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09.03.2002, Westfalenstadion, Bundesliga |
BV gegen VfL Borussia heißt es am heutigen Tag im Dortmunder Westfalenstadion, und somit kommt es zu
einer Partie, die wegen der zweijährigen Zweitligazugehörigkeit der Niederrheiner zuletzt in der Saison 1999/2000 stattgefunden hat. Nicht vergessen ist allerdings, daß der VfL das Westfalenstadion immer wieder mal mit einem Selbstbedienungsladen verwechselt hat und den Gelb-Schwarzen hier so manchen Punkt abknöpfen konnte - selbst im Abstiegsjahr war der BVB nicht über ein 1:1-Unentschieden hinausgekommen. Gerade angesichts der zuletzt ebenso schwachen Leistungen wie Resultate können sich die Hausherren jedoch heute keine weitere Blöße mehr leisten und müssen unbedingt einen Heimsieg einfahren. Da auch die Gäste nichts zu verschenken haben - man steht immer noch mitten im Abstiegskampf, obwohl es zulezt vor allem daheim gute Ergebnisse gab -, sind die Voraussetzungen für ein spannendes Fußballspiel gegeben.
Das Spiel geht gut los für die Hausherren, als ein doppelter Abwehrfehler des VfL für die
Führung des BVB sorgt. Zunächst wird der Ball von der Gladbacher Abwehr dem einschußbereiten Koller zugespitzelt, dann ist es aber Gästekapitän Nielsen, der das Leder im eigenen Tor unterbringt und sich dabei auch noch so stark verletzt, daß er aus der Partie gehen muß. Der Treffer ist sichtlich Balsam auf das zuletzt geschundene Selbstvertrauen der Hausherren, die in der Folge einige Gelegenheiten zum Erhöhen haben. Nach einer halben Stunde schaltet man dann aber doch einen Gang zurück, ohne vorher einen weiteren Treffer erzielt zu haben. Die Gäste bleiben größtenteils eher harmlos, könnten jedoch nach einem schweren Fehler von Lehmann zum Ausgleich kommen - doch der verdutzte van Lent kann den Ball nicht kontrollieren, der zuvor dem BVB-Schlußmann aus der Hand glitt. So ist es in der zweiten Hälfte wieder ein Eigentor, das für den Ausgleich sorgt, als Dede unglücklich in eine Flanke springt und den Ball im kurzen Eck des eigenen Tors unterbringt. Das nehmen die Gelb-Schwarzen als Angriffssignal und schließlich fällt Amoroso im gegnerischen Strafraum und verwandelt den verhängten Strafstoß selbst zum Führungstreffer - einen Elfmeter, den man wohl nicht unbedingt geben muß. Den Schlußpunkt setzt schließlich Koller, der nach einem versprungen Ball von Amoroso nur noch den Fuß hinzuhalten braucht, um dem Ball den entscheidenden Impuls in Richtung Tor zu geben. Beim VfL und seinem Anhang wird sicherlich der Elfmeter für ein paar Tage Gesprächsthema Nummer eins sein, allerdings spricht einiges dafür, daß die Abwehr der Mönchengladbacher auch so dem Druck nicht bis zum Ende der Partie standgehalten hätte.
Der Dortmunder Anhang scheint ebenso wie die Mannschaft heute motiviert zu sein, zuletzt schlechten Leistungen einen Neuanfang folgen zu lassen. Tatsächlich wird es auf der Südtribüne heute häufiger laut als zuletzt, auch wenn man sich immer noch eher sporadisch zu Wort meldet. Auffällig ist, daß es zu keinen speziellen hörbaren Sprechchören bezogen auf den heutigen Gegner kommt - offensichtlich sind wirklich viele Leute zugegen, die sich an solche Feinheiten nicht mehr erinnern können. Die Gladbacher unterstützen ihr Team recht durchgängig mit Sprechchören und Getrommel, wobei sie immer wieder mal beschwören, daß es nur eine Borussia gebe und so etwas mehr Sinn für auf den heutigen Gegner zugeschnittene Sprüche zeigen als die Heimfans. Dafür präsentiert der BVB-Anhang beim Einlaufen der Mannschaft eine kleine Choreographie mit gelben Herzen, in der mit Plakaten Pro Stevic und Sørensen - Herz zeigen statt pfeifen für zuletzt heftig kritisierte Spieler geworben wird.
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