Borussia Dortmund vs. 1. FC Nürnberg 4:1

BVB 09

Borussia Dortmund
vs.
1. FC Nürnberg 4:1

1. FC Nürnberg

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UN94 - Ultras Nürnberg
Letztes Spiel: FSV Werdohl vs. SpVg Olpe 10.05.2003, Westfalenstadion, Bundesliga
Nächstes Spiel:  SV Heide Paderborn vs. Rot-Weiß Erlinghausen

Ticket
67600 Zuschauer

Im Dortmunder Westfalenstadion treffen am heutigen Samstag zwei Teams aufeinander, bei Westfalenstadion - Außenansicht des aktuellen Ausbaustandes denen zuletzt vieles darauf hindeutet, daß sie das jeweilige Saisonziel verfehlen könnten. Der 1. FC Nürnberg hätte am letzten Spieltag mit einem Heimsieg gegen die Münchener Löwen den Anschluß an einen Nichtaufstiegsplatz herstellen können, verlor jedoch mit 1:2. Fünf statt zwei Punkte beträgt so der Abstand zum rettenden Ufer, so daß ausgerechnet beim Titelverteidiger ein Auswärtssieg Pflicht ist, will man nicht schon heute als Absteiger feststehen. Eben jener Titelverteidiger hat sein Saisonziel, die Meisterschaft zu verteidigen, bereits abschreiben müssen und läuft Gefahr, auch das reduzierte Saisonziel in Form der Vizemeisterschaft nicht zu erreichen. Selbst der dritte Platz in der Abschlußbilanz ist den Borussen alles andere als sicher, auf jeden Fall benötigen auch die Gastgeber unbedingt drei Punkte aus dem heutigen Spiel. Das gilt umso mehr, als eine ähnliche Aufgabe in der Vorwoche gründlich schief ging und man sich mit einem 2:2-Remis gegen den VfL Wolfsburg zufrieden geben mußte und so einen weiteren Rückschlag zu verzeichnen hatte. Sollte man am Ende nur mit ein oder zwei Punkten aus diesen beiden Heimspielen dastehen, könnte man leicht zur Lachnummer der Nation mutieren.

In der Anfangsphase der Partie sieht es nicht nach dem klaren Erfolg der Gastgeber aus, der am Ende die Westfalenstadion - Innenansicht des aktuellen Ausbaustandes Anzeigetafel ziert. Vielmehr spielt der 1. FC Nürnberg gut mit und kommt zu eigenen Torchancen, während man in der Abwehr die Räume eng macht und die nervös agierenden Borussen nicht zu ihrem Spiel kommen läßt. Nach einer halben Stunde kommt es dann doch zu Führung für den BVB, als Lars Ricken blitzschnell reagiert und einen Abpraller aus der Club-Abwehr aus 18 Metern im langen Eck des Gästetors unterbringt. Später soll sich erweisen, daß dieser Treffer bereits den Widerstand der Gäste gebrochen hat. Bis zur Pause plätschert die Partie dahin und keins der beiden Teams versucht allzu ernsthaft, das gegnerische Tor in Bedrängnis zu bringen, aber im zweiten Abschnitt erhöht der BVB gelegentlich mal das Tempo, was regelmäßig mit einem Treffer für das Team endet, kurz vor Schluß kommt dann auch noch der Club zu einem Treffer, der jedoch selbst für die Statistik eine zu vernachlässigende Bedeutung hat. Der Club ist damit praktisch abgestiegen, auch wenn es bei drei hohen Siegen und gleichzeitigen Niederlagen der Konkurrenz eine theoretische Minimalchance auf den Klassenerhalt gibt. Der BVB sieht sich als absoluter Sieger des Spieltags, patzen doch die Konkurrenten aus Stuttgart und Berlin, so daß sich die Gelbschwarzen am Ende wieder auf dem zweiten Tabellenplatz finden, punktgleich mit dem VfB und vier Punkte vor der Hertha.

Nach dem üblichen Intro - offiziell mit Fahnenschwenkem auf dem Platz und inoffiziell mit einem Westfalenstadion - Blick auf den neuen Teil der Dachkonstruktion Meer von Schwenkfahnen und Doppelhaltern auf der Südtribüne - sind es zunächst die Nürnberger, die stimmungsmäßig die Richtung vorgeben. Vor allem mit ihrem "Wir sind rot, wir sind schwarz, wir sind Nürnberg" erreichen sie eine recht gute Lautstärke, während von Heimseite recht wenig zu hören ist, was die Clubfans mit "Ihr seid so laut, wir haben Angst!"-Gesängen quittieren. Im weiteren Spielverlauf erwacht die Südtribüne gelgentlich mal aus ihrer Lethargie und nach dem 3:0 stimmen sogar Teile der sonst so schwer motivierbaren Gegentribüne "Ihr könnt nach Hause fahren!" an, was dem Gästeanhang nicht sonderlich zu gefallen scheint. Der feiert neben gelegentlichen Provokationen Richtung Heimfans - dazu ist man ja schon wegen seiner Freundschaft mit dem FC Schalke 04, von dem auch einige Fans gekommmen sind, um die Clubberer zu unterstützen, motiviert - unermüdlich weiter. So kann man den Gästefans am Ende eine recht gute Stimmung attestieren, allerdings muß man auch bemerken, daß ihnen der erneute Abstieg ihres Teams nicht sonderlich nahe zu gehen scheint, denn weder während der Partie noch beim Abrücken der Fans sind allzuviele traurige Gesichter zu sehen. Möglicherweise hatte man sich ja schon vorher mit der kommenden Zweitliga-Saison abgefunden, aber ob es angesichts der Besiegelung dieser Tatsache eine adäquate Reaktion ist, bei 0:3 mit der Dialoggesang-Szene aus Cab Calloway Minnie the Moocher abzufeiern, muß wohl jeder für sich selbst entscheiden.



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