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07.04.2007, Emirates Stadium, Premier League |
Die letzte Saison im Highbury Stadion kann für den Arsenal FC kaum als erfolgreich bezeichnet werden. In FA-Cup und Ligacup sind die Gunners früh ausgeschieden und mit der Meisterschaft hatte man nichts zu tun. Etwas Erleichterung brachte immerhin das Saisonende, als
man das Endspiel der Champions League erreichte - und unglücklich gegen den FC Barcelona verlor - und in der Liga am letzten Spieltag noch den vierten Platz und somit die Qualifikation zur Champions-League erreichte und das auch noch auf Kosten des Rivalen Tottenham Hotspur. Die erste Saison im neuen Emirates Stadium knüpft da lückenlos an: in FA-Cup und Liga-Cup ist man wieder früh auf der Strecke geblieben und diesmal hat es auch in der Champions League das unerwartete Aus im Achtelfinale gegen den PSV Eindhoven gegeben. In der Meisterschaft ist wiederum Platz vier das beste, worauf man hoffen kann, aber mit zuletzt zwei Niederlagen in Folge ist Arsenal in Gefahr, diesmal zum Saisonende hin den Quali-Platz zu verspielen. Die heutigen Gäste vom West Ham United FC - ein weiterer Lokalrivale für die Gunners - waren es, die in der Vorsaison am letzten Spieltag mit einem 2:1 gegen Tottenham Schützenhilfe leisteten und selbst am Ende mit 55 Punkten auf Platz neun kamen. In der laufenden Saison sieht West Ham allerdings wie ein sicherer Absteiger aus und man hat als Vorletzer bereits fünf Punkte Rückstand auf Sheffield United auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz. Um die Chance zu wahren, nicht nach zwei Jahren Zugehörigkeit zur Premier Leage wieder zweitklassig zu werden, sollte man heute also alles daran setzen, in dieser prestigeträchtigen Partie nicht als Verlierer vom Platz zu gehen.
Die Gunners scheinen schnell zeigen zu wollen, wer hier Herr im Haus ist, und setzen West Ham sofort
unter Druck. Gegen die massive Abwehr der Gäste tut man sich aber schwer und wenn es dann doch mal
eine klare Chance für die Hausherren gibt, verziehen die entweder oder der Torhüter von West Ham, Robert Green,
ist auf dem Posten wie Mitte der ersten Hälfte bei einem schönen Schuß von Tomas Rosicky. In der Nachspielzeit
der ersten Hälfte folgt dann der Schock für Arsenal. Ein weit geschlagener Ball kommt in den Lauf von Zamora,
der das Leder aufspringen läßt und gefühlvoll über Jens Lehmann ins Netz der Gunners hebt. Die legen in der
zweiten Hälfte eine weitere Schippe drauf und stürzen die Abwehr der Gäste von einer Verlegenheit in die andere, aber das Glück
ist heute einfach nicht mit den Gastgebern, so daß Außennetz, Pfosten und Torlatte retten, wenn die aufopferungsvoll kämpfende Abwehr der Gäste mal nicht einen Fuß in den Weg bekommt. Am Ende ist der Sieg von West Ham United sicherlich glücklich, aber aufgrund vor allem der kämpferischen Leistung der Hammers auch alles andere als unverdient.
Hinter dem Tor gibt es ein kleineres Grüppchen von Heimfans, die recht kontinuierlich aktiv sind und ihr Team mit Sprechchören
unterstützen, während der in einer Diagonale untergebrachte Gästeblock gut gefüllt ist und ebenfalls ziemlich durchgängig zu
hören ist. Vor allem während der Drangphase von Arsenal in der zweiten Hälfte springt der Funke phasenweise auch auf den Rest des Stadions über und bei ein oder zwei Gelegenheiten beteiligen sich dann auch tatsächlich beide Seitentribünen am Support. In diesen Momenten wird klar, über was für ein Potential das oft als unterkühlt geltende Publikum der Gunners verfügt, denn man kann buchstäblich sein eigenes Wort nicht verstehen. Leider ist diese Form des Supports immer nur von sehr kurzer Dauer, aber trotzdem kann man sagen, daß die Stimmung im Emirates zumindest beim Derby gegen West Ham für Premier League Verhältnisse sehr gut ist - allerdings kann man auch nicht übersehen, daß viele Zuschauer das Stadion trotz des knappen Spielstandes deutlich vor dem Abpfiff verlassen.
Das Emirates Stadium ist vielleicht einen Kilometer Luftline von der Stelle entfernt, wo das Highbury zu finden war, das bereits
abgerissen wurde, um für Wohnbebauung zu weichen. Mit seiner abgerundeten Form und den leicht wellenförmig verlaufend ineinander übergehenden Tribünen sowie in die Dachkonstruktion integrierten Flutlichtmasten ist das neue Stadion das komplette Gegenteil des alten, das mit vier separat stehenden Tribünen ausgestattet war, von denen keine der anderen glich. Von innen ist die Anlage mit roten Sitzschalen ausgestattet, von außen trägt sie an mehreren Stellen weithin sichtbar ihren Namen sowie einige Zeichen der Gunners, so daß kein Zweifel bleibt, wer hier zuhause ist, und in zwei der Diagonalbereiche ist zwischen Oberseite der Tribüne und Überdachung eine Multi-Mediaanzeigetafel integriert.
Insgesamt kann man dem Emirates Stadium attestieren, eine so üble Anlage nicht zu sein, aber mit der Atmosphäre und vor allem der individuellen Note des alten Highbury kann es logischerweise nicht mithalten und so wird es die meisten Freunde sehenswerter Fußballstadien wehmütig stimmen, welches Kleinod dafür aufgegeben und dem Erdboden gleich gemacht wurde. Eine Frage, die sich allerdings stellt, ist, warum man sich damit begnügt hat, ein Stadion mit einer Kapazität von etwas über 60000 Zuschauern zu bauen (das Highbury bot zuletzt 38500 Menschen Platz), statt mit einer richtig großen Anlage weiteren Fans den Besuch der Spiele zu ermöglichen.
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