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TSV Altenholz |
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Die Oberligen Schleswig-Holsteinischer Fussballverband e.V Hamburger Fußball-Verband |
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07.09.2002, Stadion Klausdorf, Oberliga Hamburg/Schleswig Holstein |
Abstiegskampf gegen Aufstiegsansprüche, so heißt das Motto auch bei der heutigen Partie.
Der Abstiegskandidat sind die Hausherren vom TSV Altenholz, haben die Kieler Vorstädter doch bereits in der lezten Saison nur um Haaresbreite einen Nichtabstiegsplatz belegt. Das hat man sich auch für die laufende Spielzeit vorgenommen, auch wenn es am Ende aufgrund von Rückzügen aus der Liga keinen sportlichen Absteiger gab. Anders sind da jedoch die Ansprüche der Gäste, die in der kommenden Spielzeit in der Regionalliga spielen wollen. Da paßt es gut ins Konzept, daß man wohl die Punkte aus dem 3:3 in Neumünster via grünem Tisch geschenkt bekommen wird, da der Gegner einen nichtspielberechtigten Akteur aufgeboten hatte. Weniger passend erscheint da schon die 2:5-Heimniederlage gegen Concordia von der Vorwoche, so daß die Gäste heute motiviert sein dürften, mit einem klaren Sieg zu demonstrieren, daß man sich von einem solchen Rückschlag nicht aus dem Tritt bringen läßt.
Zu Beginn der Partie sieht es ganz danach aus, als sollte es den Gästen gelingen, ihre
Ansprüche umzusetzen. Angriff um Angriff läuft auf das Tor der sichtlich überforderten Altenholzer, so daß es bereits nach einer Viertelstunde gut und gerne 2:0 für Bergedorf heißen könnte. Daß es dann überraschenderweise die Gastgeber sind, die in Front gehen, hat zu einem guten Teil der Schiedsrichter zu verantworten, der in einer Szene auf den Elfmeterpunkt deutet, in der keiner damit gerechnet hätte, wie die spontanen Mißfallenskundgebungen der TSV-Stürmer nach dem Pfiff zeigen, bis sie bemerken, daß ihnen gerade ein Strafstoß zugesprochen wurde. Was danach kommt, kann nur als Lehrstunde des TSV an die Adresse der Hamburger bezeichnet werden, die das Spiel wohl gerne schnell vergessen würden, aber zu ihrem eigenen Besten in Erinnerung behalten sollten. Ungeachtet der Tatsache, daß noch 70 Minuten bleiben, reagieren die Elstern mit wütenden Angriffen und lösen die Abwehr weitgehend auf. Jetzt zeigen die Hausherren, das sie wissen, wo das Tor steht, und tragen immer wieder Konter in die Vorwärtsbewegung des ASV hinein, die nicht ohne Folge bleiben. So versetzt man den Gästen einen Schlag nach dem anderen und bei Halbzeit ist die Partie mit 3:0 bereits vorentschieden. Im zweiten Abschnitt zeigt sich Bergedorf etwas konsolidiert, aber ohne Willen, dem Spiel noch die Wende zu geben, so daß der Endstand von 5:2 auch in dieser Höhe durchaus nicht unverdient ist und Bergedorf sich zum zweiten Mal in Folge mit diesem ja eigentlich nicht eben häufigen Resultat geschlagen geben muß.
Während man die Fans der Hausherren nur bei den Toren oder im persönlichen Gespräch zu
erkennen vermag, haben die Bergedorfer wie immer einige etwas auffälligere Supporter dabei. Die hängen zunächst ihre Transparente an die Bande und stellen sich dann direkt dahinter auf, was zu ersten Diskussionen mit heimischen Fans auf der wiederum dahinterliegenden Tribüne führt, die sich in ihrer Sicht beeinträchtigt fühlen (und freilich leicht um ein paar Plätze ausweichen könnten, so voll ist es nicht). Danach bringt man gelegentlich mal einen kleinen Sprechchor über die Lippen, beschränkt sich aber größtenteils auf lautstarkes Kommentieren. Das führt dann sowohl zu Diskussionen innerhalb der Bergedorfer Fanszene (Du kotzt mich an mit Deinem Pessimismus beim Stand von 0:3) als auch zu dem einen oder anderen Kommentar der Heimfans, denen es besonders ein Bergedorf-Fan mit unübersehbarer Ähnlichkeit mit Leslie Nielsen angetan hat, der ständig mit nicht immer sachkundigen Kommentaren zur Hand ist und nach Meinung der Altenholzer spätestens eine Viertelstunde vor Schluß ausgewechselt werden sollte.
Das Stadion Klausdorf liegt inmitten eines Sportzentrums und kann durchaus überzeugen. Ein
Flutlicht oder eine Anzeigetafel findet man hier zwar nicht, aber dafür ist eine Längsseite mit mehreren Stufen ausgebaut und durch grüne Plastikschalen zu einem Sitzplatzbereich gemacht. Der mittlere Bereich der Tribüne verfügt auch über eine Überdachung, die aus zahlreichen Halbkreisen besteht und aufgrund ihrer Vollverglasung beim heute sonnigen Wetter ihre Schwäche offenbart, daß sie nicht in der Lage ist, Schatten zu spenden. Der Rest der Anlage ist ebenerdig begehbar und außerdem hat man noch die Möglichkeit, der Partie vom im ersten Stock gelegenen Balkon des Vereinsheims der Hausherren zu folgen. In dieser Anlage kann man übrigens auch diversen Disziplinen aus dem Bereich der Leichtathletik nachgehen, neben einer Laufbahn ist auch ein Käfig zum Hammerwerfen und eine Anlage für den Stabhochsprung auszumachen.
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