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23.11.2013, Westfalenstadion, Bundesliga |
Heute ist wieder die Partie angesagt, die seit Jahren als das Gipfeltreffen im deutschen
Fußball gilt und zum Abschluß der letzten Saison gar als das Gipfeltreffen um die europäische
Krone - oder besser gesagt, den sogenannten 'Henkelpott' als Siegespokal der Champions Leaugue -
ausgetragen wurde. Auch aktuell stehen die beiden Kontrahenten von Borussia Dortmund und dem
FC Bayern München auf Platz eins und zwei der Tabelle, wobei die Bayern nach der unerwarteten
Dortmunder Niederlage in Wolfsburg die Nase um vier Zähler vorne haben und der BVB mit großen
Verletzungssorgen in die Partie geht, denn die komplette erste Abwehrreihe geht symbolisch oder
tatsächlich "am Stock", wobei Lukasz Piszczek schon seit Saisonbeginn ausfällt (und heute
wieder auf der Bank sitzt), so daß man seinen Vertreter Kevin Großkreutz zumindest auf die
akutelle Spielzeit bezogen als Stammkraft werten kann - mit Ilkay Gündogan fehlt dafür
ein weiterer Defensivspieler aus dem Mittelfeld.
Die Abwehrformation des BVB um Sokratis und Manuel Friedrich, der in dieser Woche noch vertragsfrei
und somit kurzfristig verpflichtbar war, läßt zwar Abstimmungsprobleme erkennen, erweist sich aber als
erstaunlich sattelfest, so ist die Partie recht chancenarm, nachdem die Gastgeber bereits in der 4.
Minute eine große Möglichkeit in Person von Robert Lewandowski liegen lassen. In der Folge neutralisiert
man sich zunächst, bis der BVB in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit aktiver wird und ein paar
Torchancen verbuchen darf, abgelöst von einer Drangphase des FC Bayern kurz vor der Pause, in die es
mit einem Spielstand von 0:0 geht, wobei beide Teams bereits in Führung liegen könnten. In der zweiten
Hälfte geht es ausgeglichen weiter, bis ausgerechnet der eingewechselte Ex-Borusse Mario Götze, der von
großen Teilen des BVB-Anhangs als Verräter empfunden wird, an der Strafraumgrenze angespielt wird und
das Leder mit einer Mischung aus Picke und Außenrist ins lange Eck befördert. Nach dem Führungstreffer der
Bayern wird der BVB aktiver und vergibt große Chancen durch Henrik Mkhitaryan und Marco Reus, und so geht
der Schuß nach hinten los, Arjen Robben kann einen Konter des FC Bayern mühelos zum 0:2 abschließen.
Damit ist die Luft raus aus der Partie, und der dritte Bayerntreffer durch Müller in der 87. Minute hat
nur noch statistischen Wert. Am Ende hat Borussia Dortmund zwar ansehnlich gespielt, steht aber im dritten
Pflichtspiel in Folge mit leeren Händen da und muß sich angesichts der nahenden Aufgabe gegen den SSC Napoli,
die man umbedingt siegreich gestalten muß, wenn man sich die Chance auf das Weiterkommen in der Champions Leauge erhalten
will, schnell wieder auf seine Stärken besinnen. Das heutige Spiel wurde jedenfalls eher in der Offensive
verloren, in der man in Bestbesetzung auftritt, statt in der dezimierten Defensive; und man darf nicht
vergessen, daß auch der FC Bayern auf wichtige Spieler wie Ribery oder Schweinsteiger verzichten mußte.
Im Gästeblock startet man die Partie mit einer kleinen Choreographie, der man den ominösen 'Henkelpott'
in rot auf weiß darstellt und den Finger mit 'IMMER NOCH AUF DER SUCHE?' in die Dortmunder Wunde legt,
eine Antwort auf die Dortmunder Choreo zum letztjährigen Viertelfinalheimspiel gegen Malaga, wo es
'AUF DER SUCHE NACH DEM HENKELPOTT' heißt. Währenddessen beschäftigt man sich beim BVB Anhang mit dem
'verlorenen Sohn' Mario Götze, dem man mit 'BVB o FCB - ECHTE LIEBE o. MIA SAN MIA - FÜR DICH WAR'S
LÄNGST KLAR - FICK DICH GÖTZ€!' finanzielle Motive für den Wechsel unterstellt. So erwartet Götze
dann nach seiner Einwechslung auch ein gellendes Pfeifkonzert, das er natürlich mit dem Treffer aus
seiner Sicht passend beantwortet. Zwischendurch machen sich die Bayern-Fans mit Spruchbändern "WENN DES EUER
FÜHRER WÜSSTE - UNTERGEGANGEN GEGEN DIE BAYERN-JUDEN" über den zuletzt teils offen aufgetretenen
rechtsextremen Teil der BVB-Fanszene lustig, der dem Verein und vielen anderen Fans sichtlich peinlich ist -
man hat auf bundesweit beachtete Vorfälle wie Soldaritätsplakate für die verbotene Gruppe 'Nationalen Widerstand Dortmund - NWDO'
in der letzten Saison gegen Werder Bremen vom 24.8.2012
oder einen beim letzten Heimspiel gegen den VfB Stuttgart auf dem Zaun per Hitlergruß jubelnden Fan mit
Stadionverboten reagiert - die Bayernfans versuchen es dagegen mit Ironie und spielen dabei auf die
jüdische Tradition ihres Clubs an, die vor allem vom ehemaligen Präsidenten Kurt Landauer verkörpert wird.
Insgesamt herrscht aber auf beiden Seiten gute Stimmung, und der Anhang von Borussia Dortmund feiert sein
Team dann auch nach dem Spiel trotz der Niederlage ebenso wie die siegreichen Bayern-Spieler in der Gästekurve
von ihrem eigenen Anhang gefeiert werden.
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