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OSC Bremerhaven |
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14.08.2009, Nordseestadion, Oberliga Bremen |
Der OSC Bremerhaven ist 1972 als Fusion diverser Vereine der Stadt entstanden und parallel spielte damals noch der
TuS Bremerhaven 93, der 1976 genau zum Aufstieg in die 2. Bundesliga zum Olympia Sport Club
übertrat, der sich bei seiner Gründung von NOK-Chef Willy Daume die Verwendung des Logos der Olympischen Spiele in
Nünchen als Vereinslogo hatte zusichern lassen. Bremerhaven 93 hatte schon eine bewegte Geschichte hinter sich, in der
man einmal als ATSV Bremerhaven ins Halbfinale der deutschen Arbeitermeisterschaft vorgestoßen war und 2:3 gegen Nordiska Berlin verloren hatte und sich später als langjährig erstklassiger Oberligist für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifizierte, wo man in der Gruppenphase ausschied. Der erneute Marsch in die Höherklassigkeit war nicht erfolgreich und man stieg ebenso nach einem Jahr Zweitklassigkeit ab wie beim neuen Anlauf 1979/80, nach dem man bis in die 6. Liga durchgereicht wurde. Heute ist der OSC als Bremer Oberligist aktiv und es geht gegen den Brinkumer SV,
der 2005/06 für ein Jahr 'echter' Oberligist war, dann aber sofort wieder abstieg und inzwischen durch die Umbenennung der
Verbandsliga wieder zu Oberligaehren kommt. Man geht als Titelverteidiger ins Oberligarennen, was sicher eher selten vorkommt, aber man hat - wie alle anderen Bremenligisten - auf den kostspieligen Aufstieg in die Regionalliga verzichtet.
Die Gastgeber zeigen nur wenig Respekt vor dem Meister, dessen Viererkette immer wieder mit geschicktem Quer- und
Diagonalspiel vor Probleme gestellt wird. Nach 19 Minuten wird das mit dem 1:0 durch Mirko Franke belohnt, der freilich
nach Ansicht der Brinkumer im Abseits stand und nicht, wie man es bei Hausherren und Unparteiischen sieht, aus der
Tiefe gekommen ist. Noch vor der Pause sorgt ein Elfmeter nach Foul an dem quirligen Ufuk Gencer für das 2:0 und nach einem
schnellen Konter fällt eine halbe Stunde nach Wiederanpfiff das 3:0 durch Patrick Rosemann. Das erste Brinkumer Tor, das aus einem Handelfmeter nach 'Faustballabwehr' im Strafraum resultiert, bringt den OSC Bremerhaven nicht mehr aus der Spur und es ist erneut Patrick Rosemann, der wieder auf drei Tore Differenz erhöht. Der zweite Treffer für Brinkum ändert fünf Minuten vor dem Abpfiff nur noch die Statistik und bei Brinkum hängt erst mal der Haussegen schief, da man jetzt (den Kreispokal einbezogen) zweimal in Folge verloren hat, nachdem man im letzten Jahr in der Bremenliga ohne Niederlage geblieben war.
Das Nordsee-Stadion ist eine imposante Anlage, die 1975 von der Stadt Bremerhaven gebaut worden war und seither
anstelle des Zollinlandplatzes für den OSC Bremerhaven genutzt wird. Es glänzt mit einer überdachten Haupttribüne,
die zum größten Teil über orangefarbene Sitzschalen verfügt - soweit die Farbe unter dem schon länger nicht mehr entfernten
Dreck noch zu erkennen ist - und zusätzlich ein paar ebenfalls orangefarbene Holzbänke zu bieten hat. Dazu kommen eine mächtige
Traverse auf der Gegenseite, die heute gesperrt ist, und ausbaufreie Kurven. Es stellt sich die Frage, für wen die Anlage überhaupt sein sollte, denn mit 10000 war sie auch für einen Zweitligisten der 1970er Jahre mehr als üppig geschnitten und in den letzten Jahren haben sich allzuoft 50 Leute und weniger im weiten Rund des Nordseestadions verloren. Daß das heute anders ist, liegt nicht zuletzt daran, daß der OSC die Partie massiv beworben und mit dem Verteilen von Freikarten nachgeholfen hat, aber ob mit dem heutigen Spiel die erhoffte Initialzündung bei den Olympischen verbunden ist, muß sich in Zukunft noch zeigen und ausverkauft wird sicherlich erst wieder sein, sollte man mal ein hochkarätiges DFB-Pokalspiel veranstalten, wie 2005 Lokalrivale FC Bremerhaven 93 vor 9897 Zuschauern gegen Schalke 04.
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