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SV Hessler 06 |
Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen Regional-Liga.DE |
Supporters Wattenscheid Blues Brothers WAZ Lokalteil Wattenscheid |
03.10.2002, Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion, Verbandspokal Westfalen |
Die Ausgangslage beim Pokalspiel des SV Gelsenkirchen-Hessler 06 und der SG Wattenscheid 09 ist klar:
Klarer Favorit sind die in der Regionalliga kickenden Gäste, die immerhin vier Klassen oberhalb der Gastgeber an den Start gehen. Der SV Hessler 06 muß hoffen, die Partie möglichst lange offen zu halten und dann vielleich mit einem späten Tor für die Sensation zu sorgen. Ein Pokalspiel wie viele andere ist es also, aber eins, um das es im Vorfeld einigen Wirbel gegeben hat. Um eine Kollision mit dem UEFA-Cup-Spiel des FC Schalke 04 gegen den FK Gomel zu vermeiden, hatte man sich im Vorfeld auf eine Verlegung der Partie auf den Vortag geeinigt. Einen Tag vor dem geplanten Termin hat dann die SG Wattenscheid ihre Zustimmung zurückgezogen, weil Trainer Bongartz erfuhr, daß dies auch eine örtliche Verlegung auf den Nebenplatz und somit ein Spiel auf Asche bedeutet hätte. So kommt es jetzt um 13:00 Uhr zum Spiel im Stadion, auch wenn der Bezirksligist damit alles andere als glücklich ist, was aus auch dem folgenden - von der Website des SV Hessler zitierten - Kommentar hervorgeht:
Einen Tag vor dem Pokalspieltermin, der am 24.09. einvernehmlich vereinbart worden war, ließ Herr Bongartz selbst diesen Termin wieder platzen. Der Grund ist, dass die Kicker der SG 09 auf keinen Fall auf Asche spielen sollen, was am Mittwoch Abend aber unumgänglich wäre. Das habe man ja nicht gewußt, und deswegen könne man der Vorverlegung jetzt nicht mehr zustimmen.
Da der SV Hessler 06 ein fairer Verein ist, verkneifen wir uns jeden Kommentar zu diesem Verhalten.
heißt es dort unter der Überschrift Bongartz kippt Pokal-Termin.
Kein Kommentar ist auch ein Kommentar, jetzt aber müssen Fußballerbeine sprechen. Die
Hoffnungen der Underdogs, den Favoriten ein wenig piesacken zu können, erweisen sich hier schnell als substanzlos. Für die Schwarz-Weißen wird die Partie zu einem besseren Training, in dem man immer wieder mal ein Tor erzielen kann, ohne sich wirklich engagieren zu müssen. So bleibt dem SV Hessler am Ende auch kein Ehrentreffer vergönnt, während die SG Wattenscheid mit dem Endresultat von 0:9 ihrem Namen alle Ehre macht. Daß diese Partie nur wenig sportliche Bedeutung hat, erkennt dann auch der Wattenscheider Coach, der der Presse ins Gebetbuch schreibt, es sei nur wichtig, daß man eine Runde weiter sei und keine Verletzungen zu beklagen habe.
Im Publikum haben die Fans von Wattenscheid ein deutliches Übergewicht, auch wenn durchaus ein paar Leute mit Fanartikeln der Gastgeber anzutreffen sind. So lassen es sich die Schwarz-Weißen nicht nehmen, ein angesichts der Bedeutung der Partie etwas übertriebenes Intro mit roten Pyros und Rauch zu präsentieren, verfolgen danach aber das Spiel eher mit freundlicher Aufmerksamkeit, als sich im Support zu üben. Das ist allerdings schon mehr, als die meisten anderen Zuschauer dem Spiel zukommen lassen - größtenteils wird es eher nebenher verfolgt und es ist wohl nicht vermessen zu behaupten, daß es am Ende kaum jemanden in der Anlage gibt, der wirklich alle Treffer gesehen hat.
Die Zahl der erwähnenswerten Stadien in Gelsenkirchen ist erstaunlich groß und auch der SV
Hessler kickt in einer Anlage, nach der man sich bei manchem höherklassigen Verein die Finger lecken würde. Das Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion hört zwar auf keinen sonderlich einfallsreichen Namen, dafür verfügt der Hauptplatz über so ziemlich alles, was man von einem Fußballstadion erwarten kann - mit Ausnahme einer Anzeigetafel und - wie jetzt auch Hannes Bongartz weiß - einer Flutlichtanlage. Rundum verlaufen Stehtraversen mit unterschiedlich vielen Stufen, und auf einer Längsseite findet sich eine überdachte Tribüne mit Holzbänken, die zwar nicht ohne Stützpfeiler im Sichtbereich der Zuschauer auskommt, aber bei den in der Bezirksliga zu erwartenden Zuschauerzahlen vermutlich stets genug nicht sichtbehinderte Plätze vorrätig hat. Weiterhin gehört noch eine Vereinskneipe zu der Anlage, die jedoch hinter der Tribüne zu finden ist und keine Sicht auf den Platz bietet. In der Umgebung des Hauptplatzes sind noch zahlreiche Nebenplätze zu finden, unter anderem der beleuchtete Hartplatz, der fast Schauplatz des Geschehens geworden wäre.
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