Südostasien - ein Reisebericht

Südostasien - ein Reisebericht

Diary of some Groundhopping
Übersicht Reiseberichte
 
Teil 1
Teil 3

Ankunft in Kuala Lumpur

Der Flug von Hanoi nach Malaysia verzögert sich noch etwas, so daß die Ankunft in Kuala Lumpur erst gegen 2:00 Uhr Nachts erfolgt und nach der Hochbahn 'Star LRT' kurzen und problemlosen Einreiseprozedur - hierfür benötigt man als Europäer nur einen Reisepaß - und dem Ziehen von einheimischem Geld (5 Malaysische Ringits entsprechen etwas mehr als einem Euro) muß man feststellen, daß der KLIA Expreß, der den Flughafen von der gut 60 Kilometer entfernten Hauptstadt verbindet, um diese Zeit nicht mehr verkehrt. Eine Taxipassage ist die einzige Option und kann für etwa 95 MYR im Terminal gebucht werden, worin bereits der Nachtzuschlag von gut 50 % enthalten ist. Zu viert wird also ein Taxi angeheuert und zur Rückfahrt soll sich auch noch herausstellen, daß der Zug vergleichsweise teuer ist und, daß man bereits mit zwei Leuten und etwas Verhandlungsgeschick per Taxi zum selben Preis zum Flughafen kommen kann. So geht es zum vorgebuchten Hotel nach Chinatown, wo der Tag gegen 3:30 Uhr ein recht spätes Ende findet.

Erste Eindrücke

Angesichts der späten Ankunft dient der erste Tag in Malaysia im wesentlichen neben dem Spielbesuch für Kleinigkeiten. Zunächst mal ist die geplante Weiterfahrt nach Petaling Road Singapur zu klären, für die es diverse Varianten gibt. Am zentralen Busbahnhof wird man sofort von den Vertretern diverser Busgesellschaften angesprochen und man entscheidet sich für eine etwas luxuriösere im klimatisierten Reisebus mit Liegesitzen für 60 MYR - also etwa 12 €, günstiger, aber unbequemer wäre es auch mit einfacheren Bussen oder auch per Zug gegangen. Weiterhin wird ein Internetcafe aufgesucht, denn angesichts der Entfernung zwischen Stadt und Flughafen, derer man sich vorher nicht ganz bewußt war und der Tatsache, daß der Flug nach Indonesien am Samstag morgen bereits um 7:00 Uhr geht, erscheint die ursprüngliche Planung, vorher noch mal in Chinatown zu übernachten, nicht mehr so toll, es läßt sich aber tatsächlich was bei einem Internethotelbuchungsportal etwas vergleichsweise Günstiges in der Nähe des Airports selbst finden. Danach geht es zu Fuß durch Chinatown, wo es auch Zeit für erste Besichtigungen gibt, so gönnt man der Petaling Street mit ihren zahlreichen Ständen und Geschäften einen Besuch, die direkt auf der Rückseite des Hotels liegt und ein paar Meter weiter gibt es den prächtigen Sri Maha Mariamman Tempel, die größte hinduistische Tempelanlage in Kuala Lumpur, die vor allem mit der Liebe zum Detail bei den zahlreichen außen angebrachten Götterstatuen begeistern kann, die typisch für vergleichbare Tempelanlage sind, aber selten in so großer Zahl vorkommen.

Bukit Jalil

Das war es dann aber auch an Sightseeing-Programm für Tag eins, das restliche Touristenprogramm wird auf den Freitag verschoben, wenn man aus Sri Maha Mariamman Temple Singapur zurückkehren will und fußballfrei hat und jetzt geht es erstmal zum Nationalstadion Bukit Jalil, das etwas außerhalb der Innenstadt liegt, aber per STAR LRT, einer der Hochbahnlinien innerhalb der malaysischen Hauptstadt, denkbar einfach zu erreichen ist. Hier trifft man wieder auf zahlreiche andere deutsche Fußballtouristen und mit einem bekannten Groundhopper aus Hannover, der bis vor wenigen Tagen noch bei der Copa America in Venezuela weilte, erhält die Gruppe sogar noch Zuwachs. Den Verlockungen des Kommerzes kann man auch nicht ganz widerstehen, denn das gelb-schwarze Trikot der Gastgeber ist für den Verfasser dieser Zeilen - immerhin bekennender BVB-Fan - allzu verlockend und der Preis von 80 MYR also etwa 17 €, für die einfachere Variante, die sich nur durch ein fehlendes Mini-Logo von der doppelt so teuren Turniervariante unterscheidet, kann auch nicht wirklich abschrecken. Es folgt die Partie in der erschreckend leeren Riesenanlage, wobei sich Malaysia als erstes der Gastgeberteams in sein Schicksal als Underdog fügt und mit 1:5 gegen China untergeht (siehe hier) - unterdessen ist das Team von Indonesien, zu dessen zweiten Spiel es am Samstag gehen soll, aufmüpfig und gewinnt gegen die Nationalmannschaft vom Bahrein. Nach dem Kick geht es per STAR LRT zurück nach Chinatown, wo man mit der ganzen Horde deutscher Fußballtouristen noch ein Restaurant aufsucht - natürlich chinesisch -, sich dann aber schnell von den anderen absetzt, denn man wird sich früh aus den Federn wuchten müssen, um den Bus nach Singapur zu erreichen.

Sri Maha Mariamman Temple

Sri Maha Mariamman Temple

Auf nach Singapur

Am nächsten Morgen gelingt das Aufstehen relativ einfach und so sitzt man pünktlich in dem Bus, in dem die einzige Überlandfahrt der Reise bewältigt Fountain of Wealth werden soll. Neben den Liegesitzen, die in einer Art Wanne untergebracht sind, so daß man sie kippen kann, ohne die Fahrgäste hinter einem zu stören, ist noch jeder Platz mit TV ausgestattet, auf dem man Kinofilme auswählen oder Telespiele machen kann - erinnert alles sehr an ein Flugzeug bis auf das komfortable Platzangebot und man nutzt den ganzen Luxus, um auf der Fahrt noch etwas weiteren Schlaf nachzuholen. Immer, wenn man mal wach ist und aus dem Fenster schaut, ist auf beiden Seiten der Straße nichts als dichter Dschungel zu sehen. In Singapur müssen alle Fahrgäste den Bus verlassen und zu Fuß durch das Einreiseterminal. Auch hier ist die Einreiseprozedur sehr einfach und es reicht der Reisepaß. Der Stadtstaat ist für seine rigorosen Drogengesetze bekannt und macht daraus von Anfang an keinen Hehl - unmittelbar unter den "Welcome to Singapur"-Schildern, mit denen der Reisende willkommen geheißen wird, sind kleinere Schilder angebracht, auf denen Drogenhändlern mit dem unmißverständlichen "Death to drug traffickers" die Todesstrafe angedroht wird - ein T-Shirt mit der Aufschrift "Don't walk on Grass, smoke it" dürte eine denkbar ungünstige Bekleidungsvariante sein, wenn man in den Stadtstaat einreist...

Ankunft in Singapur


Da bereits früher Nachmittag ist, werden größere Besichtigungsaktivitäten auf den Folgetag verschoben und zunächst soll Bargeld besorgt werden - Singapur - Meerlöwe ein Geldautomat findet sich am Ende originellerweise nach längerer Suche in unmittelbarer Umgebung der Stelle, wo man am Busbahnhof angekommen ist - und im Büro der Busgesellschaft die Rückfahrt gebucht werden. Nachdem das erledigt ist, geht es zu Fuß zum Hotel, das nur ein bis zwei Kilometer entfernt in Little India zu finden ist - die Inder sind in Singapur übrigens gegenüber den Chinesen, die etwa 80 % der Bevölkerung stellen, deutlich in der Unterzahl - und man kommt auf dem Weg sogar an einem Fußballstadion vorbei, dem Jalan Besar Stadium, in dem wöchentlich am Freitag das Live-TV-Spiel der S-League ausgtragen wird und, das von daher bei unserem Aufenthalt von Mittwoch bis Donnerstag nicht auf der Liste steht.

Erste Eindrücke


Vom Hotel aus geht es zu Fuß zur Hochbahn, wobei noch Zeit für eine Kaffeepause und die Besichtigung der Göttin Kali gewidmeten Sri Veeramakaliamman Singapur - 'Durian' Kulturzentrum Temple bleibt, der es allerdings an Prächtigkeit nicht mit Kuala Lumpurs Sri Maha Mariamman Temple aufnehmen kann. Per Hochbahn geht es dann frühzeitig nach Woodlands, wo es heute das S-League-Spiel Woodlands Wellington gegen den japanischen Albirex Niigata FC geben soll. Hier entpuppt es sich als kleine Planungspanne, daß man sich nicht vorab über die genaue Anreise zum Ground informiert hat, denn die Flutlichtmasten in der Nähe der Station Woodlands gehören zu einem unausgebautem Leichtathletikplatz auf einem Uni-Geländer und es stellt sich in der Befragung von Einheimischen heraus, daß man eine Station weiter bis nach Marsilling hätte fahren müssen. Das holt man schließlich nach und im Stadion trifft man auf einen der anderen Deutschen, der eigentlich den Billig-Trip per Zug hatte machen wollen, aber nach einer langen Nacht mit den Kollegen nicht aus der Koje gekommen ist und es schließlich auf den letzten Drücker per Bus und Taxi noch so gerade pünktlich zum Spiel geschafft hat und somit belegt, daß die Idee, sich am Vortag früh hinzulegen, nicht die dümmste war. Nach dem Spiel - siehe hier - ist der Tag noch nicht beendet, denn man hat sich entschlossen, sich noch zur sogenannten Night Safari in den nahegelegenen Zoo zu begeben, wo es eine sehr interessante und empfehlenswerte Tour per Tram (eigentlich ein Auto mit mehreren Anhängern) und zu Fuß gibt, bis der Zoo um 0 Uhr schließt und man sich ins Hotel zurückzieht.

Singapur - Tag 2


Neben einem zweiten Spielbesuch soll heute auch das Touri-Programm abgezogen werden, wobei man in Singapur schon etwas auswählen muß, denn die Stadt Singapur - Tribüne und Riesenrad Singapore Flyer ist doch sehr auf Tourismus zugeschnitten und hat von daher diesbezüglich einiges zu bieten. Am interessantesten erscheint das Angebot der "Duck Tours", die eine kombinierte Stadt- und Hafenrundfahrt mit einem Amphibienfahrzeug im Programm haben und damit verbinden läßt sich direkt der Besuch der imposanten Suntec City Mall, die sich über fünf Türme erstreckt, in deren Mitte mit dem Fountain of Wealth, also Brunnen des Reichtums, direkt eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt zu finden ist. Der Brunnen besteht aus einer kleinen Brunnenanlage, die immer mal wieder über einen Weg begangen werden kann, der dann wieder zeitweise gesperrt wird, um den eigentlichen Brunnen, einem Ring in mehreren Metern Höhe in Betrieb zu nehmen, von dem das Wasser im sanften Bogen nach unten fällt und so für den Reichtum steht, denn das Wasser selbst symbolisiert für Chinesen Gold und so wird es einem quasi von oben in die Hand geworfen - so jedenfalls die Erklärung des Duck-Tours-Reiseführers. In der Ente namens "Katherina" geht es schließlich auf Rundtour und es stellt sich raus, daß die meisten Sehenswürdigkeiten tatsächlich am Wasser zu finden sind.

Singapur - Einige Sehenswürdigkeiten


Hier gibt es einmal eine Art Open-Air-Theater, dessen Bühne auf dem Wasser schwimmt und wo die Zuschauer auf Tribünen mit bunten Schalensitzen Hanoi - Singapore Flyer (im Bau) untergebracht werden, die die Blicke des Stadionfreunds sofort auf sich ziehen. Wichtiger ist allerdings sicherlich der sogenannte Meerlöwe, der immerhin das Wappen des Stadtstaates darstellt und konkret ein als Löwe mit Fiscwschwanz modellierter Wasserspeier ist. Das spielt auf die sagenhafte Gründung der Stadt an, bei der ein Prinz aus Sumatra im 14. Jahrhundert einen Löwen im Dschungel der Insel gesehen und den Ort daraufhin Singa-Pora, Stadt des Löwen, getauft hat. Historisch kann das nicht ganz hinkommen, da es östlich von Indien nie Löwen gegeben hat, es gilt als wahrscheinlich, daß der Prinz einen Tiger sah - aber vielleicht war's ja auch eine Antilope, wer weiß das schon so genau? Eine weitere Attraktion der Stadt wird das noch im Bau befindliche Riesenrad Singapore Flyer sein, das 178 Meter hoch ist und den Blick bis zum malaysischen Festland und der indonesischen Insel Sumatra ermöglichen soll. Es soll werbewirksam zum Valentinstag, also 14. Februar, 2008 eröffnet werden, aber wer seiner Freundin jetzt eine Fahrt damit zum Tag der Liebe schenken will, muß sich mindestens ein Jahr gedulden, denn die Karten werden schon jetzt abgegeben und sind auf Monate hin ausverkauft.


Sehr interessant sieht auch das Kulturzentrum im Esplanade-Park aus, daß von den Einheimischen nach einer einheimischen Stachelfrucht Durian genannt Singapur - Meerlöwe wird und von uns den Namen "Fliegenaugen" erhielt, da es aus zwei halbkugelförmigen Gebäuden mit facettenartigen Metallaufsätzen besteht, die dazu dienen, möglichst viel Wärme zu reflektieren und die Klimatisierungskosten zu senken. Nach dem Ende der Tour entscheidt man sich, noch nicht genug auf dem Wasser gewesen zu sein und legt noch eine Rundfahrt durch die Kanäle der Stadt ein, bei der auffällt, das alle Brücken der Stadt interessanterweise mit Namens und Datums-Schilder versehen sind. Am Ende geht es noch mal zum Fountain of Wealth zurück, denn man hat sich vorgenommen, das Prunkstück während des Betriebs des oberen Ringes zu knipsen, was am Ende dazu führt, daß man sich wesentlich länger dort aufhält als geplant und doch wieder erst zur Dämmerung am Stadion des heutigen Spiels - dem Bishan Stadium des Home United FC - aufläuft, wo es ein unspektakuläres 0:0 gegen Sengkang Punggol gibt - siehe hier - und danach macht man sich zum Hotel auf und unterbricht diesen Weg nur noch, um sich ganz in der Nähe der Herberge noch ein schmackhaftes Essen - in Little India natürlich aus der indischen Küche - zu gönnen, schließlich soll es am nächsten Tag früh morgens zurück nach Kuala Lumpur gehen, um auch noch etwas mehr von Malaysias Hauptstadt zu Gesicht zu bekommen.


Singapur - Elin Bridge

Singapur - Ord Bridge

Info

Die Bilder in diesem Bericht sind aus Platzgründen nicht in den Absätzen zu finden, zu denen sie inhaltlich passen. Das Bild vom Straßenverkehr mit den Motorradfahren ist das erste aus Hanoi, die darüber sind aus Bangkok. Bei vielen Browsern sollte eine kleine Erklärung in einem Kasten angezeigt werden, wenn man mit dem Mauszeiger auf ein Bild geht, aber z. B. bei Firefox funktioniert das aus irgendeinem Grund nicht. Dann sollte es klappen, wenn man das Bild mit der rechten Maustaste anklickt und dann "Eigenschaften" oder ähnliches auswählt und den sogenannten "Alternativtext" beachtet.

Info

 

Diary of some Groundhopping
Übersicht Reiseberichte
 
Teil 1
Teil 3