|
KVC Westerlo vs. Sint-Truidense VV 1:0 |
Mit dem KVC Westerlo und dem Sint-Truidense VV treffen im Viertelfinale des belgischen Pokals zwei Mannschaften aufeinander, die eher zur zweiten Garde des belgischen Fußballs gehören, doch jetzt die Möglichkeit vor Augen haben, sich durch einen Pokalsieg für den UEFA-Cup zu qualifizieren. Heute geht es jedoch zunächst mal um die Qualifikation zum Halbfinale, das in Belgien im Gegensatz zu allen anderen Pokalrunden in Hin- und Rückspiel ausgetragen wird.
In der Vorsaison durfte der KVC immerhin mal am internationalen Geschäft schnuppern, als man im UI-Cup an den Start ging, doch dem maß man nicht allzuviel Bedeutung bei, sondern trat mit einer Jugendmannschaft an, die dann auch schon in der ersten Runde nach zwei klaren Niederlagen gegen den slowenischen Vertreter NK Primorje die Segel streichen mußte. Im Gegensatz zu dem UI-Cup-Spiel, das auf so gut wie kein Interesse in Westerlo traf, finden sich heute 3500 Zuschauer in dem Dörfchen bei Geel ein, wobei die Gästeanhänger aus Sint-Truiden die halbe Hintertorribüne, die ihnen zugebilligt wird (die andere Hälfte davon ist heute gesperrt), gut füllen, während die Heimfans auf einer Längsseite untergebracht sind. Auf den genannten beiden Tribünen findet man stehend Platz, auf den anderen beiden laden blaue Plastikschalen zum Sitzen ein. Beide Fangruppen lassen sich gelegentlich mal hören, schaffen es jedoch nicht, die Arena in einen Hexenkessel zu verwandeln. Das t'Kuipje steht mitten auf einer Freifläche und bildet so bereits von weitem einen Blickfang. Vor allem bei Abendspielen lassen sich die Flutlichtmasten auch schon von der Autobahn aus gut ausmachen. Innen findet man dann den beschriebenen Ausbaugrad vor, wobei die beiden Sitzplatztribünen im unteren Bereich noch jeweils Platz für eine kleine Kantine haben. Im oberen Bereich der einen Tribüne sind dann auch noch ein Pressebereich und ein verglaster VIP-Bereich untergebracht, in dem uniformierte Kellner für das leibliche Wohl der megawichtigen Zuschauer zuständig sind. So etwas ähnliches wie Fußball wird irgendwie auch gespielt, wobei das hautpsächlich daraus besteht, sich den Ball quer zuzuschieben und die Kugel dann gelegentlich mal dem Gegner zu überlassen. Vor allem die Gastgeber agieren geradezu aufreizend umständlich, und der VV macht einen nur unwesentlich besseren Eindruck. Schon zur Pause hat sich wohl ein Großteil der Zuschauer auf ein torloses Unentschieden und eine Verlängerung eingerichtet, nach der Unterbrechung kommt dann jedoch der KVC zunächst zu einer guten, aber vergebenen, Chance und dann - nach gut zehn Spielminuten - zum 1:0 Treffer. Auch hierbei agiert man recht umständlich, schafft es dann jedoch irgendwie, einen freistehenden Mitspieler unmittelbar vor dem Tor per Kopf so einzusetzen, daß jener nur noch einzunicken braucht. Die anderen Viertelfinalspiele bringen übrigens die Außenseiter aus Lommel (der Zweitligist siegt gegen Lokeren) und Antwerpen (GBA siegt mit 3:0 über Anderlecht) ins Halbfinale. Dazu kann mit Cercle Brügge noch der krasseste Außenseiter der Runde kommen, hat sich doch der kleine Bruder des FC Brügge ein 4:4-Remis beim KRC Genk erkämpft und sich damit ein Rückspiel im heimischen Jan Breydel Stadion verschafft. |
|