Mats Hummels an Volland - und fünf Minuten später nach Notbremse von Weidenfeller gegen Schipplok - zwei Elfmeter für Hoffenheim gibt, die Sahilovic verwandelt - in der zweiten Szene wird noch Weidenfeller von Schiedsrichter Dr. Jochen Drees des Feldes verwiesen, so daß Feldspieler Kevin Großkreutz im Tor steht. Borussia Dortmund hat sich - und Fortuna Düsseldorf, das durch seine Niederlage in Hannover auf den Direktabstiegsplatz gerutscht ist - noch nicht aufgegeben und wirft noch einmal alles nach vorne, und tatsächlich landet der Ball noch einmal in Casteels Tor, aber der Treffer wird nach längeren Diskussionen wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt. So bleibt es dabei, daß die TSG Hoffenheim trotz ihrer mangelnden kämpferischen Einstellung den Abstieg erst einmal vermieden hat, die Klasse allerdings jetzt in den Relegationsspielen gegen den 1. FC Kaiserslautern verteidigen muß.

Zum Intro der Partie werden von den BVB-Fans diverse Dinge auf Transparenten thematisiert, so z. B. die Forderung, mit dem Geld aus dem Mario Götze Transfer den Namen der BVB-Spielstätte zurückzukaufen und auch offiziell zum traditionellen Westfalenstadion zurückzukommen sowie der mögliche Abstieg von Westfalenstadion Hoffenheim aus der Bundesliga und somit das "Scheitern des Projektes". Danach gibt es bei den heute nahezu von gegnerischen Fans ungestörten Borussia-Fans in die üblichen Gesänge und Rituale, während die doch zum wohl wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte angereisten Gästefans in der Nord-Ost-Ecke Asyl finden und hier sporadisch mal zu hören sind. Beim BVB hat man ein Banner herausgekramt, das in der Vergangenheit einmal für viel Ärger gesorgt hat, weil auf ihm das Konterfei von Hoffenheim-Geldgeber und Macher Dietmar Hopp neben der Bostschaft "Hasta la Vista, Hopp" im Fadenkreuz gezeigt wird, und man darf gespannt sein, ob die Sensationspresse diesmal geruht, das Plakat so zu verstehen, wie es gemeint ist - nämlich symbolisch für das erhoffte Verschwinden der TSG in der Unterklassigkeit, oder ob man abermals einen "Mordaufruf" daraus zu konstruieren gedenkt. Daraus wird dann ja am Ende auch nichts und es kann gut sein, daß das Wiedersehen schon in der kommenden Spielzeit stattfindet.

Westfalenstadion

Westfalenstadion

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