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29.01.2004, Westfalenstadion, Bundesliga |
Die Partien zwischen den beiden Borussias der höchsten deutschen Spielklasse sind schon dadurch zumindest ein
bißchen was Besonderes, daß die Namensgleichheit zu einer gewissen Rivalität führt und beide Seiten für sich
reklamieren, überhaupt die einzige Borussia zu sein. Die sportliche Situation verleiht dem ersten Heimspiel
des BVB im Jahr 2005 zusätzliche Brisanz: auf den Plätzen 14 und 15 konnten sich die Kontrahenten nur knapp von der
Abstiegszone distanzieren und benötigen jetzt Punkte, um den Abstand nach unten zu erhöhen. Beide Teams haben einen
erfolgreichen Start in die Rückrunde hinter sich und konnten am 18. Spieltag Siege einfahren, so daß es jetzt darum
geht, das positive Moment auszunutzen und zu weiteren Punkten zu kommen und vielleicht kann man ja sogar eine gute
Serie starten. Die Strategien, zu einer erfolgreichen Rückrunde zu kommen, sind freilich unterschiedliche, denn die
finanziell klamme Borussia aus dem Ruhrpott konnte sich nur mit einem Spieler - den Stürmer Ebi Smolarek - verstärken,
während der Namensvetter vom Niederrhein in der Winterpause noch mal mächtig zugelangt hat, so daß alleine die Nennung
aller Neuzugänge hier den Rahmen sprengen würde.
In der Anfangsphase sind es die Hausherren, die mehr Druck entwickeln und auch rasch zu Torchancen kommen. Bereits drei
gute Gelegenheiten für den BVB sind zu vermerken, als die Gäste überhaupt zum ersten Mal gefährlich nach vorne kommen und
wenige Minuten später heißt es dann auch 1:0 für Schwarz-Gelb. Ein umstrittener Freistoß - die späteren TV-Bilder können
freilich belegen, daß der Schiedsrichter damit richtig lag - landet auf dem Kopf von Jan Koller, und der Tscheche, der heute
zu den Besten gehört, kann per Kopf verwandeln. Danach tut sich bis zum Seitenwechsel nicht mehr das meiste, aber die zweite
Hälfte beginnt sofort mit einem Paukenschlag in Form des Ausgleichs. Beim ersten ernsthaften Vorstoß des VfL Borussia steigt
Bergdølmo nicht konsequent ein, die Flanke kann von Dede nur noch per Hacke abgelenkt werden und landet vor den Füßen
von Kluge, der mit einem Flachschuß verwandeln kann. Danach sind es die Gäste, die die Partie dominieren und zu weiteren
Gelegenheiten kommen, aber die Sturm- und Drangphase der Gladbacher dauert nur zehn Minuten und danach tut sich auf beiden
Seiten nicht mehr das meiste, so daß es am Ende beim 1:1-Remis bleibt, das durch die gleichzeitige 4:0-Niederlage des härtesten
Konkurrenten VfL Bochum für beide Kontrahenten keine Katastrophe darstellt, aber eben auch keinen wirklichen Fortschritt mit
sich bringt.
Der
Mitteilungsdrang der BVB-Fans ist zum Intro mit Transparenten wie Wir verlangen keine Champions League, nur Klassenerhalt und
Derbysieg, Lieber mit dem BVB untergehen, als 1 Cent von Schalke sehen oder Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft heute besonders hoch, wobei das letztgenannte Transparent des Fanclubs The Unity die aufwendigste Aktion darstellt und mit Doppelhaltern flankiert wird, auf denen die Erfolge der Schwarzgelben verzeichnet sind. Die Gästefans setzen zahlreiche Doppelhalter und Schwenkfahnen dagegen, um während des Spiels mit lautstarkem akustischen Support nachzulegen. Dabei gibt man über weite Strecken das deutlich bessere Bild ab als die Heimfans, ist doch auf der Südtribüne über weite Strecken der Partie bestenfalls mal zu sehen, daß offensichtlich angefeuert wird, was jedoch kaum hörbare Sprechchöre ergibt. Im Laufe der zweiten Hälfte steigt die Stimmung bei den VfL-Fans natürlich weiter an, die besonders nach der Freistoßentscheidung mit dem Unparteiischen gehadert haben und am Ende feiert man bei der niederrheinischen Borussia den Punktgewinn, als habe man einen Sieg errungen, obwohl für den VfL objektiv am heutigen Tag nach dem Verlauf der zweiten Hälfte sicherlich mehr dringewesen wäre als dieses Remis. Bezüglich des Heimsupports ist mal wieder anzumerken, daß die Südtribüne einfach einen zu großen Stehplatzbereich zu bieten scheint und daß es vielleicht nicht das dümmste wäre, die obere Hälfte - von Rängen kann ja hier nicht gesprochen werden - in Sitzplätze umzuwandeln und die supportwilligen Fans in der unteren Hälfte zu konzentrieren.
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