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81359 Zuschauer
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Am 2. Spieltag seiner ersten Bundesligasaison haben die "Schanzer" des FC Ingolstadt beim Heimspiel gegen Borussia
Dortmund einen Dämpfer erhalten - man geriet nach einem 1:0-Erfolg gegen den FSV Mainz 05 mit 0:4
unter die Räder. Die weitere Saison verlief aber gut für den Club, der bei seiner Gründung als
Fusionsclub aus MTV und ESV Ingolstadt im Jahr 2004 noch viertklassig war und man geht heute als
Tabellenzehnter ins Rückspiel gegen die Westfalen, wobei die Distanz zu den Europa League
Plätzen mit vier Zählern geringer ist, als die zum Relegationsplatz, auf den die Bayern fünf
Punkte Abstand halten. Wie in der Hinrunde hat man - diesmal das Auswärtsspiel - gegen Mainz
mit 1:0 gewonnen, aber gegen den Tabellenzweiten sind die Schanzer natürlich dennoch krasser
Außenseiter und alles andere als ein BVB-Sieg wäre am heutigen Samstag eine Überraschung.
Tatsächlich machen die Schwarz-Gelben von Beginn an das Spiel, tun sich aber gegen die massive
Abwehr des FC Ingolstadt schwer, der kräftig Beton anrührt und zudem immer mal wieder rustikal
einsteigt und die krankheitsbedingte Abwesenheit der zuletzt starken Marco Reus und Ilkay
Gündogan trägt ebenfalls dazu bei, dass im Mittelfeld die Ideen fehlen. Das Dortmunder Publikum
ist dann auch noch etwas unzufrieden mit Schiedsrichter Guido Winkmann, der nach Meinung der
Schwarz-Gelben die Verwarnungskarte zu lange in der Tasche läßt und zudem einmal dem BVB den
Vorteil abpfeift - allerdings hat auch Ingolstadt Grund zur Klage, als ein grenzwertiger Einsatz
von Mats Hummels im Strafraum gegen Dario Lezcano ohne Elmeterpfiff bleibt. Im zweiten Abschnitt
hat Borussia Dortmund dann allerdings keinen Grund zur Klage und es sind die Schanzer, die sich
vom Schiedsrichter stark benachteiligt fühlen und das nicht ganz zu Unrecht, denn zunächst findet
ein Eigentor von Hummels keine Anerkennung, da ein Foul vorgelegen haben soll, dass freilich
eher geringfügiger war, als in der fraglichen umgekehrten Situation und danach gewinnt Borussia
Dortmund durch zwei Treffer von Pierre-Emerick Aubameyang, bei denen jeweils ein Regelverstoß
vorliegt - einmal steht Aubameyang selbst kanpp abseits, einmal hat Henrik Mkhitaryan im Vorfeld
das Leder mit der Hand gespielt.
"Doch die Winterpause war ja schon wieder eigentlich viel zu lang und es war höchste Zeit für ein
BVB-Heimspiel und so war die Stimmung gemessen an Wetter und Gegner okay, aber das Spiel lud auch
nicht gerade zur Ekstase ein." heißt es bei den Kollegen von
schwatzgelb.de
und dem ist eigentlich nur hinzuzufügen, dass nicht nur der Gegner selbst wenig Emotionen bei
den Heimfans hervorzurufen vermag, sondern das auch für seine Anhänger gilt, die sich zwar
alle Mühe geben, ihre Farben zu unterstützen, aber alleine dadurch, dass sie, wie die Fans aller
Clubs, die nicht in der für die eigentlichen Gästeblocks nötige Stärke im Westfalenstadion
auflaufen, in der Nordost-Ecke untergebracht sind, so sie deutlich weniger auffallen und so nicht
nenneswert zur Motivation der Südtribüne - geschweige denn der Seitentribünen - beitragen
können. Das gilt auch, als sich der Gästeblock über die umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen
entrüstet, so dass am Ende eher Erleichterung auf BVB-Seite vorherrscht, dass es noch so eben gutgegangen
ist, als dass Begeisterung oder auch nur eine aufgeheizte Stimmung gegenüber den Gästefans festzustellen
wäre.
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