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80720 Zuschauer
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Heute treffen sich die beiden Borussias aus Dortmund und Mönchengladbach zum samstäglichen Spätspiel der
Fußball-Bundesliga, und es sah bei den Nachmittagsspielen lange so aus, als würde der BVB bereits als
uneinholbarer Spitzenreiter in die Partie gehen. Mit einem Tor in der Nachspielzeit hat jedoch der
Konkurrent vom FC Bayern München die Partie beim SV Werder Bremen noch gedreht und das hat zur Folge,
daß man nun wieder einen Heimsieg braucht, wenn man die Meisterfeier nicht noch einmal verschieben will.
Mit der ernsthaften Gefahr, noch abgefangen zu werden, rechnet bei fünf Punkten Vorsprung und drei
verbleibenden Spielen im Schwarz-Gelben Lager ohnehin niemand. Zumindest nominell steht man dabei vor
der schwersten Aufgabe des Restprogramms, denn für den Borussia VfL Mönchengladbach geht es auch noch
um die sprichwörtliche Wurst, da man nur einen Punkt hinter dem Tabellendritten Schalke 04 steht und
noch auf die direkte Qualifikation zur Champions League hoffen kann. Mit einem Auswärtssieg könnte die
"Elf vom Niederrhein" also schon heute an den Knappen vorbeiziehen - allerdings haben letztere morgen
noch die Chance, auswärts beim FC Augsburg nachzulegen.
Die Hausherren versuchen von Anfang an nach vorne zu spielen, beißen jedoch bei den defensiv
agierenden Gladbachern zunächst einmal auf Granit, was wohl auch daran liegt, daß man doch erst einmal
spürbar nervös agiert und sich deutlich mehr Abspielfehler im Mittelfeld leistet als gewöhnlich.
In der 20. Minute wird es erstmals richtig gefährlich für die Gäste, als Shinji Kagawa den Pfosten
trifft und Robert Lewandowskis Nachschuß geblockt werden kann. Drei Minuten später ist es dann so weit,
wobei der in dieser Spielzeit selten eingesetzte Ivan Perisic einen Freistoß von Marcel Schmelzer
im Tor unterbringt. Danach bleibt der BVB überlegen, hat aber Glück, als ein Konter des VfL zum
Tor führt, das jedoch wegen einer umstrittenen Abseitsentscheidung keine Anerkennung findet. Nach
einer guten Stunde kommt es zum 2:0 durch Shinji Kagawa, und erneut ist Schmelzer an dem Treffer
beteiligt, der einen Konter über Lewandowski einleitet - der Pole spielt schließlich den Ball
weiter zu Kagawa. Damit ist das Spiel entschieden, auch wenn Gladbach zunächst noch einmal aufzudrehen
scheint. Das erweist sich schnell als Strohfeuer, und der Großteil der verbleibenden Zeit sieht einen
BVB, der das Geschehen auf dem Platz kontrolliert und kaum noch in Gefahr kommt.
Zum Intro wird im Heimbereich ein Transparent mit der Aufschrift "Zum Tempel der Glückseligkeit machst
Du das Stadion durch Dein Spiel!" - ein Zitat aus einem recht alten BVB-Lied - präsentiert, während es bei den Gästen keine besondere Aktion, aber
diverse Schwenkfahnen und Doppelhalter gibt - derartiges hat man bei den Anhängern von Borussia Dortmund
natürlich auch noch in größerer Zahl zu bieten. Nachdem klar wird, daß man heute die Meisterschaft
einfahren wird, geht die Stimmung natürlich hoch bei den Gastgebern, und trotz Bitten von Stadionsprecher
Norbert Dickel, auf Pyrotechnik zu verzichten, greift man tief in den Rauchtopf und taucht die Südtribüne
in gelbe und weiße Schwaden - dazu gibt es auch ein paar bengalische Feuer. Nach Abpfiff folgen die meisten
Fans dann allerdings der Bitte, angesichts der Tatsache, daß noch ein Heimspiel folgt, nicht den Rasen
zu betreten, und man läßt die Mannschaft alleine im Innenraum feiern, die zu allen Tribünen kommt und sich
bei den Anhängern bedankt - viele Dortmunder Fans sind noch lange nach Abpfiff im Stadion, nachdem sich
der Gästeblock bereits geleert hat. In der folgenden Nacht machen viele in Dortmund die Nacht zum
Tage und sorgen dafür, dass der Spitzname "Bierstadt" einmal mehr mit Leben gefüllt wird.
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