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Borussia Dortmund |
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04.05.2013, Westfalenstadion, Bundesliga |
Als der Spielplan für die Bundesligasaison 2012/13 herausgekommen ist, dürften viele gemutmaßt haben,
daß der heutigen Partie entscheidende Bedeutung bei der Vergabe des Meistertitels zukommen würde. Immerhin
spielt heute der Titelverteidiger gegen den Rekordmeister, und letzterer wollte nach zwei Jahren ohne Titel
unbedingt selbst wieder auf's Podest kommen. Das sind die heutigen Gäste allerdings so humorlos angegangen,
daß sie - auch angesichts der Schwäche der Konkurrenz - schon seit Wochen als Titelträger feststehen.
Auch der BVB hat keine großen Ambitionen mehr, sondern steht als Teilnehmer an der kommenden UEFA Champions
League fest, aber daß die Partie zu einer völligen Unzeit kommt, hat eben jene Champions League zu
verantworten, denn die beiden heutigen Kontrahenten haben sich für das Finale des Wettbewerbs qualifiziert,
das in guten drei Wochen im Londoner Wembley-Stadion stattfinden wird und dürften bei der heutigen Partie
versucht sein, das Hauptaugenmerk darauf zu richten, dem jeweils anderen nicht mehr über ihre Stärke
und Strategie zu verraten, als dem ohnehin bekannt ist.
Von daher ist es kein Wunder, daß Bayern-Trainer Jupp Heynckes sein Team kräftig durchwürfelt und gleich
acht Spieler aus der Mannschaft austauscht, die sich am letzten Mittwoch mit 3:0 beim FC Barcelona
durchgesetzt hat. Eher kann man sich darüber wundern, daß sein Gegenüber Jürgen Klopp 'nur' fünf
Spieler austauscht und sein Team mit Stammkräften wie Ilkay Gündogan und Robert Lewandowski auflaufen
läßt, wobei ersterer bereits nach 14 Minuten den Rasen leicht angeschlagen wieder verläßt. Zu diesem
Zeitpunkt steht es bereits 1:0, und es ist mit Kevin Großkreutz einer der in die Mannschaft rotierten,
der eine Vorlage von Stammkraft "Kuba" Blaszczykowski volley im Tor der Bayern unterbringt. Zwölf
Minuten später ist es bei den Gästen der ebenfalls neu ins Team gekommene Mario Gomez, der nach einer
Unsicherheit in der BVB-Defensive für den Ausgleich sorgt. Es dauert bis kurz vor der Pause, bis es
die nächste große Torchance - abermals durch Gomez - gibt, und auch die zweite Hälfte ist chancenarm,
bringt aber mehrere Aufreger. Zum einen gibt es einen Handelfmeter für den BVB - den Lewandowski
verschießt - zum anderen eine gelb-rote Karte gegen Rafinha nach Ellbogencheck, deren Berechtigung man
beim FC Bayern überhaupt nicht wahrhaben will, obwohl die Szene näher an einer glatt-roten Karte als
an einem nicht strafwürdigen Verhalten ist. In Überzahl macht Borussia Dortmund etwas mehr Druck, kann
jedoch keinen Treffer mehr erzielen, und so bleibt es bei der 1:1-Punkteteilung, die es auch im Hinspiel
gegeben hat.
Auf Borussia-Seite gibt es ein Intro des Fanclubs Jubos, bei dem Transparente gezeigt werden, die mit
der Aufschrift "Das Streben nach Geld" "zeigt wie viel Herz" "man wirklich hat..." "Verpiß dich, Götze!"
mit drastischen Worten Stellung zum Wechsel von BVB-Regisseur Mario Götze zum Rekordmeister bezieht,
der zum Saisonende per Ausstiegsklausel nach München wechseln wird, wo er zwei Milionen Euro mehr pro
Jahr verdienen soll als beim BV Borussia. Ums Geld geht es auch in der zweiten Plakataktion, und zwar
um Eintrittspreise bzw. speziell Top-Zuschläge: "Der Liga es" "vorgemacht" "Topspielzuschläge"
"abgeschafft", womit thematisiert wird, daß man beim BVB keine solchen Zuschläge mehr für Gästefans
erheben will, allerdings ignoriert, daß Dortmund in der Kritik steht, weil man mit den regulären
Preisen der Gäste am oberen Ende der Preisskala liegt. Die Bayern-Fans haben auch ein Spruchband
mitgebracht und zelebrieren mit "Alle sprechen vom deutschen Finale!" "Wir nicht!" "Wir sind Bayern!"
"Wir sind München" "Scheiß-BVB!" ihre Alleinstellungsmerkmale. Schließlich gibt es zur zweiten Hälfte
noch ein Intro des BVB-Fanclubs The Unity, bei dem auf weiteren Spruchbändern "Marko A. - mißhandelt
und ermordert von Polizisten! ACAB" zu lesen ist. Neben der Verallgemeinerung aus der Abkürzung, die
von einer Art ist, wie sie Fußballfans, wenn es um sie selbst geht, ungern hinnehmen, ist noch zu
erwähnen, daß es sich bei dem zitierten Fall um den von Marko Azapovic handelt, einen kroatischen
Fußball-Fan von Hajduk Split, der in seinem Heimatland zu Tode gekommen ist und nicht, wie man
annehmen könnte, um einen Fall aus Deutschland.
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