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VfR Neumünster |
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Die Oberligen Schleswig-Holsteinischer Fussballverband e.V Hamburger Fußball-Verband |
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11.08.2002, VfR-Stadion, Oberliga Schleswig-Holstein/Hamburg |
Bei der Partie, die am frühen Sonntag Abend als letztes Spiel der ersten Runde der Oberliga
Schleswig-Holstein/Hamburg angepfiffen wird, handelt es sich nach der Meinung der meisten Beobachter um das Duell zweier absoluter Aufstiegsfavoriten. Im Vorjahr landeten beide Kontrahenten - freilich weit abgeschlagen hinter den HSV-Amateuren - auf den Tabellenplätzen vier und sechs, konnten also durchaus bereits als Spitzenmannschaften ihrer Klasse gelten, und für dieses Jahr haben sich beide vorgenommen, die Meisterschaft in ihrer Spielklasse zu erringen. Da kann das direkte Aufeinandertreffen in dieser frühen Saisonphase für beide die Funktion eines ersten Härtetests erfüllen.
Veilchen gegen Elstern heißt es übrigens im VfR-Stadion. Die Hausherren verdanken ihren
Spitznamen wohl der lila Vereinsfarbe, das gleiche mag auch für die schwarz-weißen Gäste gelten, aber vielleicht tragen sie ja auch den Namen des als diebisch verschrieenen Rabenvogels, weil sie so gerne die Zähler aus den gegnerischen Arenen mitgehen lassen. Diese Interpretation wird vom ASV schnell untermauert, geht man doch nach nur zwei Minuten bereits mit 1:0 in Führung. Danach sind jedoch erst mal die Hausherren an der Reihe - begünstigt von einer roten Karte gegen den Gegner dreht man die Partie bis zur Halbzeitpause um und auch nach der Halbzeit spielen nur die Hausherren. Logische Konsequenz ist das 3:1 und damit die scheinbare Entscheidung, doch die Partie soll noch eine weitere Wende erfahren. In der 55. Minute zeigt sich die Abwehr der Veilchen recht indisponiert und so wird den Gäste der Anschlußtreffer ermöglicht, danach erfolgt zuerst der Ausgleich bezüglich des spielenden Personals nach einer gelb-roten Karte für die Gastgeber und schließlich ein weiterer Treffer des ASV, der für den kaum noch für möglich gehaltenen Punktgewinn der Gäste sorgt, der letztendlich wohl nicht wirklich unverdient ist, den aber die Hausherren leicht hätten verhindern können.
Unter den 720 Zuschauern, von denen übrigens nur knapp über 500 Eintritt zahlen - der Rest
gehört größtenteils zu den B-Jugendmannschaften des HSV und von Hertha BSC, die im Vorspiel gegeneinander gespielt haben - befinden sich auch insgesamt drei kleinere Fangrüppchen. Auf beiden Längsseiten haben sich Anhänger des VfR eingefunden, die unter anderem per Transparent den Anspruch ihres Teams auf Platz Eins reklamieren, dazu kommen die Anhänger der Gäste, die ihr Team im Wesentlichen per Getrommel unterstützen. Ansonsten gibt es keinen nennenswerten Support, wobei der bei Halbzeit einsetzende Dauerregen sicherlich ein wenig auf die Gesamtstimmung drückt. Am Ende haben dann zumindest die Anhänger der Gäste gute Laune und das Team kommt dann auch an den Spielfeldrand, um sich feiern zu lassen.
Offiziell bietet das VfR-Stadion 10000 Zuschauern Platz, tatsächlich erscheint eine Zahl zwischen 7000 und 8000 realistischer zu sein. Wer jedoch bei einer solchen - nicht zu verachtenden - Kapazität der Anlage einen besonderen Ausbau in Form von Tribünen erwartet, letztere womöglich noch überdacht, wird enttäuscht. Im wesentlichen handelt es sich beim VfR-Stadion um ein weites Rund, das von Graswällen umgeben wird, die auf der dem Spielfeld zugewandten Seite mit ein paar Stufen ausgebaut sind. Hierzu hat man ein paar senkrechte Betonplatten aufgestellt, die Zwischenräume mit Erde aufgefüllt und mit Rasen begrünt. In gewisser Weise handelt es sich um ein reines Fußballstadion - zwar ist ausreichend Platz für Laufbahnen zwischen Zuschauerbereich und Spielfeld vorhanden, aber hier gibt es keine solche Bahn, sondern ebenfalls eine Rasenfläche. Sollte beim Errichten der Anlage das Ziel gewesen sein, dafür zu sorgen, daß auf Satellitenfotos der Anlage nichts außer einer Wiese zu sehen ist, so könnte das schon geklappt haben. Auf ein Flutlicht wurde ganz verzichtet - vermutlich wäre die Begrünung der Masten zu aufwendig gewesen. Sollte der VfR Neumünster die sportliche Qualifikation für die Regionalliga schaffen, so dürfte das Stadion - übrigens an der Geerdtsstrasse in unmittelbarer Nähe des Tierparks gelegen - ein völlig neues Gesicht bekommen, wenn auch eine Lizenzvergabe für diese Spielklasse erfolgen soll. Eine größere Umbaumaßnahme scheint auch geplant zu sein, durch die die Grünheit des Gesamteindrucks des VfR-Stadions vermutlich stark leiden wird: "Wie vor einiger Zeit in einem Interview mit Heiko Ficke (Präsident des VfR) zu erfahren war, sollen zu Beginn der nächsten Saison zwei Tribünen mit 1000 überdachten Sitzplätzen und 2000 überdachten Stehplätzen entstehen . Zudem wird der Hauptplatz mit einer Flutlichtanlage ausgestattet, sodass nun auch Abendspiele stattfinden können . Das gesamte Projekt soll ca. 1,5 Millionen DM kosten." (zitiert nach VfR Center). Allerdings ist aufgrund der Kostenangabe in DM zu vermuten, daß die angekündigten Maßnahmen bereits überfällig sind.
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